Monster von anderen Planeten
Cornelia Funke erzählt von Gobo aus Galabrazolus
Von Georg Patzer
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseWoanders lebt man einfach anders. Und findet das natürlich alles ganz normal. Wie Gobo. Er wohnt auf dem Planeten Galabrazolus mit silbernen Bergen und Meeren, die wie buntes Glas schimmern. Wo alle drei Arme und drei Augen, einen kugelrunden Kopf mit einer kleinen Flosse obendrauf und ein schönes grünes Körperfell haben.
Gobo hörte gerne Geschichten, am liebsten Geschichten von fernen Planeten und seltsamen Monstern, die auf ihnen wohnen. Sein Großvater hat vor ein paar hundert Jahren mal eine Reise gemacht und Fotos mitgebracht von solchen Monstern, die überhaupt kein Fell haben, nur zwei Augen und zwei Arme. Und als Gobo dann zweihundert Jahre alt wurde, bekam er ein kleines rotes Raumschiff geschenkt und fuhr damit durchs Weltall. Denn diese seltsamen Wesen wollte er auch sehen. Und außerdem wollte er auch ein Haustier. Alle seine Freunde hatten sich schon kleine Monster von anderen Planeten mitgebracht und in einen Käfig gesperrt.
Cornelia Funke hat ein fantasievolles Bilderbuch über fremde Sichtweisen geschrieben: Denn die Monster sind wir, Wesen mit "struppigem, gelblichem Fell" auf dem Kopf und "bunten, höchst merkwürdigen Lappen" um den Körper herum. Natürlich fängt Gobo das Monstermädchen ein und sperrt es in den Käfig und wird als Monster beschimpft. Aber dann freunden sie sich doch an, und in einem etwas abrupten Schluss wird alles gut. Denn Monster, die sich anfreunden, sind keine Monster mehr. Sondern Freunde, die sich wieder gegenseitig nach Hause begleiten.
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