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Diego Castro: Der Knecht. Romanessay.
Ripperger & Kremers Verlag, Berlin 2019.
280 Seiten, 29,90 EUR.
ISBN-13: 9783943999099

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Klappentext des Verlages

Ulrich ist Knecht. Er weiß es nur noch nicht. Ulrich Aignschaft, vieux garçon, von Beruf Kunsthistoriker, wohnhaft in Berlin Prenzlauer Berg. Er ist begabt und hat studiert. Eigentlich sollte er weit gekommen sein. Doch trotz so günstiger Voraussetzungen scheitert er. Arbeitslos, von der Freundin verlassen, muss er aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Die Freunde wenden sich von ihm ab. Sein altes Leben ist dahin. Für Ulrich keine Chance auf einen Neuanfang. Mit der neuen Freiheit, die sich wie ein Abgrund vor ihm auftut, scheint er restlos überfordert. Er verliert zunehmend die Kontrolle über sein Leben. Der Bauernsohn entkommt seinem Schicksal nicht: Vor den Ruinen seiner Existenz wird er eine so ungewöhnliche wie befreiende Entscheidung treffen: Er wird Knecht.
Der Knecht ist ein tragikomischer Nichtsnutz, der viel einstecken muss: Faustschläge, Ratschläge, Tiefschläge und Rückschläge. Aber Ulrich lässt sich nicht unterkriegen und erteilt dem eigenen Lebensentwurf eine Absage. »Der Knecht« ist eine Anti-These zum affirmativen Berliner Lifestyle-Roman. Diego Castro unternimmt den Versuch einer Kulturanalyse, die sich der Romanform bedient. Das Besondere am Ich-Erzähler Ulrich Aignschaft ist, dass er ein schreibender Protagonist ist. So wie viele in der Einsamkeit beginnen, Selbstgespräche zu führen, so schreibt er in seiner ihm eigenen Mischung aus Kulturtheorie, Soziologie und individuellen Befindlichkeiten. Ulrich schreibt über Malerei, Performance und Pop-Kultur, über Architektur, Städtebau und Politik. Auf verschiedenen Ebenen behandelt er die Frage von Inklusion oder Exklusion, von Gemeinsamkeit oder Einsamkeit vor dem Hintergrund einer neoliberalen Gemengenlage zwischen Partizipation und Individualisierung.
Diego Castro hat mit diesem lesenswerten Buch einen künstlerisch-wissenschaftlichen Text erschaffen, in dem es gelingt, vielseitige kunsttheoretische Überlegungen und Theorien in eine ganz eigene Romanhandlung zu integrieren. Entstanden ist ein unterhaltsames und gut recherchiertes Experimentalwerk, das zwischen modernem Berliner Künstlerroman und Kulturtheorie changiert.

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