Die Rückkehr der Manieren

Über Asserates Erfolgsbuch und seine Vorläufer - mit einer Erinnerung an Oscar A. H. Schmitz' "Brevier für Weltleute"

Von Wolfgang MartynkewiczRSS-Newsfeed neuer Artikel von Wolfgang Martynkewicz

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Auf Bügelfalten lege großen Wert. Tue aber alles,

um das Gegenteil zu beweisen.

Walter Serner

Wer über Manieren und Höflichkeit spricht, hat es schwer. Zumal in Deutschland, wo galante und geschliffene Umgangsformen einen eher zweifelhaften Ruf genießen. Manieren und Höflichkeit gelten zwar gemeinhin als Mittel zum gesellschaftlichen Erfolg und als Ausdruck einer 'guten' Erziehung, aber sie stehen auch im Verdacht der Unwahrhaftigkeit, der Täuschung. Das viel zitierte Wort aus Goethes "Faust" bringt diesen Verdacht auf den Punkt: "Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist."

Folgt man Norbert Elias in seiner Untersuchung "Über den Prozeß der Zivilisation", dann hat in Deutschland das "Mißtrauen" gegenüber denen, "die sich vorwiegend durch ihre Umgangsformen, durch Höflichkeit und Manieren, durch Gewandtheit und Ungezwungenheit des Benehmens legitimieren", eine lange Tradition. Den Grund dafür sieht Elias in einer speziellen Entwicklungseigentümlichkeit bei der Herausbildung bürgerlicher Lebensverhältnisse: Im Unterschied zu Frankreich hat sich die bürgerliche Intelligenz in Deutschland nicht den höfisch-aristokratischen Kreisen zugehörig gefühlt und sich nicht mit deren Sitten, Gebräuchen und Anschauungen identifiziert. Die Manieren werden von der höfischen Aristokratie übernommen, aber sie werden mit einiger Distanz und Reserve betrachtet, so wie eine fremde Sache, die man lernen muss, weil es an den Höfen eben so üblich ist.

Manieren gelten vielfach als Form ohne Inhalt, als etwas, das man, wie den Gebrauch von Komplimenten, nicht wörtlich zu nehmen hat. Vom Standpunkt der gesellschaftlichen Moral haben sie darum stets ein gewisses Unbehagen ausgelöst, denn so sehr sich in den Manieren der 'gute' Geschmack zeigt, so prekär ist ihr Bezug zur Wahrheit und zur Wahrhaftigkeit. Der Mensch mit Manieren wurde immer wieder kritisch beäugt. Höflichkeit schürt bei vielen den Verdacht, ein bloßes Maskenspiel zu sein, hinter der die 'wahren' Intentionen versteckt werden. Schopenhauer nennt die Höflichkeit einen "Mantel", der wichtig ist für den sozialen Zusammenhang, weil er die Egoismen und Anstößigkeiten verdeckt, eigentlich aber nichts anderes ist als eine von allen "anerkannte Heuchelei". Denn das, was sich unter der Höflichkeit verbirgt, will man nicht sehen, aber man weiß, dass es da ist. Verstellung und Maskerade sind auch für Nietzsche die wesentlichen Momente der Höflichkeit, er spricht von einem "spitzbübischen und heiteren Laster" und von einer "schwarzen Brille", die wir ganz nach Bedarf aufsetzen, um uns zu verstecken und unkenntlich zu machen.

Maskerade, Täuschung, Verstellung - das sind Dinge, die, bezogen auf eine soziale Wirklichkeit, keinen guten Klang haben, aber auf dem Feld der Manieren zu den privilegierten Techniken zählen. Die großen Zeiten der Ideologiekritik waren darum immer schlechte Zeiten für die Manieren. In den sechziger Jahren verwies der antiautoritäre Protest die Manieren auf die Plätze: Anstand, Konventionen, Höflichkeit gerieten unter Generalverdacht und wurden als Ausdruck einer entfremdeten Identität, eines falschen Bewusstseins wahrgenommen. Wer auf Formen Wert legte und sie nicht prinzipiell in Frage stellte, zeigte damit ein anachronistisches Selbst- und Weltverständnis. Mit einigem Aplomb verkündete man in jenen Jahren nicht nur das Ende der Literatur, sondern auch "Das Ende der Höflichkeit" (vgl. Diethart Kerbs u. a. (Hg.): "Das Ende der Höflichkeit. Für eine Revision der Anstandserziehung". München 1970). So wie aber die Literatur nach ihrem prophezeiten Ende fröhlich weiterlebte, so ist auch die Höflichkeit nicht am Ende gewesen, sie erlebte vielmehr nach einer kurzen Phase der Agonie einen bemerkenswerten Aufstieg. Die Bücher über 'Gutes Benehmen' und 'Manieren' liegen seit einiger Zeit im Trend und haben vor allem in den vergangenen zehn Jahren beachtliche Auflagen erreicht. Von der Betulichkeit und Verstaubtheit der alten Ratgeber- und Anstandsliteratur ist in diesen Büchern nicht mehr viel zu finden. Krude Tipps zum 'richtigen' Benehmen, Gebrauchsanleitungen und Handlungsanweisungen sind eher verpönt. Auf das herkömmliche 'Benimm-Buch' schaut man ebenso herab wie auf den Ahnvater und Altmeister der Manieren: Adolph Freiherr von Knigge. Geboten wird stattdessen eine problembewusste Einführung in Fragen des Lebensstils und der passenden Umgangsformen. Dazu gehört nicht zuletzt auch die kritische Reflexion des eigenen Gegenstandes. Die vielfach vorhandenen Vorbehalte gegenüber dem Thema 'Manieren' und 'Höflichkeit' werden offen angesprochen.

Manieren in der neuen Welt

Rosemarie Wrede-Grischkat vermittelt seit 1986 Führungskräften der Wirtschaft korrekte Umgangsformen und hat 1990 ein Buch auf dem Markt gebracht mit dem Titel: "Manieren und Karriere. Internationale Verhaltensregeln für Führungskräfte". Das Buch erlebte in den letzten Jahren zahlreiche Auflagen und ist mittlerweile zu einem Standardwerk geworden. Wrede-Grischkat hat ein festes Klientel und seine Bedürfnisse im Auge: Die Autorin propagiert gute Manieren "als Voraussetzung jeder Karriere" und als Bedingung einer erfolgreichen und effizienten Unternehmenskommunikation. Dabei geht es nicht um Handlungsanweisungen oder um die Einübung von korrekten Umgangsformen. Die Lebenswirklichkeit heutiger Führungskräfte - so heißt es im Vorwort - hat sich verändert, einfache Regeln werden den komplexen Anforderungen nicht mehr gerecht. "Manieren und Karriere" will darum "kein 'Benimm-Buch' herkömmlicher Art" sein, sondern "ein anderes Buch über Verhaltensformen. Es zeigt Hintergründe auf, beleuchtet Zusammenhänge und gibt Einordnungskriterien an die Hand. Dadurch wird der Leser/die Leserin in die Lage versetzt, selbst einzuschätzen, wie er/sie sich in dieser oder jener Situation verhalten sollte. Es soll also Sicherheit im Auftreten vermitteln und zu mehr persönlicher Souveränität verhelfen." Die Bedingungen haben sich verschoben, es geht nicht mehr um Techniken, sondern um kulturelle Kompetenz, um abstrakte und interpretative Fähigkeiten.

