Thomas Bernhards Bolero

Österreichs großer Einzelgänger wird von Buch zu Buch besser: „Holzfällen. Eine Erregung“ (1984)

Von Marcel Reich-RanickiRSS-Newsfeed neuer Artikel von Marcel Reich-Ranicki

Wir verdanken ihnen unendlich viel, unseren düsteren und zerrissenen Dichtern, diesen Getriebenen und Besessenen, diesen unheilbaren Alpträumern und ewigen Amokläufern der Literatur. Nirgends finden sie einen Hafen. Ein Heim kennen sie nicht. Es sind unheimliche Poeten.

Goethe, Fontane oder Gottfried Keller, Gerhart Hauptmann, Thomas Mann oder Hermann Hesse haben früher oder später, allen Hindernissen und Gefahren zum Trotz, jenes innere Gleichgewicht gewonnen, das die anderen vermissen mußten und von dem sie in der Regel auch nichts wissen wollten. Es schien ihnen nicht einmal als eine Art Arbeitshypothese wünschenswert. Die einen haben schließlich erreicht, worum sie strebend sich bemühten: Ihre Bücher dokumentieren die Verwirklichung ihrer Pläne und Absichten, es sind Zeugnisse von Triumphen.

... [Weiterlesen]