Martina Wedekinds Monografie über Stifters Poetik der Wiederholung

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Erklärtes Ziel dieser Arbeit in der Reihe "Frankfurter Beiträge zur Germanistik" ist es, die Formen der Wiederholung in Stifters Werk im Zusammenhang von Poetiken der Wiederholung der europäischen Moderne zu "würdigen". Den textanalytischen Teilen ist ein "Methodenkapitel" vorgeschaltet. Es "behandelt das Verhältnis von Allegorie und Wiederholung innerhalb der Intertextualitätsforschung durch einen Hinweis auf die kritische Funktion des Nachweises der Modalitäten wiederholender Bezugnahme." Die "latente Intertextualität" charakterisiere "eine nicht markierte intertextuelle Relation".

In dieser Begrifflichkeit und Syntax ist das ganze Buch geschrieben. Ein weiteres Beispiel für den Stil sei der Schlussbetrachtung "Zu einer literaturtheoretischen Differenzierung zwischen Figuralität und Performanz am Paradigma der metonymischen Sprachauffassung" entnommen: "Im Kontext der zeitgenössischen Intertextualitätsforschung war es notwendig, den synekdochischen Charakter der Textkonstitution der allegorischen Texte Stifters herauszuarbeiten, um auf der Grundlage des Begriffs der Metonymie Sinnkonstitution als doppelte signifikative Bewegung beschreiben zu können."

Gefördert wurde die Arbeit (vermutlich eine Dissertation) durch ein Stipendium des Landes Hessen. Als Herausgeber der Reihe sind für die Veröffentlichung Volker Bohn, Klaus von See, Ulrich Wyss und Julia Zernack mit verantwortlich.

K. F.

Titelbild

Martina Wedekind: Wiederholen - Beharren - Auslöschen. Zur Prosa Adalbert Stifters.
Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2005.
245 Seiten, 39,00 EUR.
ISBN-10: 3825315290

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