Leserbriefe zur Rezension

Von links nach rechts

Zum 80. Geburtstag der Schriftstellerin Monika Maron (am 3. Juni) erscheint der Essayband „Was ist eigentlich los“

Von Peter Mohr


Günter Helmes schrieb uns am 01.06.2021
Thema: Peter Mohr: Von links nach rechts

Habe ich etwas überlesen? Oder gibt es in dieser Besprechung tatsächlich nur zwei, eigentlich nur einen einzigen Satz zu dem zur Rede stehenden, 192 Seiten umfassenden Buch? Und: Ist man gleich eine "Spalterin", wenn man andere Ansichten vertritt als die öffentlich mehrheitlich geäußerten? Lebt eine Demokratie nicht vom Widerspruch, er mag unbequem sein oder auch nicht immer 'sattelfest'? Sind wir unserem Selbstverständnis nach nicht eine pluralistische Gesellschaft? Was soll denn diese sog. "Spalterin" eigentlich spalten? Mein Dafürhalten: Wohlfeile Etiketten und 'totschlägerige' Pauschalisierungen mit dem Ziel der Stigmatisierung ersetzen nicht die argumentative Auseinandersetzung.


Karl-Josef Müller schrieb uns am 07.06.2021 als Antwort auf einen Leserbrief
Thema: Re: Peter Mohr: Von links nach rechts

Gerne schließe ich mich den Kritikpunkten von Herrn Helmes an.

"In den letzten Jahren hat sich Monika Maron, die ein Jahr vor der Wende aus der DDR in den Westen übergesiedelt war, politisch mehr und mehr auf den rechten Rand zubewegt und allerlei krude Gedanken über Ängste und Sorgen „besorgter Bürger“ zu Papier gebracht." Belege fehlanzeige, der Autor setzt voraus, dass seine Leser wissen, wovon er spricht.
Es folgt ein biographischer Abriss über die Dichterin, der uns nichts Neues mitteilt - und überhaupt und gar nicht auf das doch eigentlich zu rezensierende Buch eingeht, das ich nicht kenne und über das ich deshalb gerne etwas erfahren hätte.
Und dann der Abschluss, ein Urteil, das quasi bereits vor der Beweisaufnahme, also einer reflektierten Auseinandersetzung mit dem zu besprechenden Bandes, festzustehen scheint - denn warum sonst begründet der Autor sein Urteil nicht?
"Am Ende bleibt die spannende Frage: Was hat zur ideologischen 180-Grad-Wende bei Monika Maron geführt? Was hat sie in die Arme der Neuen Rechten getrieben und sie zu eine der lautstärksten Spalterinnen in unserer Gesellschaft werden lassen? Und – analog zum Titel ihres Essaybandes – fragt man sich einigermaßen bestürzt: Was ist mit der fraglos verdienstvollen, bedeutenden Schriftstellerin Monika Maron los?" Was ist hier mit dem Rezensenten und der Redaktion los gewesen?


Lothar Struck schrieb uns am 08.06.2021
Thema: Peter Mohr: Von links nach rechts

Merkwürdig, dass dieser Beitrag die Redaktions-Hürde genommen hat. Denn zum einen beschäftigt er sich überhaupt nicht mit den Essays von Maron. Stattdessen zitiert sich der Autor selber, in dem er Schnipsel aus seinem Text von vor zehn Jahren wiederholt. Und zum anderen wird Gesinnungsschelte betrieben – natürlich ohne jeglichen Beleg. Gab es in den Essays nicht die erhofften Bestätigungen? Ich frage mich "einigermaßen bestürzt": Was ist mit der fraglos verdienstvollen, bedeutenden Plattform literaturkritik.de los?