Leserbriefe zur Rezension
Goethe und irgendwelche Frauen
Über Markus Wallenborns Studie "Frauen. Dichten. Goethe."
Von Heidi-Melanie Maier
Reiner Schweinfurth schrieb uns am 31.07.2007 "Jüngster Anlass für eine weitere bislang unentdeckte Leidenschaft ist Anna Amalias 200. Todestag, der dem italienisch-deutschen Juristen Ettore Ghibellino mediales Interesse für seine Veröffentlichung "Johann Wolfgang Goethe und Anna Amalia. Eine verbotene Liebe" sichert. Und auch wenn der These, dass Goethe während seiner ersten Weimarer Jahre eben nicht nur Charlotte von Stein in Minnesängermanier hinterhergeschmachtet, sondern auch ein lustvolles Verhältnis mit der geistreichen und temperamentvollen Herzogin Mutter gehabt habe, zumindest Verständnis entgegen gebracht werden kann, steht die Veröffentlichung doch in gleicher Tradition wie einst Kurt R. Eisslers umfangreiche psychoanalytische Studie über Goethe, die das Gegenteil behauptet: Goethe sei sexuell zurückhaltend bis zu seinem 40. Lebensjahr gewesen. Beides entbehrt zunächst und zuvörderst der ausreichenden Bestätigung durch Quellen. Und der gesunde Menschenverstand will auch nicht so recht mitgehen. Aber der wird in Liebesdingen auch gerne einmal außer Acht gelassen." |