Schillers Tod

Aus der Biografie "Schillers Leben" von 1830

Von Caroline von WolzogenRSS-Newsfeed neuer Artikel von Caroline von Wolzogen

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Ahnung eines kurzen Lebens verließ Schillern nie, und leitete ihn auch vielleicht hier; sonst vereinigte die Aussicht in Berlin Alles, was er für sein reiferes Alter wünschen konnte. Ein Platz in der Akademie war ihm zugedacht, wo er seinen früheren Plan, einen deutschen Plutarch zu schreiben, auf das schönste hätte ausführen können. Immer dachte er sich eine Epoche, wo er aufhören wollte, im Felde der dramatischen Dichtung zu schaffen, die, nach seinem Sinne, nur in der vollen Jugend-Energie des Geistes gelingen könnte.

Die Niederkunft meiner Schwester zog ihn nach Jena, da sie für Starke ein ausschließendes Vertrauen hegte. Bei einer Spazierfahrt durch das freundliche Dornburger Thal hatte er, für die kühlen Abendstunden zu leicht gekleidet, sich erkältet; die heftigsten Schmerzen im Unterleibe quälten ihn mehrere Tage. Sein ganzer Zustand nach diesen wirklich unsäglichen Leiden wurde bedenklicher. Ob er gleich nach diesem Anfalle sich erholt zu haben schien und heiter war, so scheint doch eine große Schwäche davon zurückgeblieben zu seyn. Während er in dem obern Zimmer so bitter litt, und sich ängstlich mit dem Gedanken an die Niederkunft seiner Frau beschäftigte, erfolgte diese leicht und glücklich, und wir konnten ihm die neugeborne Tochter bringen, die er mit der lebhaftesten Freude empfing.

Den alten treuen Jenaischen Freunden hatte sich auch Voß beigesellt, und Graf Gesler. Der Umgang dieser vorzüglichen Menschen und die glücklich überstandene Niederkunft der Gattin machten Schillern wieder sehr heiter, und des überstandenen Uebels ward nicht mehr gedacht.

Kaum nach Weimar zurückgekehrt, machte ihm Goethe den Antrag, ein Gedicht zu fertigen, um damit die junge Erbprinzessin, Großfürstin von Rußland, im Theater zu empfangen. Er lehnte anfangs diesen Antrag ab, da er sich unwohl fühlte, und weil ihm diese Dichtungsart bis jetzt ziemlich fremd geblieben war. Aber Goethe's freundliches Dringen, das liebenswürdige Bild der jungen Fürstin, das er aus den Beschreibungen derer, die ihr nahe standen, aufgefaßt, und das Rührende der ganzen Situation, erzeugten bald eine der schönsten Schöpfungen dieser Art, in der "Huldigung der Künste". Der reine, würdige Herzenston, der aus dieser Dichtung spricht, ergriff das jugendliche Gemüth, dem sie geweiht war.

Es ist wohl die schönste Frucht eines Dichterwerkes, wenn der Geist desselben in das Leben übergeht. Dieß erkannte ich, mit Rührung und Freude, in einem Worte, das jene edle Frau, nach Jahren, als regierende Großherzogin, an mich richtete. Da ich mit Wohlgefallen ihrer Zustimmung erwähnte zu Einschränkungen, die der Großherzog nöthig befunden, da sie doch des Großen von Kindheit an gewohnt gewesen sey, sprach sie: sie gedenke oft der Zeilen Schillers (in der ihr gewidmeten "Huldigung der Künste"):

Wisset, ein erhabner Sinn
Legt das Große in das Leben,
Und er sucht es nicht darin.

Schillers physische Kräfte hatten seit dem Krankheitsanfall in Jena sichtlich abgenommen; seine Gesichtsfarbe war verändert und fiel ins Graue, so daß sie mich oft erschreckte; aber sein geistiges Leben blieb gleich stark und rege.

