Bilder, Bilder, Bilder- Birgit Mersmann und Martin Schulz versammeln die Ergebnisse eines Forschungskollegs zum Wesen des Bildes

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die in diesem Band versammelten Aufsätze geben nicht nur quantitativ, sondern auch thematisch die Vielfalt der Bilder und ihrer möglichen Betrachtungsweisen wieder. Da nicht nur die Herausgeber, sondern auch alle übrigen Autoren des Bandes derzeitige oder ehemalige Mitglieder des Graduiertenkollegs "Bild. Medium. Körper. Eine anthropologische Perspektive" sind beziehungsweise waren, verwundert es nicht weiter, dass der Aufbau des Buches mit den ersten drei großen Teilen "Beredete Bilder: Verbale, skriptuale und narrative Ikonizität", "Heilsversprechende Bilder: Mediation und Meditation" und "Einverleibende Blicke - Verkörpernde Bilder" mit der deutlich erkennbaren strukturellen Beibehaltung der drei zentralen Kategorien von Bild, Medium und Körper sowohl dem methodischen Ansatz des Kollegs, als auch dessen Initiator, dem Kunsthistoriker Hans Belting, huldigen, der mit seinem Standardwerk "Bild-Anthropologie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft" den aktuellen bildtheoretischen Diskurs entscheidend mitbestimmt. Das mit dem letzten Viertel des Buches, "Die Logik der Bildmedien: Zwischen Technik und Kultur", versucht wird, sich einem Feld zu widmen, das wegen seiner scheinbaren pragmatischen Banalität in den meisten philosophischen Bildbetrachtungen nicht berücksichtig wurde, erscheint als ebenso erfreuliche wie zwingende Folge einer Bildbetrachtung aus anthropologischer Perspektive.

M.R.


Titelbild

Birgit Mersmann / Martin Schulz (Hg.): Kulturen des Bildes.
Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2006.
472 Seiten, 49,90 EUR.
ISBN-10: 3770543203

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