Natürlich gibt es immer noch das "klassische Repertoire", ein allgemein gültiges Reglement der Höflichkeitsformen, so ist die Dame stets die Ranghöhere gegenüber einem Herren, die bzw. der Ältere ist ranghöher gegenüber der bzw. dem Jüngeren. Doch bereits hier ist Vorsicht geboten, die damit festgelegte Rangfolge bietet nur eine sehr begrenzte Sicherheit. Schon in den Begrüßungsgesten kann die übliche Rangfolge außer Kraft gesetzt werden: "Heute grüßt derjenige zuerst, der den anderen zuerst sieht, die Frage des Ranges spielt also hier keine Rolle." Von Regeln ist in dem Buch häufig die Rede, es gibt Regeln für die korrekte Kleidung, Regeln für Einladungen und Gastgeschenke, Haltungsregeln für Herren ("Im Stehen wie auch im Sitzen sollte ein Herr sich möglichst aufrecht halten und mit ziemlich geradem Rücken, ohne stocksteif zu wirken.") und Haltungsregeln für Damen ("Im Stehen sollte eine Dame sich möglichst aufrecht halten mit etwas zusammengezogenen Schulterblättern; die Beine nicht so weit auseinander stellen, wie es einem Mann erlaubt ist, sondern so eng wie möglich."). Und natürlich gibt es auch Regeln für die Tischordnung und die Überreichung eines Gastgeschenks oder die korrekte Zusammenstellung der Speisen, doch Verbindlichkeit und Sicherheit im Handeln und Verhalten sind damit noch nicht garantiert. Hinter jeder Regel steht ein komplexes Geflecht von Ausnahmen und Einschränkungen, und selbst in den Fällen, wo man sich vermeintlich sicher fühlt, wird man schnell eines Besseren belehrt: "Die alte Faust-Regel: 'Weißer Wein zu weißem Fleisch und roter Wein zu rotem Fleisch' ist praktisch aufgehoben und gilt keineswegs mehr automatisch."

Folgen wir Rosemarie Wrede-Grischkat, dann muss das moderne Manierenbuch auf eine doppelte Herausforderung reagieren: Einerseits sind die gesellschaftlichen Verhältnisse so komplex und unübersichtlich geworden, dass ein normiertes oder regelgeleitetes Verhalten notwendig scheitern muss; andererseits haben die Manieren selbst ihren eindeutigen und verbindlichen Charakter verloren. Diese Diagnose teilen auch andere Manierenbücher. Sybil Gräfin Schönfeldt schreibt in ihrem Buch "Feinschliff", das sich an die jüngere Generation wendet, dass "gutes Benehmen" nicht "gelernt werden kann [...]. Es gibt nicht das gute Benehmen. Unser Verhalten, unsere Umgangsformen wandeln sich ständig." Ein festes System der Manieren gibt es ebenso wenig wie eine autoritative Instanz. Die Kompetenz des Kenners erweist sich nicht in der Anwendung der Regel, sondern in der Fähigkeit zur Einfühlung und Deutung einer Situation. Wer auf Formen beharrt und der Etikette entsprechend handelt, liegt unter Umständen völlig falsch: "Höflichkeitsregeln sind im Allgemeinen - bis auf einige standardisierte Grundregeln - situationsgebunden und rollenabhängig", so Rosemarie Wrede-Grischkat. "Wir können uns heute gar nicht überall und in jeder Situation regelgerecht formell verhalten, und wären wir auch der höflichste Mensch auf Erden. Der permanente Gebrauch der Höflichkeitsregeln, wie sie in bestimmten Situationen unerlässlich sind, wäre in anderen Situationen eine Garantie dafür, sich gründlich lächerlich zu machen oder zumindest aufzufallen." Und wer auffällt, der hat keine Manieren. Der Kenner zeigt sich daran, dass er den Kontext sondiert und bei allem, was er tut, danach strebt, es so zu machen, wie es die anderen auch machen. Manieren basieren ganz wesentlich auf der Fähigkeit der Nachahmung.

Zu den weitgehend unhinterfragten Thesen der modernen Manierenbücher gehört die Auffassung, dass es früher Regeln gab, die man lernen und in bestimmten Situationen anwenden konnte, und wir heute in einem permanenten Ausnahmezustand leben, der nicht mehr so einfach durch den Rückgriff auf tradierte Formen zu beherrschen ist.

Die Rehabilitierung der Manieren

Diese Auffassung kommt auch in einem Buch zum Ausdruck, das zwar den klaren Titel "Manieren" trägt, sich aber doch nicht so eindeutig, wie es der Titel verheißt, der entsprechenden Literatur zuordnen möchte: Asfa-Wossen Asserate, ein Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus, der nach der äthiopischen Revolution von 1974 nach Deutschland kam, hier studierte und promovierte, zunächst als Journalist arbeitete und dann als Unternehmensberater, hat im Jahre 2003 ein viel beachtetes und überaus erfolgreiches Buch über Umgangsformen in der Anderen Bibliothek publiziert. Einen nicht geringen Anteil am Erfolg des Buches hat zweifellos der Umstand, dass Asserate aus einem anderen Kulturkreis kommt und einer illustren Familie entstammt: Kaiser Haile Selassie war der Großonkel des Autors. Nachträglich sieht es für Asserate so aus, als sei seine ganze Erziehung auf ein Ziel ausgerichtet gewesen: "ein Leben in Deutschland". Asserate ist im Sinne der europäischen Sitten und Werte erzogen worden. Mehr als einmal betont er in seinem Buch, dass er in einem ungebrochenen Gefühl der Hochachtung, des Respekts und der Bewunderung gegenüber der europäischen und speziell der deutschen Kultur und Tradition aufgewachsen ist. Er sieht sich selbst als einen ausgesprochener Kenner der distinktiven Merkmale dieser Kultur, aber diese Kompetenz ist nicht aus einem vertrauten Umgang hervorgegangen, sie ist erlernt worden, deshalb, so Asserate, blieb da immer eine Distanz: "Obwohl ich die europäischen Manieren schon als kleiner Junge kennengelernt habe, ist es ein Blick von außen. Da erscheinen die europäischen Manieren als die weithin auffällige, weithin strahlende Oberfläche eines großen Massivs aus Geschichte, Tradition, Glaube und Moral". Und lange Zeit hegte Asserate die Überzeugung, daß die Menschen in diesem Land stolz auf ihre Kultur sind und selbstbewusst die Werte vertreten. Zu seiner Überraschung stößt er hier jedoch auf ein weit verbreitetes Misstrauen und auf Kleinmut gegenüber der eigenen Tradition. Es ist diese Differenz zwischen einer 'erlernten' und einer gelebten Kultur, die sich in der Betrachtung der Manieren geltend macht und ein wesentliches Antriebsmoment für dieses Buch war.