Wer mag sich der Ahnung des Schrecklichsten hingeben? Die Hoffnung erhält sich bis zum Aeußersten in irgend einem Winkel unsers Herzens, und pflegt dort ihr zartes Reiß, das bei jedem milden Hauche neue Augen gewinnt. So war es mit uns. Schiller selbst schien auf Alles zu denken, was seinen Zustand erleichtern und das Leben erhalten könnte. Er glaubte, die Bewegung des Reitens dürfte ihm zuträglich seyn. Er hatte ein sicheres Pferd von einem Freund gekauft, und freute sich, es im Frühjahr zu besteigen. Schon früher hatte er auf unser Bitten sich in Jena ein Pferd gehalten, es aber bald wieder verkauft. "Es mache ihm kein Vergnügen", sagte er, "da er allein einen Genuß von dieser Ausgabe habe, und seine Familie ihn nicht theile."

Eine große Sehnsucht nach mannichfacher Weltanschauung auf Reisen wandelte ihn in den letzten Lebensjahren oft an. Wir erfreuten uns an Planen, und suchten den kürzesten Weg zum Meere, was er sehr zu sehen wünschte; aber es blieb bei diesen, und die Gewohnheit des stillen, ernsten Daseyns, die Freude des Ausarbeitens seiner Dichtungen gewann in den nächsten Tagen wieder die Oberhand. Im letzten Frühling seines Lebens fühlte er ein oft wiederkehrendes Verlangen, die Schweiz zu sehen, und die Heimath Tells mit seiner Schilderung zu vergleichen. Dahin waren nun unsre Plane gerichtet; er hörte sie an; aber mehrmals sagte er: "Alle Projecte, die ihr für mich macht, laßt nur nicht über zwei Jahre sich hinaus erstrecken." Ach, hätte er wenigstens dieses gehoffte Ziel erreicht!

Auch Bauerbach wiederzusehn, wo er die ersten Tage der Freiheit verlebt, wünschte er in den letzten Jahren. Das kleine grüne Thal in der Waldumgebung lag ihm freundlich vor der Phantasie. Die Sorge, ihn dort bei einem Krankheitsanfall nicht gehörig verpflegt zu wissen, und andere kleine Aeußerlichkeiten hinderten die Ausführung des Planes. Wie lasten alle kleinen unbefriedigten Wünsche der Hingeschiedenen auf dem Herzen der Trauernden! Jede Freude, die sie dem Geliebten nicht zuwenden konnten, schärft den herben Schmerz!

Unser innerliches Leben war im letzten Winter sehr reich. Eine unaussprechliche Milde durchdrang Schillers ganzes Wesen, und gab sich kund in all seinem Urtheilen und Empfinden; es war ein wahrer Gottesfrieden in ihm. Ich las damals den Livius, und die römische Geschichte war oft der Gegenstand unsrer Gespräche. So bemerkte er einst: "Da der Glanz und die Hoheit des Lebens, die nur in der Freiheit der Menschen erblühen könnten, mit der römischen Republik untergegangen sey, habe nothwendig etwas Neues entstehen müssen; das Christenthum habe die Geistigkeit des Daseyns erhöht, und der Menschheit ein neues Gepräge aufgedrückt, indem es der Seele eine höhere Aussicht eröffnet."

Ueber Herders Ideen zur Geschichte der Menschheit waren wir früher oft in Zwiespalt. Er achtete das Buch, aber meinen lebendigen Sinn dafür erkannte er nicht ganz. "Ich weiß nicht, wie es mir ist," sagte er mir, als der letzte Frühling für ihn begann, "dieß Buch spricht mich jetzt auf eine ganz neue Weise an, und wird mir sehr lieb." Noch erinnere ich mich eines Gesprächs über den Tod, welches Schiller mit den schönen Worten schloß: "Der Tod kann kein Uebel seyn, da er etwas Allgemeines ist."

Den Unterricht der Söhne und ihre Fortschritte beobachtete er genau, und machte nach eines jeden Eigenthümlichkeit Plane für ihre künftige Existenz. Auf meinem letzten Spaziergange mit ihm im Park, sagte er: "Wenn ich nur noch so viel für die Kinder zurücklegen kann, daß sie vor Abhängigkeit geschützt sind, denn der Gedanke an eine solche ist unerträglich!"

