Leserbriefe zur Rezension

Auschwitz ohne Folgen

Philologische Sandkastenspiele: Andreas Meier verteidigt Martin Walsers Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit

Von Hans-Joachim Hahn


Armin Trus schrieb uns am 20.12.2015
Thema: Hans-Joachim Hahn: Auschwitz ohne Folgen

Es dürfte der Redaktion bei Auswahl des Rezensenten sicher bekannt gewesen sein, dass Herr Hahn den seinerzeit (1965) im Kursbuch erschienenen Artikel "Unser Auschwitz" von Martin Walser in seinem Buch "Repräsentationen des Holocaust" auf eine höchst eigenwillige Weise gedeutet hat. Hahn (hierin ähnlich wie Matthias Lorenz) versuchte schon 2005 gar nicht erst, das eigentliche Anliegen Walsers - hier: das Unbehagen an der justitiellen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit - zu erkunden, - nein, er legte sich Walsers Text(e) derart zurecht, dass es ihm passt und dass herauskommt, was herauskommen soll: Walser als Verdrängungsapostel, wie er im Buche steht.
Mir stellt sich indes die Frage: Muss eine Redaktion, die etwas auf sich hält, einem derlei Ausgerichteten die Rezension eines Buches anvertrauen, dessen Anliegen es ist, für wohlverstandene Aufklärung zu sorgen.