Verlag und Autor haben keinen Hehl aus ihrer Absicht gemacht, die Manieren einem intellektuellen Publikum zugänglich zu machen, das dem Thema bislang eher zwiespältig gegenüberstand. Dieses Publikum hatte zwar längst Abschied genommen vom "Ende der Höflichkeit" und der politisch korrekten Auffassung, dass Manieren in einer unmanierlichen Welt nichts anderes als eine Lüge seien, aber man vermied es doch, sich ausdrücklich zu den lange Zeit gering geschätzten oder sogar verachteten Manieren zu bekennen und praktizierte lieber eine aufwändige und sehr anstrengende Inszenierung von Form- und Regellosigkeit, hinter der sich ein für Außenstehende oft nur schwer entzifferbares 'System' verbarg. Erst allmählich erkannte man, was doch eigentlich zum Kernbestand sozialen Lebens gehört, dass Form nicht Beschränkung und Einengung bedeuten muss, sondern als Entlastung und Reduzierung von Komplexität wirken kann. Gleichwohl bestand allenthalben eine große Unsicherheit darüber, wie man mit den Formen umgehen und welchen Stellenwert sie haben sollten. Mal ganz abgesehen von der Kompetenz, an der es vielfach mangelte.

Das Bedürfnis nach einer Neubewertung der Manieren war entsprechend groß. Und das Terrain war gewissermaßen schon bereitet, denn im Zuge einer Bilanzierung der ,68er'-Revolte stand in den letzten Jahren bereits die Revision der antiautoritären Erziehung auf dem Programm. Mit dem Buch von Asserate geht es nun um eine Rehabilitierung der Manieren. Die '68er', die immer wieder als besonders unmanierliche Zeitgenossen durch das Buch spuken, sind dabei so etwas wie die negative Folie. Das hat offenbar auch mit biografischen Erfahrungen zu tun, denn als Asserate nach Deutschland kam, geriet er "mitten in die 68er-Bewegung". Liest man die vielen Seitenhiebe im Text, dann hat er nicht nur wenig Verständnis für den studentischen Protest gehabt, er war von dem Auftreten und Aussehen der 'Revoluzzer' geradezu schockiert. Noch dreißig Jahre später kann er die Betroffenheit nur schwer verheimlichen, immer wieder kommt er auf diese für ihn wohl traumatische Zeit zurück, um sie mit ein paar kräftigen Worten von sich abzustoßen. Im Kapitel "Der Grobianismus" heißt es: "Von allen Werther-Fräcken, Schillerkrägen, altdeutschen Mänteln, Schwarz-, Rot- und Braunhemden war der 68er Kleidungsstil der häßlichste, eine lumpige Farb- und Formlosigkeit, der es gelang, den physischen Vorteil der Jugend vollständig zu verbergen. [...] Daß Geisteswissenschaftler keine Krawatte tragen, an sie angehängt Schriftsteller, Werbeleute, Maler, Verlagslektoren, Theaterleute und Filmleute, ist seitdem als berufstypisches Merkmal durchgesetzt; auch im neunzehnten Jahrhundert sollte die politische Befreiung mit der Befreiung der Hälse einhergehen." Nicht nur der Kleidungsstil, auch die Sprache ist in dieser Zeit für Asserate auf einem Tiefpunkt angelangt: ",Scheiße' war [...] das Schlüsselwort der Studentenrevolte von 1968, mit der die Bourgeoisie von der anderen Seite, von ihren Kindern in die Zange genommen wurde." Die zahlreichen Bemerkungen zu der stil- und formlosen '68er'-Bewegung sind wenig originell und, was die Beobachtungen und Einschätzungen angeht, nicht mehr auf dem neusten Stand: So weist Asserate gleich an mehreren Stellen in seinem Buch darauf hin, dass die Krawatte seit 1968 im intellektuellen und künstlerischen Milieu "geächtet" sei: "Wer in diesem Milieu zur Krawatte zurückkehrt, hat dafür Gründe, etwa daß er Außenminister wird; im Landeskabinett bleibt der Hals noch frei." Nicht nur Außenminister, auch Künstler, Schriftsteller und selbst Geisteswissenschaftler haben - wie ich aus eigener Anschauung weiß und wie unschwer für jederman zu übersehen ist - längst zur Krawatte zurückgefunden. Der Dogmatismus gegenüber dem Tragen bzw. Nicht-Tragen von Krawatten erstreckte sich im wesentlichen auf die siebziger und zum Teil noch auf die achtziger Jahre. Von einem Diktat der '68er' in Sachen Mode kann heute jedenfalls kaum mehr gesprochen werden. Asserate ist offenbar noch ganz in dieser Zeit befangen, die zwischenzeitlich eingetretenen Veränderungen im kulturellen Selbstgefühl registriert er nur am Rande. Seine Befangenheit hat aber nicht nur mit persönlicher Betroffenheit zu tun, sie ist aufs innigste mit seinem Projekt verknüpft. Für Asserate nämlich sind die Manieren eine Art Gegenentwurf zu linksdemokratischen und liberalen Vorstellungen von Freiheit und Gleichheit, die in Deutschland, wie er meint, zu besonderer Blüte gekommen sind. "Wer nun für die Einführung der Gleichheit in Deutschland ursächlich verantwortlich zu machen ist (Napoleon, die Weimarer Verfassung, Hitler, die Kommunisten, die amerikanische re-education stehen zur Auswahl): man kann sagen, daß er oder sie Erfolg mit ihrem Programm gehabt haben." Unterschiede wurden in Deutschland lange Zeit nicht betont und gewürdigt, sondern missachtet und nach Möglichkeit egalisiert. "Die Manieren aber sind geprägt von der Überzeugung der Ungleichheit." Jede demokratische, antiautoritäre oder für Egalität kämpfende Bewegung ist der natürliche Feind der Manieren: "Manieren", so sagt Asserate gleich zum Auftakt seines Werks, "haben autoritären Charakter. Sie entziehen sich der Diskussion. 'Über Geschmack läßt sich nicht streiten' gehört zu den vielen Zitaten aus der Antike, denen aus Unkenntnis ihres Zusammenhangs ein falscher Sinn untergeschoben worden ist. Man kann über den Geschmack nicht etwa nicht streiten, weil er Privatsache ist und im Belieben des Individuums liegt, sondern weil es nur einen einzigen guten Geschmack gibt, der aber ist ein Axiom. Wer ihn in Frage stellt, zeigt nur, daß er diesen axiomatischen Charakter nicht verstanden hat und sich auf der Ebene der Rationalität mit dem Geschmack beschäftigt, anstatt auf der einzig angemessenen, der des halb vegetativen, selbstverständlichen Vollzugs." Manieren sind für Asserate in einem exterritorialen Raum angesiedelt, der abgegrenzt ist gegen Verstand und Wille. Einspruch jeder Art dulden die Manieren nicht, man kann den "immer schon vorhanden gewesenen Korpus" deuten und interpretieren, aber nicht diskutieren und in Frage stellen. Wie die Manieren diesen Status erhalten haben und woher die unfehlbar normierende Kraft kommt, dazu äußert sich Asserate nur mehr oder weniger kryptisch. Interessant in diesem Zusammenhang ist aber der Hinweis, dass die "Grundlage der Manieren die katholische Liturgie" sei. Nach dem Muster des Sacramentariums, das die heiligen Gebräuche festlegt, ist demnach auch der Korpus der Manieren strukturiert. Hier wie dort geht es, so Asserate, um den Ritus der "Unterweisung und Formung". Hinter den Manieren sieht er eine numinose Kraft, die zum einen Sicherheit verleiht, zum anderen uns befähigt, von unserem Ich absehen zu können, das eigene Ego zurückzustellen und Aufmerksamkeit für unsere Mitmenschen zu entwickeln.