Wenige Wochen vor der letzten Krankheit hörte er die Mlle. Schmalz bei mir singen; ihr seelenvoller Gesang rührte ihn sehr; sie sang die schöne Arie Zingarelli's aus Romeo und Julie: "Ombra adorata aspetta"; und Schiller sagte mir: "nie habe ihn ein Gesang auf diese Weise ergriffen." Es schien, als habe die herannahende Auflösung alle Organe seines Geistes und Gefühls geschärft.

Als ich das letztemal mit ihm ins Theater fuhr (es wurde ein Schrödersches Stück gegeben), äußerte er: sein Zustand sey ganz seltsam; in der linken Seite, wo er seit langen Jahren immer Schmerz gefühlt, fühle er nun gar nichts mehr." Man fand bei der Section den linken Lungenflügel total zerstört.

Am ersten Mai kündigte sich die letzte Krankheit Schillers als ein Katarrhfieber an, wie wir solche bei ihm gewohnt waren. Er selbst schien sich auch nicht bedenklicher krank zu fühlen, als bei ähnlichen Anfällen. Er empfing einige Freunde auf seinem Zimmer, und schien sich gern durch sie unterhalten zu lassen. Herrn v. Cotta's Besuch, der auf der Durchreise nach Leipzig über Weimar kam, erfreute ihn; alle Geschäfte sollten bei seiner Rückkunft abgemacht werden.

Da das Sprechen seinen Husten vermehrte, suchten wir ihn ruhig zu halten: auch sah er es am liebsten, wenn meine Schwester und ich allein um ihn waren. Der gute Heinrich Voß erbot sich zu Nachtwachen; doch blieb Schiller lieber allein mit seinem treuen Diener.

Der Demetrius beschäftigte ihn immerwährend, und die Unterbrechung dieser Arbeit beklagte er sehr. Sein Arzt hatte ihn noch in keiner ähnlichen Krankheit behandelt. Starke hatte immer die Cur geleitet, und dieser war mit der Großfürstin in Leipzig. Er suchte unsre Aengstlichkeit deßhalb zu stillen, und sagte uns, daß alle Recepte vollkommen passend seyen, daß er ganz nach Starkens Methode behandelt werde.

Bis zum sechsten Tage war sein Kopf ganz frei; er selbst schien nicht an nahe Gefahr zu glauben, und äußerte sogar, er habe in diesen Tagen viel über seine Krankheit gedacht, und glaube nun eine Methode gefunden zu haben, die seinen Zustand verbessern müsse. An Anstalten für die Zukunft der Seinen, wenn er nicht mehr wäre, dachte er gar nicht. Mein Mann war mit der Großfürstin in Leipzig; er sehnte sich sehr nach seiner Zurückkunft; vielleicht hegte er den Wunsch, sich gegen diesen über Manches auszusprechen.

Am sechsten Abends fing er an, oft abgebrochen zu sprechen, doch nie besinnungslos. Sein Blick auf die Gegenwart blieb klar. Alles Heterogene mußte entfernt werden. Zufällig hatte sich ein Blatt des Freimüthigen in sein Zimmer verirrt. "Thut es doch gleich hinaus, sagte er, daß ich mit Wahrheit sagen kann, ich habe es nie gesehen. Gebt mir Mährchen und Rittergeschichten; da liegt doch der Stoff zu allem Schönen und Großen." Die "Contes de Tressan" hatte er immer geliebt; doch konnte er ein anhaltendes Vorlesen nicht ertragen.

Als ich am Abend des siebenten zu ihm kam, wollte er, wie gewöhnlich, ein Gespräch anknüpfen, über Stoffe zu Tragödien, über die Art, wie man die höhern Kräfte im Menschen erregen müsse. Ich antwortete nicht mit meiner gewöhnlichen Lebhaftigkeit, weil ich ihn ruhig halten wollte. Er fühlte es, und sagte: "Nun, wenn mich Niemand mehr versteht, und ich mich selbst nicht mehr verstehe, so will ich lieber schweigen." Er schlummerte bald darauf ein, sprach aber viel im Schlaf. "Ist das eure Hölle, ist das euer Himmel?" rief er vor dem Erwachen; dann sah er sanft lächelnd in die Höhe, als begrüßte ihn eine tröstende Erscheinung. Er aß etwas Suppe, und als ich Abschied nahm, sagte er zu mir: "Ich denke diese Nacht gut zu schlafen, wenn es Gottes Wille ist."

