Leserbriefe zur Rezension

Irgendwo zwischen Cooper und Joyce

Joseph Conrads „Lord Jim“ in einer neuen Übersetzung

Von Thomas Neumann


Friedhelm Rathjen schrieb uns am 12.05.2014
Thema: Thomas Neumann: Irgendwo zwischen Cooper und Joyce

Was bitte habe ich mir denn vorzustellen unter einer "gelungenen Übersetzung, die Conrads Prosa nahezu in einen Bewusstseinsstrom verwandelt"? Es ist mir neu, daß eine Übersetzung den zu übersetzenden Text in etwas "verwandeln" soll; sie sollte doch vielmehr das, was im Original vorhanden ist, in der Zielsprache replizieren, so gut es geht. Also: entweder ist "Conrads Prosa" schon im Original "nahezu ein Bewußtseinsstrom", in welchem Falle man die Übersetzung "gelungen" finden kann, wenn sie das im Deutschen auch so wiedergibt (dann "verwandelt" sie aber nichts); oder die Übersetzung macht aus einer Prosa, die im Original nichts von einem Bewußtseinsstrom an sich hat, im Deutschen "nahezu" einen, dann läßt sie sich wohl als "Verwandlung" bezeichnen, allerdings kaum als "gelungene Übersetzung", scheint mir.