Um den Unterschied in der Situierung der Manieren zu erfassen, lohnt es sich, an dieser Stelle noch einmal auf Rosemarie Wrede-Grischkat hinzuweisen, die die Wirkungskraft und die Wirkungsweise der Manieren nicht aus metaphysischer, sondern aus einer innerweltlich soziologischen Sicht betrachtet: "In allen Gesellschaften gibt es eine sogenannte 'machtragende' Schicht, darunter versteht man die jeweils stärkste Gesellschaftsgruppe in allen Kulturen. [...] Bei allen Nationen und Völkern werden innerhalb dieser machttragenden Gesellschaftsschicht - und nur für ihre Mitglieder - Verhaltensmuster entwickelt. Es entsteht dann ein Konsens über deren Gültigkeit, und letztlich wird innerhalb dieser Schicht die Durchsetzung dieser neuen Normen überwacht. Mit der Zeit - das ist in der Regel mindestens eine Generation später - werden einige dieser Standards von der nächst unteren Schicht aufgenommen. Ein Grund dafür, dem Vorbild der Oberschicht zu folgen, liegt in dem Bestreben, als 'dazugehörig' eingestuft zu werden und dadurch Vorteile zu erlangen. Es sind aber auch handfestere Interessen mit dieser Anpassung verbunden." Rosemarie Wrede-Grischkat scheut sich nicht, die Manieren als ein interessegeleitetes Handeln und Verhalten zu qualifizieren. Es sei nicht zu leugnen, schreibt die Autorin, "dass Umgangsformen über Karrieren entscheiden." Ihr Anliegen sei es jedoch nicht, "oberflächliche Karrieretipps" zu geben. Durch "Offenlegung der vielfältigen Verflechtungen zwischen Manieren und Karriere" sollen "diese Zusammenhänge durchschaubarer und kalkulierbarer" gemacht werden. Wrede-Grischkat betont zwar, dass 'gute' Umgangsformen zu mehr "Sicherheit im Auftreten" und "zu mehr persönlicher Souveränität verhelfen" können, insoweit befördern sie auch die allgemeine Menschenbildung, doch ist das für die Autorin mehr ein Nebeneffekt, ihr eigentliches Anliegen ist es, die Manieren als ein Teilsystem der Gesellschaft aufzufassen, das nach spezifischen Bedingungen strukturiert ist und bestimmte 'Leistungen' zu erbringen hat. Sie spricht von "Anpassungsleistungen" und "Strategien", die nicht nur im Geschäftsleben von Bedeutung sind. Im Unternehmen wie im privaten Bereich sind Manieren und Höflichkeitsformen "Strategien" [...], die auf Erfolg gerichtet sind: hier geschäftlicher Erfolg, dort privater Erfolg." Das Problem bei diesen Strategien ist, dass man mit ihnen nur Erfolg hat, wenn sie nicht als solche erkennbar werden, ansonsten verlieren sie an Glaubwürdigkeit: "Wir wissen aus dem privaten gesellschaftlichen Umgang, dass jeder Mensch empfindlich und ablehnend reagiert, wenn er gute Manieren und Höflichkeitsformen als bewusst eingesetzte Erfolgsstrategien erkennt. [...] Gute Manieren dürfen auch in beruflichen Zusammenhängen nie den Anschein bewusst eingesetzter Strategien erwecken - obgleich sie es oftmals sind." Das entscheidende Kriterium für gute Manieren ist "Glaubwürdigkeit": "Erst die Glaubwürdigkeit der guten Manieren - wenn es also überzeugend wirkt, dass sie zu diesem Menschen gehören und nicht nur äußerlich aufgesetzt sind - ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg."

Die Manieren von Asserate haben mit "handfesten Interessen" und strategischen Motiven nichts, aber auch gar nichts zu tun: "... ich kann nicht anders, als über die Vorstellung zu lächeln, das Erlernen der Manieren sei auf dem Weg nach oben hilfreich." Asserate siedelt sein Projekt weit oberhalb der Manierenbücher an. Für ihn ist die Moderne der Totengräber der Manieren. Obwohl er nicht die Hoffnung hat, dass eine Rückkehr zu vorindustriellen und vormodernen Zuständen möglich ist, gilt es - nicht zuletzt im Sinne einer Bestandsaufnahme -, sich zurückzubesinnen auf eine Zeit, in der Manieren noch einen festen Ort hatten und im Zentrum standen. In dieser untergegangenen Welt waren die "kleinsten Gesten mit dem Gesetz des ganzen Kosmos verbunden [...]. Die dem eigenen Stande angemessenen Manieren wiesen dem einzelnen seinen Platz in diesem Kosmos zu und machten ihn dadurch überhaupt erst zum Menschen. Erzogen werden, Manieren annehmen, das waren Menschwerdungsakte." Der Begriff hatte solchermaßen nichts mit Eigenart und Manieriertheit gemein, sondern mit dem Gedanken der Repräsentation: "Der einzelne stellte durch seine Manieren mehr dar als sich selbst: Er repräsentierte seine Familie und seinen Stand, gegebenenfalls auch seinen Glauben, seinen König und sein Land, ja sogar, um noch größere Einheiten zu nennen, sein Geschlecht: Durch die Manieren wurden der Mann und die Frau zum Mann schlechthin und zur Frau schlechthin." Das alles gehört der Vergangenheit an. Heute haben wir es, laut Asserate, auf dem Feld der Manieren mit einer nur schwer durchschaubaren Unübersichtlichkeit zu tun, es gibt keine "verbindlichen Regeln" mehr, "wie man Menschen begrüßt, wie man sie anredet, wie man sie anzieht, wie man ißt, wie man Gäste empfängt, wie man heiratet und wie man stirbt". Vor allem aber existiert in dieser Gesellschaft auch keine "Instanz" mehr, die "den berechtigten Anspruch erheben dürfte, eine Aussage über die Manieren zu machen". Die Moderne hat die Manieren entzaubert und instrumentalisiert, substanz- und ortlos geworden sind sie in die Ecke der Ratgeber-Literatur verwiesen worden; ein Genre, das Asserate, wie er im Eingangskapitel mit demonstrativem Selbstbewusstsein bekundet, erst gar nicht zur Kenntnis genommen hat. Die in diesen Büchern propagierten Manieren sind etwas für "Aufsteiger", die es nötig haben, sich in ihren "schmal bemessenen Mußestunden über Weinführer" zu beugen und "Ratgeber für die richtige Lagerung der Zigarren" zu studieren. So etwas hat nicht "im entferntesten etwas mit Manieren zu tun." Es handelt sich um eine Degeneration, eine Schwundstufe, die die "Vulgarität" dieser Gesellschaft zeigt.

