Sex, Geld und Gewalt

Ayaan Hirsi Ali kämpft und lebt weiterhin für die Befreiung nicht nur der muslimischen Frauen

Von Rolf LöchelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Rolf Löchel

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Sie zählt zu den bekanntesten Islam-KritikerInnen nicht nur Deutschlands, sondern weltweit. Und anders als etwa Seyran Ates oder Necla Kelek ist sie tatsächlich eine. Denn während Ates und Kelek zwar islamische Frauenfeindlichkeit und aus ihr resultierende misogyne Praktiken kritisieren, sich jedoch weiterhin grundsätzlich zu dieser Religion bekennen, ist es Hirsi Ali gelungen, sich nicht nur vom Islam, sondern überhaupt aus jedem religiösen Verblendungszusammenhang zu befreien.

Bekannt wurde Hirsi Ali hierzulande vor allem nach dem islamisch motivierten Attentat auf den niederländischen Filmemacher Theo van Gogh, mit dem sie unmittelbar zuvor den kurzen Streifen „Submission“ gedreht hatte. Eigentlich wollte der Mörder sie treffen. Danach stand sie unter Polizeischutz; allerdings nur solange, bis dem holländischen Staat die Sache zu kostspielig wurde und Hirsi Ali in die USA auswanderte.

„Häufig“, so erzählt sie, werde sie gefragt, wie es sei, sich nur in ständiger Begleitung von Leibwächtern bewegen zu können. „Es ist eindeutig besser, als tot zu sein“, antwortet sie dann lapidar, und es sei „besser als ein Kopftuch oder einen Schleier tragen“. Allerdings sei sie sich der Ironie ihrer Lage sehr wohl bewusst: „Ich gelte als die große Ikone der Freiheit der Frau, muss aber wegen Morddrohungen auf eine Weise leben, die in gewissem Sinn unfrei ist.“

Nicht nur, dass sie die eigentliche Zielscheibe des fanatischen Islamisten war, der Theo van Gogh ermordete, sondern auch die Autorschaft zweier Bücher trugen zu ihrer Prominenz bei. Dies gilt für ihre Autobiografie „Mein Leben, meine Freiheit“, aber mehr noch für ihr unter dem Titel „Ich klage an“ erschienenes „Plädoyer für die Befreiung der muslimischen Frauen“. Nun hat sie ihre Autobiografie, die 2006 mit ihrer Ausreise in die USA endete, in dem Buch „Ich bin eine Nomadin“ fortgeschrieben. In ihm erklärt sie ausdrücklich, dass und warum sie sich zur Atheistin entwickelt hat. Und der Untertitel des neuen Werkes zielt nun nicht mehr alleine auf die Befreiung der Musliminnen, sondern auf die „Freiheit der Frauen“ überhaupt.

Hirsi Ali hat den Band in vier größere Kapitel unterteilt. Im ersten, „Eine Problemfamilie“, schildert sie ihr Verhältnis zu diversen Verwandten und Verschwägerten bis hin zu den Cousinen und den Cousins, wobei sie auch über deren jeweiligen Werdegang berichtet. Für diejenigen, die bereits ihre Autobiografie „Mein Leben, meine Freiheit“ kennen, ist das nicht ohne Längen. Diese sind umso bedauerlicher, als sie so manchen veranlassen könnten, das Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Das wäre bedauerlich. Denn seine Lektüre gestaltet sich zunehmend gewinnbringender. Dies gilt bereits für den zweiten Abschnitt „Ein neues Nomadenleben“, in dem Hirsi Ali über ihre Erfahrungen in den USA schreibt, vor allem aber gilt es für den dritten Teil, der von der Bedeutung des Geldes, der Gewalt und der Sexualität in islamisch geprägten Kulturen handelt, sowie für den vierten, in dem die Autorin Lösungen für verschiedene islamogene Probleme anbietet.

