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Autoren : Mitterer, Erika

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Erika Mitterer wurde am 30. März 1906 in Wien geboren. Dank ihrer Deutschlehrerin, Martha Fabian, erwachte und entwickelte sich in Jugendzeiten ihr schriftstellerisches Talent. Inspiriert von den großen sozialen Romanen von Tolstoi und Dostojewsky verquickte sich ihr dichterisches Interesse früh mit einem ethisch-sozialen Engagement, sodass sie nach dem Mädchen-Lyzeum Fachkurse für „Volkspflege“ besuchte und sich zur Fürsorgerin ausbilden ließ. Regelmäßige und kontinuierliche Lektüre, Theaterbesuche, Teilnahme an Vorträgen und Literaturkursen hatten ihren festen Platz in Schul- und Ausbildungszeit. Das prägendste Erlebnis der angehenden Dichterin war wohl der mit Rainer Maria Rilke geführte Briefwechsel, der durch ihre Initiative im Mai 1924 ansetzte und von ihr bis zu Rilkes Tod im Dezember 1926 fortgeführt wurde. Aus ihrer Tätigkeit als Fürsorgerin entstanden die Erzählung „Höhensonne“ und der Roman „Wir sind allein“, der jedoch aus ideologischen Gründen erst nach Kriegsende veröffentlicht werden konnte. Ihren schriftstellerischen Durchbruch hatte sie 1940 mit dem Roman „Der Fürst der Welt“, der mit seiner versteckten Kritik am nationalsozialistischen Regime heute als ein Paradebeispiel für die Literatur der „Inneren Emigration“ gilt. In den folgenden Jahrzehnten schrieb sie weitere Gedichte, Erzählungen, Romane und Dramen. In vielen ihrer Werke unternimmt sie den in der österreichischen Literatur lange vermissten Versuch einer „Vergangenheitsbewältigung“. 1965 konvertierte sie vom evangelischen Glauben zum Katholizismus und veröffentlichte drei Lyrikbände mit vornehmlich religiösen Gedichten. Am 14. Oktober 2001 ist Erika Mitterer in Wien verstorben.

Angaben nach:

Erika-Mitterer-Gesellschaft, Juni 2018

und

Kohl, Katrin (Hrsg.): Rainer Maria Rilke, Erika Mitterer, Besitzlose Liebe, Der poetische Briefwechsel, Insel-Verlag, Berlin 2018.

Artikel über Mitterer in literaturkritik.de:

Besitzlose Liebe verstummt nicht im Schweigen.
Zu Katrin Kohls Edition des Briefwechsels zwischen Rainer Maria Rilke und Erika Mitterer
Von Jens Liebich
Ausgabe 08-2018






Aktualisiert am 2018-06-25 10:30:57
 
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