Leserbriefe zur Rezension

Insgesamt eine gute Gesellschaft

Deutschlands oft missachtete Selbstverständlichkeiten

Von Dirk Kaesler


Carmen W. Weikell schrieb uns am 01.06.2010
Thema: Dirk Kaesler: Insgesamt eine gute Gesellschaft

Warum twittert Dirk Kaesler eigentlich, zumal als einziger, seine Belanglosigkeiten direkt auf Literaturkritik? Es ist mir egal, was es über mich aussagt, daß ich mir, wenn ich doch mal wieder drauf gelandet bin, oftmals alles andere als sicher bin, wie ich bestimmte Passagen seines genüsslichen Sich-selbst-zur-Schau-Stellens einschätzen sollte: als gewitzt-provokant oder aber doch als ungewollt kompromittierend. Ah: Kaesler regt also - immer noch - zum Nachdenken an! Auch darüber, was der Pensionär wohl davon hält, daß Gerichte bisweilen Klagen von Touristen abgewiesen haben, die aufgrund aufdringlich bettelnder Straßenkinder oder verdreckter Erwachsener ihr Reiseerlebnis getrübt und den Reiseveranstalter in der Pflicht zu finanzieller Entschädigung sahen.
Also Herr Kaesler: Bleim' se doch zukünftig einfach daheim! Denn dann kann Sie der (vorübergehende) Verlust des deutschen Wesens auch nicht schmerzen. Und einen Grund, sich an diesem zu erfreuen (und sich in der Folge darüber auszulassen), finden Sie bestimmt sogar ohne jemandem die Backe - zum Schmatz - hinhalten zu müssen. Und vielleicht eröffnet die Soziologie sogar bessere, nämlich distinguiertere, knappere, dabei weniger klischeeüberfrachtete Möglichkeiten zu sagen, daß es zu Hause eben doch immer am allerschönsten is'? Oder zumindest die Psychologie? Die sollte auf jeden Fall etwas zu gesteigertem Mitteilungs- und Detailgenauigkeitsbedürfnis in Bezug auf öffentliche Toiletten und Bidets sagen können.