Leserbriefe zur Rezension

Döblin dekonstruiert Shakespeare

Über eine Neuauflage von „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“

Von Heribert Hoven


Dr. Uwe Schweikert schrieb uns am 26.04.2016
Thema: Heribert Hoven: Döblin dekonstruiert Shakespeare

Herr Hoven schreibt, Döblin habe erst lange nach seinem Tod (er starb 1957) im S. Fischer Verlag eine Gesamtausgabe erhalten. Das trifft nicht zu. Bereits seit 1960 erschien eine bis 2007 auf insgesamt 36 Bände (z.T. in mehreren verbesserten Auflagen) angewachsene Gesamtausgabe im Walter Verlag. In den 1990er Jahren erschienen fast alle dieser Bände auch als Taschenbuch bei dtv. Erst seit dem Rückkauf der Rechte im Jahr 2008 wird die Gesamtausgabe bei Fischer weitergeführt. Wer für sich in Anspruch nimmt, über Döblin in "literaturkritik.de" zu schreiben, sollte dies wissen.


Heribert Hoven schrieb uns am 02.05.2016 als Antwort auf einen Leserbrief
Thema: Re: Heribert Hoven: Döblin dekonstruiert Shakespeare

Sehr geehrter Dr. Schweikert!
Sie haben natürlich vollkommen recht. Da muss ich, wie eben noch  auch unsere Kanzlerin, eingestehen, dass die von mir gewählte  Formulierung, missverständlich ist, weil der völlig falsche  Eindruck entstehen könnte, dass es vor der Fischer-Ausgabe  keinerlei Döblin-Gesamtausgaben gegeben habe. Ich könnte mich  natürlich damit herausreden, dass ich von einer Gesamtausgabe im  "gemeinsamen Fischer Verlag" geschrieben habe. Diese Gesamtausgabe  ist nun wirklich erst sehr lange nach Döblins Tod erschienen,  während die bei Walter und dtv erschienenen Bände vom Markt  genommen wurden. Aber lassen wir das.
Meine Intention war, für das Werk Döblins und speziell für den  "Hamlet" zu werben, dessen beide Schlussversionen erst in der  Fischer-Ausgabe vorliegen. Ich wollte deutlich machen, aber da sage  ich Ihnen ja nichts Neues, dass die Nachkriegszeit für Döblin nicht  leicht war, dass er keinesfalls immer, wie etwa Brecht oder Th.  Mann, einen potenten Verlag hinter sich wusste und dass überdies  gerade der "Hamlet" durchaus noch in die aktuelle  Literaturlandschaft passt. Ich hoffe doch, dass dieses Anliegen  durch meine Nachlässigkeit nicht ins Hintertreffen geraten ist.
Mit freundlichen Grüßen
Heribert Hoven