Leserbriefe zur Rezension

Start einer Edition von Georg Hermanns Werken in Einzelbänden

Zum 150. Geburtstag des deutsch-jüdischen Schriftstellers

Von Manfred Orlick


Wolfgang Scharm schrieb uns am 11.01.2022
Thema: Manfred Orlick: Start einer Edition von Georg Hermanns Werken in Einzelbänden

Lieber Herr Orlick,

vor einigen Jahren stieß ich auf einem Bücher-Bazar auf einen Band Georg Hermanns aus dem Verlag Das Neue Berlin: Kubinke. Ich kaufte ihn, weil ich mich erinnerte, dass dieses Buch zusammen mit Jettchen Gebert im Bücherschrank meiner Eltern gestanden hatte, und zwar, meine ich, in Ausgaben des Bertelsmann Leserings. Den Schutzumschlag von Jettchen Gebert habe ich als Bild noch genau im Kopf. Dass die deutschen Verlage nach 1945 Georg Hermann ignorierten, ist sicher richtig. Die Frage des Warums macht nachdenklich, ebenso wie für mich ganz persönlich die spezifischere Frage aufkommt, wieso die Ausgaben des Leserings ohne Folgen blieben.

Zur Edition des Verlags Das Neue Berlin: Insgesamt waren, soweit ich das den Informationen auf der rückwärtigen Innenseite der Schutzumschläge entnehmen kann, 21 Bände vorgesehen, nämlich 13 in der Abteilung I, Romane und Romanfragment und 8 in der Abteilung II, Erzählungen, Essays, Briefe. Zum  Teil sind die Romane in Teilbänden erschienen. Band 13, B. M. der unbekannte Fußgänger / Die daheimblieben wurde offensichtlich nicht mehr veröffentlicht. Von der Abteilung II lediglich Band 14, Spaziergang in Potsdam. Das Buch Ruth scheint zu fehlen. So jedenfalls die Lage, soweit sie für mich aus den Bänden ersichtlich ist, die ich antiquarisch erwerben konnte.

Abschließend noch eine Kleinigkeit: Vor einigen Jahren hatte ich im Anschluss an ein Konzert ein Gespräch mit dem Pianisten Michael Endres, der sich als begeisterter Leser Georg Hermanns zu erkennen gab. Auf seiner Webseite https://michaelendres.com/?p=2584 verlinkt er auf die Webseite https://wezel11wezel11.wixsite.com/georg-hermann. Dort gibt es ein Verzeichnis der Werke Georg Hermanns, der ganz offensichtlich noch weit produktiver war, als es das im Verlag Das Andere Berlin schon recht umfangreiche Oeuvre vermuten läßt. Es gäbe von diesem Schriftsteller also noch viel zu entdecken.    

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Scharm