Leserbriefe zur Rezension

Lebensgefühl einer Kriegsjugend

Zur Wiederveröffentlichung von Ernst Glaesers nahezu vergessenem Anti-Kriegsbuch „Jahrgang 1902“

Von Monika Grosche


Volker Heigenmooser schrieb uns am 02.06.2014
Thema: Monika Grosche: Lebensgefühl einer Kriegsjugend

Danke für den Hinweis auf ein wichtiges Buch, Ernst Glaesers "Jahrgang 1902".
Ernst Glaeser eine ideologische Wendung zu unterstellen, scheint mir allerdings etwas verkürzt zu sein. Woher hat die Rezensentin diese Information? Vom Herausgeber Christian Klein? Dann hätte sie das schreiben sollen.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass die Gründe für die Rückkehr Ernst Glaesers aus dem Exil in der Schweiz ins nationalsozialistische Deutschland noch der genaueren Analyse bedürfen. Seine Sicht hat er übrigens im Roman "Glanz und Elend der Deutschen" beschrieben und dort das Verhalten seiner Romanfigur, die ebenso wie der Autor ins Kriegsdeutschland zurückgekehrt war, zu erklären versucht. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang die Rolle der Kommunisten zu untersuchen, die gerade auch im Exil mit ihnen nonkonforme Emigranten durchaus wirkungsvoll attackierten. Zu diesen Attackierten gehörte z. B. auch der mit Glaeser im Kontakt stehende (befreundete?) Bernard von Brentano, der ein ähnliches Schicksal wie Glaeser hatte.
Freundliche Grüße
Volker Heigenmooser