Wolfang Koeppen in „Meine Bilder“ (2001)

Soll ich das sein? – fragte Koeppen, als er in meinem Wohnzimmer ebendieses Bild an der Wand sah. Er war nicht zufrieden. Er war nie mit sich selber zufrieden. Und die Frage, wer er denn eigentlich sei, bereitete ihm immer Kummer. Übrigens nicht nur ihm selber, sondern auch den Literaturhistorikern.

1906 in Greifswald geboren, war er ab 1926 im Theater in Würzburg tätig und später in der Feuilleton-Redaktion des „Berliner Börsen-Couriers“. Damals entstanden seine frühen Reportagen und Skizzen. Die letzten Jahre der Weimarer Republik haben ihn geprägt. Aber zur Literatur dieser Republik kann man ihn nicht rechnen. Denn sein erstes Buch, „Eine unglückliche Liebe“, erschien 1934.

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Aus Marcel Reich-Ranicki: Wolfgang Koeppen. Verlag LiteraturWissenschaft.de, Marburg 2016 (Sonderausgabe von literaturkritik.de)