Zu dieser Ausgabe

Der Polyhistor Gotthold Ephraim Lessing war nicht nur ein vorzüglicher Autor und Theoretiker, sondern auch ein persönlich integrer Mann, der den Freundschaftsdienst ernst nahm und die Briefkultur mit Genie und Individualtät bereicherte. Beides geht aus der reichen und lebendigen Forschungs- und Editionslage hervor, der unser Schwerpunkt des Monats August gewidmet ist. Axel Schmitt hat ihn dankenswerter Weise konzipiert und mit seinen Mitarbeitern gestaltet.

Neben zwei Bänden der großen Lessing-Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlags (besprochen von Gerhart Pickerodt) werden "Kleinigkeiten" des "deutschen Catull" gewürdigt und exemplarische biographische Konstellationen der "Lessing-Zeit" nachgezeichnet: Rolf-Bernhard Essig stellt die knapp drei Jahrzehnte währende Herzens- und Verstandesbindung zwischen Lessing und Moses Mendelssohn dar, Axel Schmitt das problematische Verhältnis Lessings zu Goethe (und vice versa). Auch gibt er Einblick in Lessings Alltag, seine Nöte, Sorgen und Wehwehchen, wie sie im Briefwechsel mit Eva König zum Ausdruck kommen.

Neben dem Schwerpunkt werden wie gewohnt Neuerscheinungen aus Belletristik, Literatur- und Kulturwissenschaften und angrenzenden Fachgebieten besprochen. Wir danken allen unseren Mitarbeitern, insbesondere aber Axel Schmitt für seine vorzügliche Arbeit, und verweisen auf unseren nächsten Schwerpunkt, der dem Hörbuch gewidmet ist. Die Septemberausgabe von literaturkritik.de erscheint am 2. September

Lutz Hagestedt