Nichtsdestotrotz hat sich in den Köpfen eine Vision von dem erhalten, was Manieren einmal waren. Für Asserate ist die emphatische Dimension der Manieren, der große Traditionsbestand, "nicht aus der Welt und, was noch wichtiger ist, nicht aus der Phantasie geschafft." Eine Reanimation ist deshalb nicht ausgeschlossen. Asserate macht sich jedoch keine Illusionen, es werden zunächst nur "einige wenige" sein, die sich wieder zu den Manieren bekennen, diese Vorkämpfer haben für ihn viel gemein mit einer literarischen Figur, die er häufig herbeizitiert, um den Anspruch und die Erfolgsaussichten des eigenen Projekts zu illustrieren, Don Quixote, "der ritterlich sein wollte, obwohl es schon lange keine Ritter mehr gab." Doch, so Asserate, man erinnere sich: "Don Quixote hatte Erfolg. Ein 'neues goldenes Zeitalter' wollte er für Spanien heraufführen, wie er Sancho Pansa erklärte; und er führte wirklich ein 'goldenes Zeitalter' herauf, das zu Recht so genannte siglo de oro der spanischen Kunst, das golden vor allem auch wegen der Narreteien war, die Don Quixote in der Mancha mit erfundenen Damen getrieben hatte."

Wer Asserates Buch liest, wird immer wieder auf 'Narreteien' stoßen, ja, der Autor kokettiert geradezu damit, er behandelt Themen, die sich provozierend anachronistisch lesen und auch so gemeint sind: den Begriff der Ehre, ein Versuch über den Herrn, Anredeformen in der Familie, eine umfängliche Abhandlung über den Umgang mit Adelstiteln und natürlich dürfen auch die Regeln des Handkusses nicht fehlen. So wie Don Quixote, der den Traum vom Rittertum nicht der untergegangenen Zeit, sondern den märchenhaft-phantastischen Ritterromanen entnimmt, so bezieht sich Asserate, wenn er mit Emphase den ferngerückten, versunkenen Bestand der Manieren beschwört, auf die große europäische Philosophie und Literatur: Goethe, La Rochefoucauld, Vauvenargues, Chamfort, Baltasar Gracián, Oscar Wilde und natürlich Marcel Proust, aber auch Heimito von Doderer und vor allem Thomas Mann, der mit den "Buddenbrooks" den von Asserate hoch geschätzten Traditionsbestand der Manieren in prächtigen Genreszenen festgehalten hat: "Die Meißner Teller mit Goldrand wurden gewechselt, wobei Madame Antoinette die Bewegungen der Mädchen scharf beobachtete, und Mamsell Jungmann rief Anordnungen in den Schalltrichter des Sprachrohrs hinein, das den Eßsaal mit der Küche verband. [...] Man saß auf hochlehnigen, schweren Stühlen, speiste mit schwerem Silbergerät schwere, gute Sachen, trank schwere gute Weine dazu und sagte seine Meinung ..." Wer die verschwundene Welt der Manieren, die Asserate in seinem Buch imaginär auferstehen lässt, kennenlernen will, der darf sich heutzutage nicht in der Gesellschaft bewegen, der muss lesen. Die Welt der Manieren wird bei Asserate als "Bibliotheksphänomen" (Foucault) reinszeniert. Damit hängt auch die behauptete "Andersartigkeit" seines Projekts zusammen. Mit den "Manieren" will Asserate die Romane weiterschreiben, sie fortsetzen und durch eine spezielle Perspektive ergänzen. Denn wenn man dem "Geist" des Themas gerecht werden will, so Asserate, dann kann man keine systematische Abhandlung verfassen: "Manieren sind kein System, sie sind logisch nicht erschließbar und sie entziehen sich der exakten Fixierung." Nur eine literarische Schreibweise vermag den Gegenstand adäquat darzustellen. Dabei bedient sich der Autor eines bekannten Stilmittels, er wendet sich gleich zu Anfang an den Leser und gibt eine Versicherung über die Authentizität des Geschriebenen ab: "Was ich zusammengetragen habe, entspricht nur dem, was ich gesehen habe oder was mir von glaubwürdigen Zeugen berichtet worden ist."

Von der "großen Kunst des Umgangs"

Doch so singulär und einzigartig, wie Asserate behauptet, steht sein Unternehmen nicht dar. Asserate hat sich zwar in der schöngeistigen Literatur umgesehen, aber alle seine Konkurrenten und vor allem auch seine Vorläufer schlicht übersehen oder ausgeblendet. Nun ist Schreiben ohne Verdrängung undenkbar, doch trachten bekanntlich die verdrängten Elemente danach in entstellter Weise wieder zu erscheinen, in Form einer Kompromissbildung. So verhält es sich auch bei Asserate, wenn er Adolph Freiherr von Knigge, den Ahnherr der 'guten Manieren', mit keinem Wort erwähnt. In der Herangehensweise scheint es zunächst wenig Gemeinsamkeiten zu geben: Knigges Buch "Über den Umgang mit Menschen" (1790) gilt gemeinhin als systematische Darstellung der Manieren und es macht auf den ersten Blick den Eindruck einer trockenen, gelehrten Abhandlung. Nach einer umfänglichen Einleitung beschreibt Knigge im ersten Teil den Umgang mit sich selbst als Grundlage des Umgangs mit anderen Leuten, dann schreitet er im zweiten Teil zu komplizierteren Formen fort, der Umgang zwischen älteren und jüngeren Menschen, zwischen Eheleuten, aber auch der Umgang mit und unter Verliebten und natürlich der Umgang mit Frauenzimmern wird zum Thema. Im dritten Teil wird die Perspektive auf den gesellschaftlichen Zusammenhang erweitert, der Umgang mit den "Großen der Erde", den "Fürsten, Vornehmen und Reichen" wird analysiert, daneben finden sich auch Betrachtungen über den Umgang mit "Leuten von allerley Ständen", "von allerley Lebensart und Gewerbe". Am Schluß des Buches steht sogar ein Kapitel "Über die Art, mit Thieren umzugehen". Wer über gute Umgangsformen verfügt, so Knigge, der darf beim Anblick von Tieren, die in Käfigen und Kästen eingesperrt sind, keine Freude empfinden. Manieren gehen für Knigge nicht in der Beherrschung korrekter Tischsitten und richtiger Begrüßungsgesten auf. Umgangsformen sind mehr als "bloße Vorschriften einer conventionellen Höflichkeit". Knigge will im umfassenden Sinn ein System entwerfen, das die Pflichten umfasst, "die wir allen Arten von Menschen schuldig sind und wiederum von ihnen fordern können".

