Uwe Piske schrieb uns am 30.03.2012
Thema: Thomas Neumann: Schandflecke der Musikgeschichte
Es ist ja nun nicht so, dass die Herren Kritiker all diese Gruppen grundsätzlich verteufeln. Vielmehr halten sie manchen Schreibern aus den 60er- & 70er-Jahren lediglich vor, dass diese eben nicht immer korrekt die besseren von den mittelprächtigen Werken dieser hochgeschätzten Musiker getrennt haben.
Bei den Beatles rangiert das 'White Album' und wohl auch 'Revolver' im Ranking einiger Liebhaber nun mal höher als 'Sgt. Pepper'. Und dass 'Aftermath', Beggars Banquet', 'Let It Bleed' & 'Sticky Fingers' von vielen Sammlern als die besten Stones-Alben eingestuft werden, kann ich irgendwo nachvollziehen.
Leichter ist es sicher bei Led Zeppelin: Die ersten beiden Alben der Band waren flotte Werke; zwar nicht sonderlich innovativ, aber doch immerhin elektrisierend. Danach kam aber nicht mehr viel. Ab dem dritten Album ging es bergab mit der Kreativität & Originalität. Und dass sentimentale Teenie-Schnulzen wie 'Stairway To Heaven' bis heute unter den größten Rocksongs gelistet werden... na ja, so ist dies eben mit dem oft qualitätsfernen Massengeschmack - die Auflagen von Simmel & Konsalik liegen ja bedauerlicherweise auch über jenen von Musil & Döblin.
Was den Captain angeht: Sein Frühwerk 'Safe as Milk' war wirklich richtungsweisend. Und sein Spätwerk 'Doc At The Radar Station' gilt manchen Beefheart-Forschern bis heute - neben 'Lick My Decals Off' - als sein künstlerisch größtes Vermächtnis. Danach oder dazwischen kann man - mit etwas Wohlwollen - 'Trout Mask Replika' einstufen. Muss man aber nicht... :->
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