Den Morgen des achten hatte er leidlich zugebracht, still und oft schlummernd. Als ich gegen Abend kam, vor sein Bett trat, und fragte, wie es ihm gehe? drückte er mir die Hand, und sagte: "Immer besser, immer heitrer." Ich fühlte, daß er dieß ganz in Bezug auf seinen innern Zustand sagte. Es waren die letzten an mich gerichteten Worte, die ich von den theuern Lippen vernahm. Er verlangte, man solle den Vorhang öffnen, er wolle die Sonne sehen. Mit heiterm Blick schaute er in den schönen Abendstrahl, und die Natur empfing seinen Scheidegruß. Seine Kinder verlangte er selten zu sehen. Die jüngste Tochter, die man ihm noch am achten, Morgens gebracht, hatte er mit Freude und Wohlgefallen betrachtet. Sein treuer Diener, der die Nächte bei ihm zubrachte, sagte, daß er viel gesprochen, meist vom Demetrius, aus dem er Scenen recitirt. Einigemal habe er Gott angerufen, ihn vor einem langsamen Hinsterben zu bewahren. Der Ewige erhörte seine Bitte. Am neunten früh trat Besinnungslosigkeit ein; er sprach nur unzusammenhängende Worte, meistens Latein.

Ein ihm verordnetes Bad schien er ungern zu nehmen; doch war er in Allem, was zu seiner Wartung geschehen mußte, ergeben und geduldig. Der Arzt hatte nöthig gefunden, daß er ein Glas Champagner trinke, um die mehr und mehr sinkenden Kräfte zu heben. Es war sein letzter Trunk. Seine Brustbeklemmungen schienen nicht mehr schmerzlich. Wenn er, davon ergriffen, auf sein Kissen zurückfiel, sah er sich um, schien uns aber nicht zu kennen.

Das ist wohl der zerreißendste Schmerz für ein Menschenherz, die schöne Harmonie des Geistes zerstört, das zarte Band, das auf Erden an die Geliebten bindet, zerrissen zu sehn, die Augen, aus denen beseelende Liebe leuchtete, mit starrem, irrem Blick auf uns geheftet zu erblicken! Aber es ist ein Schmerz, der den Geist aus den Banden der Erde löst und ihn das Ewige zu umfassen drängt.

Gegen drei Uhr trat vollkommene Schwäche ein; der Athem fing an zu stocken. Meine Schwester kniete an seinem Bette, sie sagte: "daß er ihr noch die Hand gedrückt." Ich stand mit dem Arzte am Fuße des Lagers, und legte gewärmte Kissen auf die erkaltenden Füße. Es fuhr, wie ein elektrischer Schlag über seine Züge; dann sank sein Haupt zurück, und die vollkommenste Ruhe verklärte sein Antlitz; seine Züge waren die eines sanft Schlafenden.

Mein Arzt und Freund, der Doctor Herder, der Schillern innig liebte, sagte mir nach der Section, der er beigewohnt: "daß, wenn er auch von diesem Fieber hätte genesen können, er doch, nach dem Zustande der Lunge, nicht länger als ein halbes Jahr gelebt und schwere Beängstigungen erduldet haben würde."

Den Monolog der Marsa im Demetrius fand mein Mann auf Schillers Schreibtisch; es waren wahrscheinlich die letzten Zeilen, die er geschrieben.

Die Trauer war in Weimar allgemein, und Beweise der herzlichsten Theilnahme strömten uns von allen Seiten zu. Es war ein Theaterabend; kein Schauspieler wollte spielen, und in dem reinsten Gefühl eines solches Verlustes setzte Mlle. Jagemann es durch, daß das Theater geschlossen blieb.