Doch so sehr er diesen Gedanken betont und so strikt das Buch gegliedert ist, das Material, das er in ein System bringen will, gebärdet sich, wie man bei genauer Lektüre feststellen kann, durchaus widerspenstig. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Knigge in diesem Buch kein Wissen aus zweiter Hand, sondern, wie er behauptet, nur seine eigenen Erfahrungen zusammengetragen hat; Erfahrungen, "die ich gesammelt habe während einer nicht kurzen Reihe von Jahren, in welchen ich mich unter Menschen aller Arten und Stände umhertreiben lassen und oft in der Stille beobachtet habe." Knigge schreibt also aus einer Position, die auch Asserate für sich reklamiert, aus der des teilnehmenden Beobachters. Aus dieser Postion heraus, meint Knigge schon in der Einleitung einschränkend, sei "kein vollständiges System" möglich, "aber Bruchstücke, vielleicht nicht zu verwerfende Materialien, Stoff zu weiterem Nachdenken." Noch in einer anderen Hinsicht ist der Gedanke eines Systems für Knigge ein Problem, der Umgang mit Menschen kann nicht durch Regeln und Vorschriften gelernt und weitergegeben werden, es handelt sich vielmehr um eine "Kunst", zu der eine bestimmte Einstellung gehört. Im Umgang mit Menschen müsse man sich in vielen Fällen eher von seinen eigenen "Gemüthsbestimmungen" leiten lassen als von "festen Regeln". So kritisiert er die Hofleute, die ihre einmal erlernten Umgangsformen bei jeder Gelegenheit einsetzen, ohne sich ein Bild von den realen Umständen gemacht zu haben. Wer Manieren hat, muss sich in Distanz zur Regel bewegen, muss seine Sprache, seinen Stil, seine Haltung auf den jeweiligen Kontext einstellen: "Die große Kunst des Umgangs ist [...] den Ton jeder Gesellschaft zu studieren und nach Gelegenheit annehmen zu können." Knigge kommt dem Leser darum auch nicht mit Verhaltensregeln und Vorschriften. Wenn er zum Beispiel vom Reisen schreibt, dann will er den Leser einstimmen, ihn bereit machen für neue Erfahrungen: "Zum Reisen gehört Geduld, Muth, gute Laune, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen und daß man sich durch kleine widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lasse." Das wirklich Großartige an dem Buch ist aber, dass es bei allem Lob für korrekte, weltmännische Umgangsformen immer wieder auch Situationen in den Blick rückt, in denen Menschen an diesen Formen scheitern, nicht den richtigen Ton treffen und in der Gesellschaft keine Beachtung finden. Von Knigge sind in solchen Fällen keine hemdsärmligen Ratschläge zu hören, er spendet zunächst einfach Trost und versucht die Situation in ein erträgliches Licht zu rücken: "Zeige Dich nicht verlegen, ängstlich, wenn in einer großen Gesellschaft kein Mensch mit Dir redet! Du verlierst nichts dabey, kannst für Dich an allerley gute Dinge denken, auch manche nützliche Bemerkungen machen, und man wird Dich nicht verachten, sondern vielleicht gar fürchten, ohne Dich zu hassen, und das ist denn doch zuweilen so übel nicht." Die Modernität von Knigge zeigt sich auch daran, dass er Manieren und Umgangsformen nicht mit Wahrheit und Aufrichtigkeit verwechselt. Wer sich in Gesellschaft bewegen will, dem gibt er die Empfehlung, nicht so zu sprechen, wie er sich fühlt: "... rede in der großen Welt nie warme Herzenssprache. Das ist dort eine fremde Mundart." Gefordert ist die "schwere Kunst" der "Kaltblütigkeit".

Ein "Brevier für Weltleute"

Das Thema Manieren kennt unterschiedliche Ausprägungen und Konjunkturen. Dabei spielen Zeitenwenden und damit einhergehende Ängste und Orientierungsverluste eine besondere Rolle, denn Manieren versprechen Halt und Sicherheit. "Über den Umgang mit Menschen" erschien in der endgültigen Fassung im Jahre 1790 und wurde bekanntlich eines der bedeutendsten und zugleich populärsten Bücher des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Der Erfolg des Buches in der Zeitenwende um 1800 muss vor dem Hintergrund einer grundlegenden Verunsicherung des Individuums gesehen werden, die in zahlreichen Veröffentlichungen der jüngeren Romantik (F. Schlegel, Novalis, Tieck, Brentano, Eichendorff) als Gefühl der Gespaltenheit und Entzweiung des Ichs mit der Welt thematisiert worden ist. In der Zeitenwende um 1900, in der sich Endzeitstimmung und Aufbruchsgefühle mischen, erleben die Manierenbücher wiederum eine Hochkonjunktur. Wie heute standen auch damals die populären Ratgeber im Vordergrund. Die Titel sprechen für sich: "Der gute Ton in allen Lebenslagen", so heißt eines der umfangreichsten Werke Ende des 19. Jahrhunderts von Franz Ebhardt. Andere Bücher aus dieser Zeit tragen Titel wie "Der beste Ton", "Anstandsregeln", "Was schicklich ist" oder "Lexikon der feinen Sitte". In dieser Weise geht es zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter mit "Regeln des Anstandes und der guten Sitte" oder "Das goldene Anstandsbuch. Ein Wegweiser für die gute Lebensart zu Hause, in Gesellschaft und im öffentlichen Leben". In diesen Jahren kam aber auch ein 'Manierenbuch' auf den Markt, das sich deutlich von der Ratgeberliteratur absetzte und - ähnlich wie im Fall von Asserate - gleichwohl zum Renner wurde, heute jedoch so gut wie vergessen ist: "Brevier für Weltleute. Essays über Gesellschaft, Mode, Frauen, Reisen, Lebenskunst, Kunst, Philosophie" von Oscar A.H. Schmitz.

Der Autor war in gewisser Weise prädestiniert für dieses Thema, er spielte um 1900 in der Münchner Boheme die Rolle des Dandys. Zusammen mit Franz Hessel und Franziska zu Reventlow gab er den "Schwabinger Beobachter" heraus, in dem ironisch und witzig über die Künstler- und Intellektuellenszene berichtet wurde. Schmitz gehörte damals zu den Trabanten, die um Stefan George kreisten, er war ein Freund von Karl Wolfskehl und er stand zeitweilig mit den Protagonisten der 'kosmischen Runde', Ludwig Klages und Alfred Schuler, in engem Kontakt. Die langjährige Freundin Franziska zu Reventlow hat Schmitz in ihrem 1913 erschienenen Boheme-Roman "Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil" als Schriftsteller Adrian porträtiert. Ein nicht gerade schmeichelhaftes Porträt, denn Adrian ist ein Selbstinszenierer, ein blasierter Mensch, der das Leben als Stilproblem sieht, sein Beruf ist die Eleganz und alle seine Anstrengungen sind darauf gerichtet, der Banalität und der Gewöhnlichkeit zu entgehen. Die Revanche folgte auf dem Fuße. Schmitz hat im selben Jahr unter dem Titel "Wenn wir Frauen erwachen ... Ein Sittenroman aus dem neuen Deutschland" ein Buch über die Boheme veröffentlicht, in dem er sich kritisch mit den Ansprüchen der Schwabinger Künstlerszene auseinander setzt, vor allem mit den Frauen und insbesondere mit Franziska zu Reventlow, von der er ein sarkastisches Bild zeichnet.

