Keine trügerischen Sirenengesänge

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

"Neue Sirene" nennt sich eine nun schon im 10. Jahr erscheinende Literaturzeitschrift aus München. Um trügerische Sirenengesänge handelt es sich bei den zweimal jährlich von Bettina Hohoff zusammengestellten Ausgaben jedoch keineswegs. Vielmehr wird hier, weitab vom Mediengedöns um den "Clash of Civilizations", mit sorgfältig ausgewählten Essays, Gedichten und Erzählungen der Dialog der Kulturen fortgesetzt. Denn die "Neue Sirene", die von Abonnenten in Bombay, Harvard, Sydney oder Oslo bezogen wird, lässt neben deutschen verstärkt internationale Autoren zu Wort kommen. Und zwar zweisprachig, im Original und in der Übersetzung - bislang 175 Autoren und Autorinnen aus 44 Ländern und 28 Sprachen.

In der aktuellen Ausgabe finden sich etwa der irische Lyriker Matthew Sweeney, der Litauer Vytautas Karalius und die iranische Lyrikerin Nasanine Nesam-Schahidi. An deutschsprachiger, meist junger Literatur präsentiert das neue Heft die humoristische Lyrik Markus Prems, die Erzählerin Gabriele Holst und den an den Surrealismus anknüpfenden Christian Saalberg. Ein Interview mit Theodor Weissenborn beschließt das Heft.

O.P.

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Neue Sirene. Zeitschrift für Literatur. Nr. 17, 9. Jg. 2003.
Herausgegeben von Bettina Hohoff.
Neue Sirene Verlag, München 2003.
172 Seiten, 12,00 EUR.
ISSN: 09459995

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