Das Leichenbegängniß war dem Range des Verstorbenen gemäß angeordnet; aber zwölf junge Männer höheren Standes nahmen die Leiche den gewöhnlichen Trägern ab, und von liebenden Freundesarmen wurde sie zur Ruhestatt getragen. Es war eine schöne Mainacht. Nie habe ich einen so anhaltenden und volltönenden Gesang der Nachtigallen gehört, als in ihr.

Mein Mann war auf die Unglücksnachricht, die ihn in Naumburg traf, herbeigeeilt; er kam noch an, um sich dem Trauerzuge auf dem Kirchhof anzuschließen.

Unzählig waren die Beweise der thätigsten Theilnahme, die aus allen Gegenden Deutschlands meiner Schwester zukamen. Es herrschte ein wahrer Enthusiasmus für die Feier dieses Todten, dessen großer Schatten über dem Vaterlande zu schweben schien. Nun sah man klar, wie sehr er der Liebling der Nation gewesen, für die er gelebt und gedichtet. - Es ist schön und tröstend, wenn dem Vertrauen, das man in ein Volk setzt, eine so volltönende Antwort wird. Man erkennt darin die Bildungsstufe, auf der es steht.

Im näheren Kreise kam meiner Schwester der wärmste Antheil entgegen, ein lebhaftes Bestreben, ihre Sorge für die vaterlosen Kinder zu beschwichtigen. Die Großfürstin versicherte ihr in den ersten Tagen des Schmerzens, daß sie für die Erziehung der Söhne sorgen werde; und das geschah auf die großmüthigste Weise. Dalberg, als Fürst Primas, zeigte die thätigste Theilnahme in einem reichlichen Jahrgehalte. Von Cotta bewährte sich als der treue Freund Schillers auch in dem Verhältniß zu seiner Familie, durch die großsinnige Art, mit der er diese behandelte und zu behandeln fortfährt, wurde der fromme Wunsch des Vaters, die Seinen in Wohlstand versetzt zu sehen, erfüllt.

Auszug aus "Schillers Leben, verfaßt aus Erinnerungen der Familie, seinen eigenen Briefen und den Nachrichten seines Freundes Körner". Zweiter Teil. Stuttgart und Tübingen 1830. Hier das Kapitel "Letzte Lebensjahre und Tod", S. 265-281.

Die Biografie, die im Verlauf des 19. Jahrhunderts in vielen Auflagen erschien und zu einer Art "Hausbuch" des gebildeten Bürgertums avancierte, liegt jetzt, mit einem kleinen, aber informativen Nachwort von Peter Boerner, als Faksimiledruck im Georg Olms Verlag vor. Caroline von Wolzogen, die Schwägerin und Vertraute Schillers, hatte sie auf der Basis vieler Quellen zusammengestellt, aus denen sie ausgiebig zitierte: vor allem aus Briefen Schillers, weiterhin aus den Mitteilungen seines Freundes Christian Gottfried Körner, aus Erinnerungen Schillers an seine Jugendjahre, die von seiner Frau aufgezeichnet wurden, aus den Jugenderinnerungen von Schillers Schwester, einem Bericht von Friedrich von Hoven über Schillers Studien an der Karls-Schule und aus Gesprächsnotizen ihrer Kusine Christiane von Wurmb, die eine Weile in Schillers Haus gelebt hatte.

Unter Berufung auf diese Quellen verfasste Caroline von Wolzogen eine chronologisch geordnete Übersicht über Schillers Leben, deren dokumentarischer Charakter von den Rezensenten und vom Publikum außerordentlich geschätzt wurde. Die Authentizität lässt freilich insofern zu wünschen übrig, als Caroline von Wolzogen die Lebensgeschichte Schillers von allen Makeln zu befreien versuchte. Nur im Wissen um die hagiografischen Tendenzen des Buches lässt sich dieses noch heute mit Gewinn lesen.

T.A.

Titelbild

Caroline von Wolzogen: Schillers Leben. Gesammelte Schriften. Band 2.
Herausgegeben von Peter Boerner.
Georg Olms Verlag, Hildesheim 2004.
335 Seiten, 84,00 EUR.
ISBN-10: 3487091011

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