Verlags-PR. Ein Praxisleitfaden

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Tätigkeitsfelder der Verlags-PR sind vielfältig, und wenn es stimmt, dass die Rezensionsforen der großen Tages- und Wochenzeitungen, Nachrichtenmagazine und Neuen Medien im Endeffekt auch nichts anderes sind als der verlängerte Arm guter Public-Relations, dann sind sie fast unübersehbar.

Ralf Laumers Reader "Verlags-PR" hat sich zur Aufgabe gestellt, die Branchen-PR des Buch- und Medienmarktes (sei sie in Verlagen, Agenturen, Messegesellschaften oder sonstigen Institutionen beheimatet) in zwei Dutzend Durchgängen durchschaubarer zu machen. Über zwanzig Beiträger haben an seinem Praxisleitfaden mitgestrickt und Texte zu den folgenden Kapiteln beigetragen: 1. Berufsbild Verlags-Pressesprecher, 2. Handwerk Verlags-PR, 3. Zielgruppe Journalist, 4. Externe Pressearbeit. Interviews mit Stefan Hauck, Redakteur beim "Börsenblatt", und Joachim Herbst, Verlagsinhaber von Daedalus, runden den Band ab. In einem Anhang wird der Arbeitskreis der Verlags-Pressesprecher e. V. vorgestellt (Simone Walper); eine kommentierte Auswahlbibliographie stellt wichtige Handbücher zum Thema vor (Melanie Holtz); diverse Checklisten zu Presseinformationen und Veranstaltungen, ein "Laufbogen Redaktionsreise" und eine "Info-Box Newsletter" sollen dem PR-Team helfen, den Überblick zu behalten.

Die Beiträge im einzelnen: Ralf Laumer skizziert das "Berufsbild Verlags-PR", zeichnet die "Redaktionsreise" nach und stellt zusammen, "Was es für gute Pressetexte braucht"; Ursula Hampel porträtiert "Die Pressesprecherin im (Fach-)Verlag", Beate Bauer optimiert das PR-Leben durch "datenbankgestützte EDV"; Margarete Schwind beruft "Die Vertreterkonferenz" ein und besucht "Die Buchmesse", deren "Potenziale" von Holger Ehling ausgelotet werden; Kathrin Franz plant "Die erfolgreiche Veranstaltung", Christina Bacher führt sie durch: "Shaft is back!"; Markus Reiter und Martina Seefeld bereiten uns auf die "Krise" vor, Alexandra Klusmann konzipiert den "Newsletter" und gibt "Handreichungen für eine PR-Konzeption"; das Wechselspiel mit der Kritik beschreiben der Herausgeber ("Auf Augenhöhe. Kollege Journalist - Partner Medien"), der Literaturredakteur Elmar Krekeler ("Keine Langeweile - nirgendwo"), der Kritiker Stephan Draf ("Regeln im Umgang mit mir"), der Hörfunk-Journalist Ulrich Noller ("Let's get simple") sowie Onkel Lutz ("Wege zur Kritik").

"Verlags-PR ist zuallererst Produkt-PR", resümiert Ralf Laumer, Geschäftsführer einer auf Buch- und Verlags-PR spezialisierten Agentur in Marburg und mit Abstand der fleißigste Beiträger des Bandes ("Branchen-PR. Eine Annäherung"), und sieht in der Nähe zum Kunden (auf beiden Seiten des kommunikativen Feldes) eine der Voraussetzungen für eine effiziente PR-Arbeit. Til Zander verrät schließlich, weshalb man die Dienstleistung einer Agentur in Anspruch nehmen sollte: Weil man "nicht alles selber machen kann".

L. H.

Titelbild

Ralf Laumer (Hg.): Verlags-PR. Ein Praxisleitfaden.
Transcript Verlag, Bielefeld 2003.
201 Seiten, 19,80 EUR.
ISBN-10: 3899421396

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch