Leserbriefe zur Rezension

Der anwesende Abwesende

Cornelia Staudacher porträtiert zwölf vaterlose Töchter

Von Roman Luckscheiter


Andrea Bernhards schrieb uns am 03.12.2007
Thema: Roman Luckscheiter: Der anwesende Abwesende

Erst nachdem mein Buch „Annelena – Erinnerungen 1942-1962“ im Erwin-Friedmann-Verlag erschienen war, stieß ich auf das Buch „Vaterlose Töchter“ von Cornelia Staudacher und bin davon tief beeindruckt. Mit meinen 70 Jahren gehöre auch ich zu den „Vaterlosen Töchtern“ und fühle mich besonders vom Nachwort angesprochen, in dem ich viele Parallelen zu meiner Kindheit und Jugend finde. Für dieses Buch möchte ich Frau Staudacher herzlich danken.

Was mein Buch betrifft, so ist es in erster Linie aus leidenschaftlicher Freude am Schreiben entstanden. Ich hatte in mir die Fähigkeit entdeckt, die Atmosphäre der damaligen Situationen wieder lebhaft hochkommen zu lassen und sofort niederzuschreiben. Es geht nicht nur um die Schilderung von Kriegs- und Nachkriegserlebnissen, sondern auch um unglaubliche Familienkonflikte, Erlebnisse im klösterlichen Mädchenpensionat und interessante Erfahrungen im Ausland, und dies alles vor einem erzkonservativen katholischen Hintergrund.
Doch die Sehnsucht nach dem verlorenen Vater, die fehlende mütterliche Zuwendung und ein tief verwurzeltes Misstrauen ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Lebensgeschichte bis hin in die Erziehung meiner Kinder. Trotz allem glaube ich heute, dass die Erkenntnis der Zusammenhänge, die Liebe meines Mannes und unsere bis heute überaus glückliche Ehe mich zu einem glücklichen Menschen gemacht hat.

Andrea Bernhards