Wie viele seiner Freunde und Bekannten aus der großbürgerlichen Boheme konnte Schmitz frei von Geldsorgen leben und ein Dandytum stilisieren, das, im Sinne Baudelaires, an der Doktrin von "Eleganz und Originalität" ausgerichtet war; ein Dandytum, das vor allem aber die aristokratische Überlegenheit des Geistes propagierte. Mit seinem Beharren auf Distinktion und Formgefühl war der Dandysmus für Schmitz ein Gegenentwurf zu den Verfallserscheinungen in der bürgerlichen Kultur, ein letztes Sichaufbäumen gegen die Tendenzen der Zweckhaftigkeit, der Vermassung und des Grobianismus. Die politische Dimension des Dandysmus hat Schmitz in seinem Buch über den englischen Staatsmann, Romancier und Dandy Benjamin Disraeli aufgezeigt. "Die Politik als Kunst" (1911), so der Titel der Biografie, entwirft in lose miteinander verbundenen Essays ein Porträt, das Disraeli als "Staatskünstler" zeigt, der weder mit dem "Schwert" noch mit strategischen Winkelzügen Politik machte, sondern "mit dem Geist und mit dem Wort". Die Überlegenheit habe sich bei Disraeli in der Beredsamkeit, in seiner kühl berechnenden Entschlusskraft, nicht zuletzt aber in seiner noblen Erscheinung und seiner Sicherheit im Auftreten gezeigt. 'Politik als Kunst' hängt also eng mit den Manieren zusammen, und Disraeli wird von Schmitz als Kenner beschrieben, der das Spiel auf dem glattem Parkett der Umgangsformen perfekt zu inszenieren verstand. In dieser Inszenierung herrscht der Primat der Form über die Funktion, und in diesem Spiel geht es letztlich um die Verleugnung der Funktion, für die der Dandy nichts anderes als Verachtung übrig hat. Eine Verachtung, die er in Haltung und Kleidung demonstrativ und herausfordernd zur Schau trägt.

Der Dandysmus, so Schmitz dann in seinem "Brevier für Weltleute", brüskiert die gesellschaftlichen Verhältnisse allein durch die "hohe Magie des guten Geschmacks". Diese Magie zu entfalten sei eine Kunst, die "die Einsetzung der ganzen Persönlichkeit, des ganzen Lebens" erfordert. "Solcher Heroismus ist selten." Karl Heinz Bohrer hat Schmitz in seinem Buch über "Die Ästhetik des Schreckens" als Propagandist eines "aggressiven und elitären Dandysmus" charakterisiert. Tatsächlich ist für Schmitz der Dandysmus eine ganz und gar elitäre Angelegenheit von heroischen Individuen, aber der Typus des 'Weltmannes', den er in seinem "Brevier" ins Auge fasst, liegt auf einer anderen Ebene. Mit elitärer Gesinnung hat das Buch jedenfalls überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil, Schmitz will die Manieren und die Weltläufigkeit vor dem hohen Anspruch retten und sie wieder ins Leben führen, ohne sie dabei aber instrumentell zu verkürzen und einer "flachen Routine" preiszugeben. Vor allem plädiert Schmitz dafür, bei der Erörterung der Formen "niemals die Buntheit der Welt und das Fließende der menschlichen Natur aus dem Auge" zu lassen. Wer darum mit Prinzipien und festen Konventionen reagiert, ist immer schon im Nachteil. Für Schmitz gehört zu 'guten' Umgangsformen und zur Weltläufigkeit nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität, sondern auch eine Fähigkeit, die zumindest in Deutschland lange Zeit den eher zwiespältigen Ruf der Manieren befördert hat, die Verstellungskunst. Schmitz argumentiert in dieser Hinsicht ganz pragmatisch: "Die Wahrheit ist meistens so kompliziert, daß man sie unmöglich jedem Außenstehenden klar machen kann." Konventionen und Umgangsformen sind dazu da, die Wahrheit zu verhüllen, um die Privatsphäre zu schützen, aber auch um sich und anderen das Leben erträglicher zu machen. Würden sich die Menschen, so Schmitz, "zu kleinen befreienden Unwahrheit verstehen, so könnten sie leicht den Strom freundlicher und feindlicher Besuche, die an ihre Tür klopfen, regeln." Wer in dieser Weise die Formen benutzt, dem schaffen sie auch eine Erleichterung: "Daß man andere über seine Privatangelegenheiten, sei es durch Worte, sei es durch Gebärden, belügt, muß erlaubt sein. Es gibt nur eine Lüge, die unbedingt unmoralisch ist, weil sie den Charakter verdirbt: die Lüge gegen sich selbst." Die in Deutschland weit verbreitete Auffassung, dass man immer und bei jeder Gelegenheit seine wahren Überzeugungen aussprechen müsse, sei einer der Gründe, "warum deutsche Geselligkeit so leicht in Zank ausartet." Jedes Gespräch sei hierzulande mit dem Zwang zur Aufrichtigkeit verknüpft: "Aber ist es denn wirklich ethisch so wertvoll, wenn jemand auf die Frage, ob er Geschwister habe, antwortet, in Preußen müsse das allgemeine Wahlrecht eingeführt werden, oder auf die Frage nach dem Wetter sich für einen Republikaner erklärt? Daraus ließen sich übrigens Beispiele für eine neue Ollendorfgrammatik zusammenstellen. 'Gehen Sie diesen Sommer aufs Land?' 'Nein, aber meine Großmutter lebt in wilder Ehe mit einem Tenor.'"

Wer in der Geselligkeit die Wahrheit und nichts als die Wahrheit aussprechen will, der ist einfach am falschen Platz. Schmitz plädiert für mehr Weltläufigkeit, das heißt für ihn, weder die Aufrichtigkeit noch die Manieren zu verabsolutieren. Natürlichkeit sei das eigentliche Ziel: Wer über Natürlichkeit verfügt, der habe die Fähigkeit, den Charakter einer Umgebung und Situation zu erfassen und sich entsprechend zu verhalten. Wobei Natürlichkeit "nicht vor bzw. im Gegensatz zu Kultur und Zivilisation" steht, sie ist nicht Formlosigkeit, sondern eine Form, die auf einer höheren Entwicklungsstufe gefunden bzw. entwickelt werden muss.

