Leserbriefe zur Rezension

Mühlers Büro

Bachmann-Preisträger Georg Klein demontiert den Detektivroman

Von Klaus Kastberger


Martin Gaiser schrieb uns am 30.06.2001
Thema: Klaus Kastberger: Mühlers Büro

Es geht mir viel weniger um die Rezension von Klaus Kastberger, die mit sehr guten
Einfällen gespickt ist und vieles treffend beschreibt und wiedergibt. Was mich
vielmehr verwundert ist, dass binnen kurzer Zeit viele Kritiker und Feuilletonisten
(gibt es überhaupt Ausnahmen?) sich scheinbar auf Georg Klein als den deutschen Autor
von Rang geeinigt haben. Mir wäre nicht recht wohl, wenn ich ein Konsensschriftsteller
wäre...
Klar, "Libidissi" war ein ganz starkes Debüt, einer der tollsten Romane der
vergangen fünf Jahre, doch "Barbar Rosa" kommt an diese Klasse bei weitem
nicht heran. Es fehlen ihm Spannung und Originalität, was hier originell
wirkt ist letztlich nur die Aneinderreihung vieler Kuriosa, die in ihrer
Überfülle jedoch Langeweile verursachen und das ohnehin spannungsarme
Büchlein farblos wirken lassen. Stark gekürzt hätte es sicher ein Highlight
in der "Anrufung des Blinden Fisches" werden können. So ist der Kredit (bei
mir) erst einmal verspielt, trotzdem warte ich gespannt auf Kleins nächstes
Werk.