Leserbriefe zur Rezension

Weiterforschen!

Über Goethes Beziehung zu Anna Amalia und Charlotte von Stein – mit einem kritischen Appell an die Weimarer Goethe-Institutionen

Von Wilhelm Solms


Dr. Heinrich Bosse schrieb uns am 04.03.2018
Thema: Wilhelm Solms: Weiterforschen!

Sehr geehrter Herr Solms,
ich möchte Ihnen meinen Respekt aussprechen für den Mut und für die Standfestigkeit, mit der Sie sich für das Thema 'Goethe & Anna Amalia' einsetzen, um ein 'Weiterforschen' zu fordern. Ihre Argumente überzeugen mich, Ihr Ton ist - angesichts der unmöglichen Situation - mehr als angemessen.
Von einer anderen Seite her, nämlich von J. M. R. Lenz, bin ich dazu gekommen, vom erotischen Feld in Weimar zu sprechen, vorsichtiger als Sie es tun, zu vorsichtig vielleicht. Ich bin überzeugt, daß das Tabu, über Goethe und Anna Amalia zu sprechen, mit der Ausweisung von Lenz über Weimar verhängt wurde - und daß es bis heute als Tabu weiterwirkt. Mein Beitrag "Lenz in Weimar" ist im Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 2014 (S.112-149) veröffentlicht. Es würde mich freuen, wenn Sie ihn als Unterstützung aufnehmen würden.
Mit den besten Grüßen
Heinrich Bosse


Horst Strelow schrieb uns am 13.11.2018
Thema: Wilhelm Solms: Weiterforschen!

Sehr geehrter Herr Solms,
Ihren Aufruf zum "Weiterforschen" vom März 2018 fand ich leider erst im November. Ihre Analysen und Standpunkte zeigen ehrenhafte Züge, die auf objektivere Abstimmungen zum Thema "Anna Amalia und Goethe" hoffen lassen, als es bisher zustande kam. Neben den Weimarer "Drei" wünschte ich mir eine vierte Gruppe unter Ihrer Leitung. Und Sie können von Aufsehen erregendem Erfolg ausgehen. Nach meinen veröffentlichten Goethe-Studien ab 2006 zeigt sich: Anna Amalia und Goethe trafen sich bereits im Herbst 1772 im Haus von Sophie von Laroche am Ehrenbreitstein. Schon Goethes Briefe an die Kestners waren z. T. und alle Briefe 1775 an Auguste deckadressiert. Und was sich aus Goethes Liebesverhältnis zu Anna Amalia in seinen Werken "Götz", "Werther" und "Faust" widerspiegelt, ist laut Goethes eingeweihtem Schwager geradezu "genial"! Sie hoffnungsoll und freundlich grüßend. Horst Strelow