Anders als Asserate lässt sich Schmitz in seinen Gedanken nicht von dem großen Traditionsbestand der Manieren leiten, er weist auf dieses Erbe hin, aber er trauert der verlorenen Verbindlichkeit nicht nach. Im Gegegenteil, er sieht eine Chance darin, Formen und Konventionen zu entwickeln, die in verschiedenen Situationen greifen und sich an unterschiedlichen Gruppen- und Einzelinteressen ausrichten. Wo andere Manierenbücher - auch das von Asserate - nach einem längeren theoretischen Vorspann zum eigentlichen Kern, dem klassischen Repertoire der korrekten Umgangsformen übergehen, da bleibt Schmitz seinem Programm verpflichtet, er will keine Regeln diskutieren, sondern in einem geistreichen Plauderton durch die Welt der Formen und Manieren führen. Im Abschnitt über Mode erfährt der Leser etwas über die Psychologie der Mode, über die Eleganz, über Nacktheit und Kleidung, er wird schließlich mit der Frage konfrontiert: "Warum die Herrenmode englisch ist?" - und am Schluss steht ein aufschlussreiches Kapitel über die "Magie des Anzugs", in dem es um die richtig gewählte Kleidung und um den strategischen Einsatz von Eleganz geht, mit der man vom 'Outsider' zum 'Insider' werden kann. Auch Schmitz weist in diesem Zusammenhang auf die "richtige Krawatte" hin ("es muß wirklich die richtige sein, nicht die vom Verkäufer als dernier cri gepriesene"), aber damit hat es dann schon sein Bewenden. Das Kapitel schließt mit einer halb ernst, halb ironisch gemeinten "Nutzanwendung" zur Bedeutung von Aussehen und Auftreten, die sich zunächst an den Mann richtet: "Solange du einen gutgeschnittenen Rock, ein Paar Lackstiefel, einen kleidsamen Hut und zwei bis drei einwandfreie Hemden hast, hoffe! Jede Viertelstunde kann deinen Fuß auf eine höhere Stufe der Leiter des Glücks stellen. Erst wenn die Requisiten des Gentleman verloren sind, wird deine Lage verzweifelt; die besten Zufälle helfen dir gar nichts, wenn dein Äußeres unmöglich macht, sie auszunutzen. Also: zögere nicht zu hungern, wenn es nötig ist, aber trage feste Manschetten."

Die Nutzanwendung für die Frau rät zu einem ähnlichen Verhalten, setzt aber etwas andere Akzente: "Eine gutgekleidete Frau mit erzogenen Manieren findet immer Leute, denen es eine Ehre ist, sie zu versorgen. [...] Eine Frau muß immer, wie die sieben weisen Jungfrauen, genug Öl auf der Lampe haben, denn jeden Abend kann sie in die Lage kommen, den Bräutigam empfangen zu müssen. Also: versetze dein Bett (wenn du eines brauchst, findet es sich immer), aber niemals dein Pelzjackett."

Beim Thema Manieren dreht sich bekanntlich alles um die Dame, sie ist die Ranghöhere, die sich nicht vorstellt, sondern vorgestellt wird, die beim Essen das Startsignal gibt und ansonsten vor den Gefahren der unmanierlichen Welt beschützt werden muss, es ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, dass Schmitz den Damen einen besonderen Platz einräumt. Bemerkenswert ist jedoch, dass die Männer in dem entsprechenden Abschnitt gleich mitverhandelt werden. Dabei trägt Schmitz zusammen, was die Frauen über Männer denken; so etwa in dem Kapitel über "Die männliche Dummheit", wo es um eine ganz bestimmte Spielart der Dummheit geht, die Frauen an Männern wahrnehmen. Andererseits wird auch der Mann in diesem Abschnitt darüber imfomiert "Was den Frauen gefällt". Aufschlussreich sind die Bemerkungen zum Geld. Für die Frau, meint Schmitz, ist das Geld haben von absoluterer Bedeutung als für den Mann, weil sie dadurch die Gefahren und Verlegenheiten, die ihr im Leben drohen, erheblich vermindern kann. Doch ist den Frauen "das Geld im Grunde etwas Fremdes, Unangenehmes, sie möchten, daß das Gefühl die Welt regiert, und darum sind sie geborene Anarchisten." Der Mann dagegen hat eine besondere Beziehung zum Geld, er "ist geneigt, das Billige gering zu schätzen und sich dort angezogen zu fühlen, wo er ein gewisses Kapital 'investiert' hat."

Schmitz hatte - wie alle Dandys - ein geradezu leidenschaftliches Verhältnis zum Reisen, er war eigentlich immer unterwegs und wechselte laufend seinen Wohnsitz: München, Berlin, Rom und Paris. Dazu kamen Reisen durch Spanien, Nordafrika, Ägypten und Russland. Im "Brevier für Weltleute" spricht er über die "Technik des Reisens", er macht Anmerkungen über den "Deutschen auf Reisen" und gibt Hinweise zum Trinkgeldgeben, bei dem sich vor allem der Deutsche von "auffallender Unsicherheit" zeigt. "Im allgemeinen", rät Schmitz, "spare man am wenigsten mit Trinkgeldern, kein Geld ist besser angelegt." Vom Thema Reisen geht es - wie könnte es anders sein - zur Lebenskunst. Im Zentrum steht "Der Wille und das Glück". Schmitz gehörte zu den zahlreichen Anhängern einer damals sehr populären Willensphilosophie, die von der Vorstellung ausging, dass wir das, was wir eigentlich wollen, uns nicht klar genug machen und - das ist der zweite wichtige Punkt - das Gewollte nicht wirklich lieben. Alle Menschen sehnen sich zwar nach Geld, Liebe, Anerkennung, "aber", so Schmitz, "Sehnsucht ist noch nicht Wille." Ein Problem sieht Schmitz darin, dass unser Wille zum großen Teil unbewusst ist. "Wir wissen nicht immer, was wir wollen. Viele sogar wollen etwas ganz anderes, als sie zu wollen glauben." Notwendig sei darum eine schonungslose Analyse des eigenen Ichs und der eigenen Ziele. Schmitz selbst ist diesen Weg gegangen, er begeisterte sich vor dem Ersten Weltkrieg für die Theorien Sigmund Freuds und er ging schließlich nach Berlin, um sich von Karl Abraham analysieren zu lassen.

Das "Brevier für Weltleute" ist - zugegeben - in manchen Fragen nicht mehr ganz up to date; wenn man sich daran nicht stört, kann man aber dem Buch (das unbedingt nachgedruckt werden müsste) neben vielen erhellenden Geistesblitzen auch eine sehr moderne Perspektive entnehmen: Manieren sind für Schmitz "Spielregeln", die man als kultivierter Mensch kennen sollte, aber "nichts ist unkultivierter, als sie zu ernst zu nehmen". Oder, um es mit dem eingangs zitierten Walter Serner zu sagen, der auch ein schönes Buch über Manieren geschrieben hat: "Es wird in der Welt regiert, indem Komödie gespielt wird. Drum kämpfe nie um etwas. Spiele dich - vor."

Kein Bild

Oscar A. H. Schmitz: Brevier für Weltleute. Essays über Gesellschaft, Mode, Frauen, Reisen, Lebenskunst, Kunst, Philosophie.
Georg Müller Verlag, München 1911.

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch

Titelbild

Sybil Gräfin Schönfeldt: Feinschliff. Ein Knigge für die nächste Generation.
Rowohlt Verlag, Berlin 2001.
160 Seiten, 14,90 EUR.
ISBN-10: 3871344249
ISBN-13: 9783871344244

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch

Titelbild

Rosemarie Wrede-Grischkat: Manieren und Karriere. Internationale Verhaltensregeln für Führungskräfte.
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 2001.
421 Seiten, 38,00 EUR.
ISBN-10: 3409491465

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch

Titelbild

Asfa Wossen Asserate: Manieren.
Eichborn Verlag, Frankfurt a. M. 2003.
388 Seiten, 27,50 EUR.
ISBN-10: 3821845392

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch

Titelbild

Adolph von Knigge: Über den Umgang mit Menschen.
Herausgegeben von Gert Ueding.
Insel Verlag, Frankfurt a. M. 2004.
464 Seiten, 10,00 EUR.
ISBN-10: 3458319735

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch