Leserbriefe zur Rezension

Mehr Text als Kritik

Die Anglistin Rita Wöbcke legt die erste deutschsprachige Monographie über Chinua Achebe vor

Von Alina Timofte


Joseph McIntyre schrieb uns am 09.08.2016
Thema: Alina Timofte: Mehr Text als Kritik

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe gerade die Kritik (Alina Timofte: Mehr Text als Kritik) an Rita Wöbcke's "Chinua Achebe" gelesen. Ich kenne Frau Wöbcke als Kollegin und habe das Buch gelesen.
Ich finde das Buch inhaltlich gut; sie bietet dem Leser eine gute Einleitung zu den frühen Romanen Achebes. Das Buch könnte viel ausführlicher werden, aber das Ziel ist der normale Mensch, der sich für afrikanische Literatur bzw. Achebe interessiert.
Stilistisch könnte "Chinua Achebe" schon besser sein, dafür gibt es aber Lektoren, auch bei dem von Frau Timofte so gelobten Verlag "text+kritik". Die Rezension zielt auf Literaturkritiker; das ist das gute Recht der Rezensentin, aber dabei übersieht sie das Ziel von Frau Wöbcke: den normalen Leser. Den ersten Satz des Buches als "einfallslos" zu beschreiben macht diese Spannung zwischen Literaturkritiker und dem 'normalen Leser' deutlich. Der erste Satz des Buches sagt uns wer Achebe ist und wie gut er ist; es ist eine einfache Tatsache!
Frau Timofte nimmt gerne die Verallgemeinerungen der Frau Wöbcke unter die Lupe, kritisiert Frau Wöbcke aber in sehr allgemeinen Tönen. Die Rezension bleibt dei dem Kapitel, das sich auf Achebes ersten Roman (Things fall apart) bezieht; andere Kapitel werden nicht erwähnt. Man darf sich fragen, ob Frau Timofte das ganze Buch gelesen hat.
Ein Detail noch: bei einer so negativen Rezension dürfte man erwarten, dass Frau Timofte weiss, dass Achebe's "There Was a Country: A Personal History of Biafra" kein Roman ist, sondern ein autobiographisches 'memoir'!
Mit freundlichen Grüßen
Joseph McIntyre