Leserbriefe zur Rezension

Ein Gefüge praktischer Ethik und zu erkämpfender Rechte

Andi Zeisler verteidigt den „echten Feminismus“ gegen den „Marktfeminismus“

Von Rolf Löchel


Norbert Schnitzler schrieb uns am 27.06.2017
Thema: Rolf Löchel: Ein Gefüge praktischer Ethik und zu erkämpfender Rechte

Sehr geehrter Herr Löchel,

Ihre kenntnisreiche Kritik endet mit:
Wie wäre es, wenn alle, die von Prostitution betroffen sind, über sie mitreden würden und sollten? Das wären nämlich überhaupt ausnahmslos alle, die in einer Gesellschaft leben, in der es Prostitution gibt. Zudem können auch Menschen, die von einem bestimmten Thema nicht betroffen sind, durchaus kluge und hilfreiche Dinge zu ihm beitragen.

Was meinen Sie mit "in der es Prostitution gibt"? Die gibt es bekanntlich fast überall, ob sie nun erlaubt oder verboten ist. Wenn es sie eventuell in Klöstern nicht gibt, ist das dann eine nicht betroffene Gesellschaft, oder muss man den Gesellschaftsbegriff dann auf die Gesellschaft, in der es Klöster gibt, ausdehnen?

Oder mit einem anderen Zugang: Wäre man in einer Gesellschaft, in der es keine Prostitution gäbe, nicht auch davon betroffen, dass es keine gibt, so wie man in einer Gesellschaft, in der es keine Buchrezensionen gäbe, diese auch vermissen würde?

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler