Leserbriefe zur Rezension

Schauspiel des Todes seit der Antike

Fünf neue Bücher zu Geschichte und Eigenart der Tragödie oder des Tragischen

Von Arnd Beise


Anke Griesbach schrieb uns am 25.02.2006
Thema: Arnd Beise: Schauspiel des Todes seit der Antike

Ich kann das positive Urteil von Arnd Beise über Christian E. Rochows Buch "Das bürgerliche Trauerspiel" überhaupt nicht teilen. Es ist m. E. völlig disparat, begnügt sich mit einer losen, allenfalls chronologisch geordneten Aneinanderreihung von Stücken aus "der Zeit des bürgerlichen Trauerspiels", die er jedes für sich mehr oder weniger systematisch kommentiert und mit Interpretationsansätzen versieht, die jeglicher Begründung entbehren und sich einfach nur in Behauptungen erschöpfen.
Wer sich ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen will oder sich auch nur einen Überblick verschaffen möchte, ob Lessings Dramen für eine Gattung "bürgerliches Trauerspiel" tatsächlich Modellcharakter hatten, ob es eine solche Gattung überhaupt gab und wie sie fassbar ist, sollte sich mit dem Werk von Cornelia Mönch (Abschrecken oder Mitleiden) oder der von der Forschung weitgehend nicht-rezipierten Arbeit von Kahl-Pantis (Bauformen des bürgerlichen Trauerspiels) beschäftigen und seine Zeit nicht mit Rochow vergeuden.