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Online-Lexikon LiteraturwissenschaftBegriffe - Autoren - WerkeDas Lexikon zur Literaturwissenschaft ist auf der Basis einer an der Universität München und an der Universität Marburg vorgenommen Aufstellung literaturwissenschaftlicher Grundbegriffe entstanden, wird fortlaufend erweitert und mit Einträgen zu Autoren und Werken ergänzt. Zum Stellenwert der Begriffe im Gesamtzusammenhang der Literaturwissenschaft gibt das dreibändige Handbuch Literaturwissenschaft (in diesem Lexikon bei Verweisen darauf mit "Handbuch Literaturwissenschaft" + Bandangabe abgekürzt) umfassende Auskunft. Das Lexikon ist in einigen Bestandteilen nur Online-Abonnenten von literaturkritik.de zugänglich. Die Kommentierung der Beiträge ist allen Benutzern möglich. Die Mitarbeit ausgewiesener Kennerinnen und Kenner an der Verbesserung bestehender und der Erstellung neuer Lexikonbeiträge oder der redaktionellen Betreuung ganzer Themenbereiche ist willkommen. Oliver Pfohlmanns Lexikon zur Literaturkritik wird von dem Autor alleine erstellt. Kommentare zu den Einträgen sind jedoch möglich und willkommen. | |
Lexikon Literaturwissenschaft : Metrik |
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akzentuierendes Prinzip | |
Anstelle des quantitierenden Prinzips, das die Silbenlängen berücksichtigt, tritt in der deutschen Sprache seit Martin Opitz das akzentuierende, also das die Betonung von Silben berücksichtigende Prinzip.... | |
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Alexandriner | |
Ein in der französischen Literatur des 12. Jahrhunderts entwickeltes, nach der Versform im "Alexanderroman" benannten und von anderen Literaturen, besonders von der deutschen Literatur der Barockzeit übernommenes Versmaß. In ihm hat jeder Vers | |
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Anapäst | |
Dreisilbiger Versfuß mit zwei unbetonten Silben, auf die eine betonte Silbe folgt (υυ-). Eine Folge von Anapästen wird häufig mit einem Jambus eingeleitet, z. B. in dem Vers: | |
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Assonanz | |
Reimtypus, der auch als Halbreim bezeichnet wird. In ihm wiederholen sich (im Binnen oder Endreim) nur Vokale, und zwar mindestens von der letzten betonten Silbe an, z.B. | |
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Auftakt | |
Aus der Musik-Terminologie im 19. Jahrhundert übernommene Bezeichnung für unbetonte Silben vor der ersten betonten Silbe in einem Vers, die dann der Beginn eines 'Taktes' ist. Die Bezeichnung steht im Zusammenhang mit Konzeptionen der heute inder Metrik kaum noch verwendeten, d … | |
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Blankvers | |
Fünfhebiger Jambus, ungereimt (von engl. blank, ein Vers ohne Reim), mit betonter oder unbetonter Silbe endend. Prototypisch in Shakespeares Dramen verwendet, wird er im 18. Jahrhundert zum dominanten deutschen Dramenvers. Beispiel:... | |
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Daktylus | |
Dreisilbiger Versfuß, in dem die erste Silbe betont (im antiken Versmaß lang) ist und die folgenden beiden Silben unbetont (bzw. kurz) sind: - v v. Der auf der ersten Silbe betonte Terminus ist selbst ein Daktylus. Er wurde vor allem im Hexameter (prototypisch in Homes "Ilias") … | |
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Endecasillabo | |
Elfsilbler Vers mit weiblichem Schluß, gereimt. Im Deutschen wird er jambisch reguliert und darf auch männlichen Ausgang haben. Beispiel:... | |
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Enjambement | |
Auch 'Zeilensprung'. - Hier reicht eine syntaktische Einheit über die Versgrenze hinaus. Beispiel: Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken. (aus Jakob van Hoddis: "Weltende") (red)... | |
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Freie Rhythmen | |
Gedichte ohne Reimbindung und strophische Ordnung, sowie auch ohne durchgehendes Versmaß, im 18. und 19. Jahrhundert meist in hymnischem Stil.... | |
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Füllungsfreiheit | |
Freiheit, die Zahl der Senkungen (allerdings selten mehr als drei) zwischen den Hebungen ohne feste Regel zu handhaben, typisch für Knittelverse und Volksliedstrophen. Im Unterschied zu "freien Versen" und "freien Rhythmen" sind füllungsfreie Verse jedoch nach einem silben- od … | |
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Gedicht | |
Text in der Form von Versen. - Diese weitgefasste Definition trägt dem Sachverhalt Rechnung, dass auch Dramen und Erzähltexte in Versform als 'Gedichte' bezeichnet wurden und gelegentlich noch heute bezeichnet werden. Lessing beispielsweise beeichnete "Nathan der Weise" als "dr … | |
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Jambus | |
Das Wort stammt von dem griechischen Wort iambos ab, das etymologisch ungeklärt ist. Jambus bezeichnet in der griechischen Metrik einen zweisilbigen Versfuß, der aus einer kurzen (v) und einer langen (-) Silbe besteht. In der deutschen Literatur wird die Bezeichnung auch für V … | |
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Kadenz | |
(Silben-)Fall, von lat. cadere = fallen. - Metrisch feste oder rhythmisch freie Gestalt des Versendes. Unterschieden wird vor allem zwischen einsilbigen (auch 'männlichen' oder 'stumpfen') Kadenzen, bei denen der Vers mit einer betonten Silbe endet, und zweisilbigen (auch 'weibl … | |
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Katalexe | |
Verkürzung eines Versfußes am Versende um (wenigstens) ein Element.... | |
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Knittelvers | |
Versmaß mit Paarreim, entweder frei und als strenger Acht und Neunsilbler. Ab dem 18. Jahrhundert wird der Freie Knittelvers vierhebig. Wichtiges Versmaß der epischen und dramatischen Dichtung des 16. Jahrhunderts.... | |
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Kolon | |
Aus griechisch κῶλον (kólon) = Glied (des Körpers). - Durch Pausen (graphisch oft durch Satzzeichen) begrenzter Teil eines Satzes im Vers. Gegenstand metrischer Regelungen bei der Gestaltung von Zäsuren im Vers. Vgl. das Beispiel zu Alexandriner. | |
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Konsonanz | |
Reimform, die nicht auf Wiederholung identischer Lautfolgen von Vokalen und Konsonanten basiert, sondern nur auf der Wiederholung von Konsonanten (im Gegensatz zur Assonanz, die auf der Wiederholung von Vokalen beruht).... | |
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Prosodie | |
Aus griechisch prosodia = Akzent. - Lehre von den für die Versstruktur konstitutiven Elementen einer Sprache, nämlich Silbenlänge, Lautstärke, Tonhöhe und Wortgrenze. - In der Linguistik Bereich der Phonetik, der vor allem die Intonation, den Sprechrhythmus und das Sprechtem … | |
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Reimformen | |
Bezeichnung für verschiedene Arten der partiellen Übereinstimmung der Lautfolgen in wenigstens zwei Wörtern innerhalb des Textes. Zu unterscheiden sind Anfangs- oder Stabreim, Assonanz und Endreime. Im engeren Sinn sind mit Reimformen Formen des Endreims gemeint, vor allem | |
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