Leserbriefe zur Rezension

Verwachsen mit dem Falschen

Die Literaturkritikerin Ina Hartwig legt einen Remix ihrer Kritiken vor

Von Jörg Auberg


Wolfram Rauch schrieb uns am 11.09.2012
Thema: Jörg Auberg: Verwachsen mit dem Falschen

Was für eine selten verfehlte Kritik!
Daß mit Ideologen nur schwer zu diskutieren ist, wird an dieser Stelle wieder einmal nur allzu deutlich: Wenn ein lediglich zweidimensionales Begriffsnetz über die Wirklichkeit geworfen wird, ist die geäußerte Ansicht häufig nur eindimensional. Daß Literatur etwas mit Poesie, Verzauberung und Ästhetik, dem Nichtsagbaren, zu tun haben könnte, und auch Literaturkritik gelegentlich - so wie etwa bei Ina Hartwig - einen literarischen Rang haben kann, scheint dem obigen Kritiker bisher noch nicht aufgegangen zu sein. Und daß ein herausragendes Werk  abgehoben vom zweifelhaften Charakter des Autors (Céline oder um mal einen klassischen Fall zu nennen: Heidegger) eine ureigene Bedeutung haben kann, ist doch nun wirklich ein Allgemeinplatz.  (Eine kleine, aus dem Gedächtnis zitierte Sentenz von Erich Kästner: "Ich hoffe, daß Sokrates und Platon Heidegger den Handschlag verweigern werden, wenn er im philosophischen Olymp erscheinen wird.")
Was diese Besprechung aber besonders ärgerlich erscheinen läßt, ist dieser unangenehme Ton fortwährender Unterstellung und Denunziation, der der Kritikerin Ina Hartwig jede irgendwie geartete Form von Einsicht abspricht und sie ins weltanschauliche Zwielicht abzudrängen beabsichtigt: Spätestens mit dieser Beobachtung beginnt die Ahnung aufzusteigen, daß persönliche Ranküne der Grund allen Bemühens war.