Leserbriefe zur Rezension

10 Jahre literaturkritik.de

Erinnerungen, Bilanzen und Blicke in die Zukunft

Von Thomas Anz


Walter Hempe schrieb uns am 10.03.2009
Thema: Thomas Anz: 10 Jahre literaturkritik.de

Hallo liebe Literaturkritik,

wer zu sorglos Links verteilt, bekommt von Google auf die Finger und wer vor dem Frühstück schon Pagerank schaut, ist ein Fall für die Suchtklinik.

Links sind der wirtschaftliche Motor des GoogleImperiums und für die Zunft der Linkhändler, die durch das Verstehen wie der Meister tickt, ein nettes Zubrot auf dem Schwarzmarkt erhalten.

Das Imperium hat ein relativ einfaches Weltbild, alles was die GewinnMaximierung ernsthaft stört muss weg. Also sprach der große Google:
Ich bin Google dein Bot (Suchmaschinenrobot), du sollst keine anderen Botter neben mir haben und du sollst deine Links rar halten und sie nicht arglos verschleudern. (Keuschheitsgebot)

Der Einstieg zu den GoogleAktionen für die Reinheit der Links, war die Umstellung der Links von BlogSystemen auf eine ungewertete Variante (rel=nofollow) - angeblich um Spam zu vermeiden, in Wirklichkeit, weil die durch ihre intensive automatische Verlinkung ständig bei jedem Thema vorne zu finden und eine hervorragende Basis für Linktauscher waren.

Im Herbst 2007 wurden dann einige namenhafte Internetseiten wie "Die Zeit"  und "Stern" abgestraft. Für die Gemeinde der Suchmaschinenoptimierer (SEO) eine glasklare Sache, konnte nur böser Linkhandel gewesen sein. (Das unser bescheidenes Kinomagazin zu den Abgestraften der ersten Stunde gehörte, ist uns noch immer eine große Ehre)

Die SEOs haben das simple Weltbild vom großen Google übernommen:
Hälst du dich an die Regeln und verdienst dein Brot im Schweißes deine Angesichts, hat dich der Bot lieb und du kommst zwar nicht auf die ersten 10, aber auch nicht hinter 999.Erwischt dich der Bot bei etwas Unzüchtigem, mußt du auf dein Zimmer und bekommst weniger Taschengeld.

Jetzt ist es aber im Internet so, dass nicht unter die ersten 10 nicht viel besser als 999 ist. Was einige Zeitgenossen dazu veranlasst, das Brot mit etwas weniger Schweiß zu erwerben – sie tauschen oder handeln Links.

In der GoogleLogik gibt es gute Links, die werden ausgewählt und damit selten gesetzt und böse Links, die treten gehäuft auf und sind dann natürlich gehandelt.

Nicht, dass Google sich daran stört, dass jemand handelt. Solange unser Handeln das Seinige nicht stört, dürfen wir uns in seinem Schatten aufhalten.

Einige Webseiten fallen leider unter die „Das nicht sein kann, was nicht sein darf-Regel“. Sie verkaufen zwar keine Links (sollten also nicht gegen die Gesetze gegen illegalen Linkhandel verstoßen), gehen aber mit der Linkvergabe relativ sorglos um und linken auf alles, was ihnen im Internet interessant erscheint. Das ist in der Welt der maximalen Kapitalverwertung nicht vorgesehen. Diese Webseiten werden dann so behandelt, als ob sie Geld für die Links bekommen hätten.

Google bestimmt was ein guter Link ist und was ein guter Webmaster machen darf und was nicht. In den Webmastertools von Google gibt es sogar ein Instrument mit dem die Web-Blogwarte andere Seiten melden können, wenn sie gegen das System verstoßen.

Als Trost zum Schluss:
1) Es soll sogar noch Menschen ganz ohne Pagerank geben und die sollen sogar einigermaßen über die Runden kommen.
2) Der Entwicklungsroman über ein Leben in den Fängen des großen Google steht noch aus.
3) Werde trotz rel=nofollow in der Abonenntenliste weiter ein Abo beziehen.
4) Auf unserer Kinoseite wird ein kostenloser Link zu Literaturkritik gesetzt

Grüße und viel Erfolg für die nächsten 10 Jahre
Walter Hempe

Ps: die Vermarktung über Amazon ist ein Graus
Tkp (Tausender Kontaktpreis) unter 0,10 Euro, weniger geht kaum,
jede armseelige Restplatz-Kampagne bringt noch 0,30 Euro
GoogleAnzeigen zwischen 0,60 und 1 Euro
Layer bringen es auf 2,80 Euro