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Rezensionen von literaturkritik.de
Schlaflos in Belleville
In Thomas Stangls Roman „Fremde Verwandtschaften“ entdeckt ein Architekt, wie fremd er sich selbst ist
Von Beat Mazenauer
Ausgabe 07-2018
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Klappentext des Verlages
„Fremde Verwandtschaften“ ist ein sprachliches Kunstwerk, eine groß angelegte Reflexion über das Sein, voller
Details und Feinheiten, doppelter Böden und versteckter Gänge. Thomas Stangl gibt seinen Figuren Raum zur
Entfaltung.
Während seiner Reise zu einer Konferenz nach Westafrika öffnen sich einem Wiener Architekten ungeahnte Denkregionen.
In schlaflosen Nächten, auf Irrwegen durch die fremde Stadt und bei immer weniger einzuordnenden
Begegnungen werden dem Mittvierziger seine Vorstellungen und sein Handeln, seine Verantwortung und seine
Routinen als Architekt, Europäer, Vater, Sohn und Ehemann immer fremder. Je tiefer er in sein Inneres eindringt,
desto größere Risse und poröse Stellen bekommen die Säulen seiner Existenz. Die Möglichkeit eines ganz anderen
Lebens blitzt auf.
Eine parallele Reise unternimmt ein namenloses Ich, das wie ein Rauschen, Rascheln und Hallen aus dem Hintergrund
zu hören ist. Seine halluzinatorischen und verstörenden Gedanken- und Erinnerungsbilder schieben sich – in fremder Verwandtschaft – in die Erzählung hinein.
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