Leserbriefe zur Rezension
Zum Tod von Andrew Ranicki, Sohn von Teofila und Marcel Reich-Ranicki
Walter Hinderer schrieb uns am 23.02.2018 Die Nachricht vom Tod Andrews hat mich sehr erschuettert. Als er in Princeton an dem beruehmten Mathematik Department forschte und unterrichtete, kamen wir oft zusammen – bei mir oder bei seiner spaeteren Frau Ida. Die Tochter Carla lernte ich nur als Baby kennen. Andrews Vater, den ich nur einmal zu einem Vortrag in Princeton ueberreden konnte, wollte von mir wissen, wie gut eigentlich sein Sohn als Mathematiker sei. Ich antwortete ohne zu zoegern : absolut top, denn sonst haette ihn das Mathematik Department nicht nach Princeton geholt. Die Antwort ueberzeugte natuerlich den Meister, wie ich ihn nannte, damals noch nicht. Aber er war in der Tat ein ungewoehnlich kreativer Mathematiker, dessen Entdeckungen, wie mir einer seiner beruehmten Freunde , Andrew Wiles, der das Raetsel von “Fermats last Theorem” loeste, anvertraute, hoechstens 4 oder 5 Spezialisten verstehen konnten. Als ich Andrew Ranicki das erzaehlte, lachte er schallend und erklaerte amuesiert: da hast Dus, wenn es nur 4 oder 5 Leute verstehen, so kann das doch nur heissen, dass diese sogenannten Entdeckungen total ueberfluessig sind. Das war typisch Andrew, ein Meister der angelsaechsischen Untertreibung. Auch als bekannt wurde, was fuer ein hochbegabter Mathematiker Andrew war, wehrte er laechelnd ab, wenn man darauf anspielte. Ich traure mit seiner Frau Ida und seiner Tochter Carla um diesen aussergewoehnlichen Menschen, der mir unvergesslich bleiben wird. |