Nachforschungen zur Lust am Lesen

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Eine Ringvorlesung zur "Lust am Lesen" vom Sommersemester 2000 an der Universität Bamberg, an der auch Mitarbeiter von literaturkritik.de mitgewirkt haben, liegt inzwischen schriftlich dokumentiert vor. Thomas Anz geht dem Zusammenhang von "Lesen, Lust und emotionaler Intelligenz" nach. Klaas Huizing stellt die respektlose Frage: "Welchen Genuß bieten biblische Texte?" Rolf-Bernhard Essig und Gudrun Schury begeben sich auf die Spuren des literarischen Lust- und Massenphänomens Karl May. Karl Klaus Walther beleuchtet die Facetten säkularisierter Leselust am Fallbeispiel bürgerlicher Lesekultur in Bamberg um 1850. Ortwin Beisbart und Klaus Maiwald konfrontieren in literaturdidaktischer Perspektive die Klagen über die "Lesesucht" um 1800 mit der heutigen Wut über die angebliche Unlust zu lesen. Dass die Leselust heute nicht nur aus dem Ausland kommt, sondern auch von der neuesten deutschen Literatur angeregt wird, beschreibt und begrüßt Wolfgang Hielscher. Unter dem Titel "Wieviel darf Leselust kosten?" blickt Beate Bauer auf die Spannungen zwischen Kunst und Kommerz nach 1945. Wie auch Hypertexttechnologie Leselüste befriedigen oder unbefriedigt sein lassen kann, ergründet Klaus Maiwald. Bernd Scheffer schließlich zeigt, wie die neuen Medien den Blick auf die alten verändern und wie ihre Vorzüge die durch sie bedingten Verluste durchaus aufwiegen.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

K.F.

Titelbild

Klaus Maiwald / Peter Rosner (Hg.): Lust am Lesen.
Aisthesis Verlag, Bielefeld 2001.
209 Seiten, 17,40 EUR.
ISBN-10: 3895283045

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