Ungeachtet seiner anfänglichen Längen führt Hirsi Ali gute Gründe für die Aufnahme auch des ersten Teils über das Leben in ihrer tiefgläubigen Familie ins Feld. Denn er zeigt, wie und warum die „dysfunktionale muslimische Familie eine reale Bedrohung für das Gefüge darstellt, das den westlichen Lebensstil trägt“. Da sie „ausschlaggebend für die menschlichen Werte“ sei, die jemand mit auf den Lebensweg bekommt, sei sie „der Schlüssel dazu, warum so viel junge Muslime anfällig sind für den islamischen Radikalismus“. Zudem erschwert der Autorin zufolge von muslimischer Seite vor allem drei „Hemmschuh[e]“ die Integration zahlreicher islamisch geprägter Jugendlicher in westlich-demokratische Gesellschaften, die sie in den drei Worten „Sex, Geld und Gewalt“ zusammenfasst.

Da wäre also zunächst die Stellung der Frau im Islam, sodann die grundsätzliche „Unfähigkeit“ vieler MuslimInnen, „mit Geld umzugehen“, und schließlich „die in vielen muslimischen Gesellschaften allgegenwärtige Gewalt“, deren Spannbreite von der „häuslicher Gewalt“ bis zur „Verherrlichung des Krieges“ reiche. Hinzu trete all dies mittelbar oder unmittelbar begründend oder zumindest rechtfertigend der Glaube „an die unbedingte Rechtschaffenheit ihres Religionsstifters Mohammed“ und an dessen „moralische Aussagen“.

Hinsichtlich des ersten Punktes, der Misogynie, erklärt Hirsi Ali die von Islam-Apologeten gerne vorgebrachte Behauptung, die Unterdrückung der Frauen habe „nichts mit dem Islam zu tun“, für „intellektuell unredlich“. Tatsächlich hänge beides vielmehr „eng zusammen“. Zwar möge der heute noch in vielen islamischen Kulturen gültige „Ehrenkodex“ vorislamischen Ursprungs sein und auf die Stammeskultur zurückgehen, doch sei er längst „integraler Bestandteil der muslimischen Religion und Kultur“ geworden. Mehr noch, der Islam als solcher gründe ganz unabhängig von seinen jeweiligen Ausprägungen auf „sexueller Ungleichheit und auf der Aufgabe individueller Verantwortung und Entscheidungsfreiheit“. So beriefen sich etwa ‚Ehren‘mörder auf eine durch den Islam „bestätigt[e] Tatsache: Frauen sind Männern untergeordnet und müssen ihr sexuelles Eigentum bleiben.“ Die islamische Misogynie führt Hirsi Ali zufolge unter anderem zur Polygamie, der Verschleierung, dem weit verbreiteten Aufsuchen Prostituierter und den ‚Ehren‘morden, die sich von einem „beliebigen Verbrechen aus Leidenschaft“ vor allem durch den Umstand unterschieden, dass sie meist „von der Gemeinschaft gebilligt“ werden.

All diesen misogynen Praktiken widmet die Autorin längere Abschnitte. So führt sie etwa aus, dass keineswegs Touristen die meisten Freier im „Amsterdamer Rotlichtviertel“ stellen, sondern Immigranten aus islamisch geprägten Kulturen, nämlich Araber, Berber, Türken und Somalis. Das kann angesichts deren frauenverachtender und sexualfeindlicher Herkunftskulturen kaum überraschen. Ebenso wenig, dass die in islamischen Kulturen als legitim geltende Vielweiberei unter den Frauen eines Mannes zu Unsicherheit, Misstrauen, Neid und Eifersucht führt. In diesem intriganten Klima stehe Polygamie für Streit und ständige Machtkämpfe zwischen den Frauen. Nicht von ungefähr fühlt man sich angesichts dessen an die Maxime römischer Imperatoren erinnert: Teile und herrsche.

Kopftuch, Schleier, Tschador und Burka identifiziert die Autorin als „Stufen der geistigen Versklavung“ muslimischer Frauen, durch die sie „dezidiert“ als „Nicht-Personen“ und „Besitztümer“ ausgewiesen werden. In je unterschiedlichem Ausmaß „zügel[n]“ diese ‚Kleidungsstücke‘ die Frauen, „schränk[en] sie in ihrer Bewegungsfreiheit ein, erzieh[en] sie zur Fügsamkeit“. Sie „grenz[en]“ die Frauen von den Männern und „von der Welt“ ab, indem sowohl ihr „Sehvermögen“ als auch ihre „Aussichten“ einschränken. Die zunehmende Zahl „verschleierter Schulmädchen“ vor allem in Europa, aber auch in den USA sei „ein unverkennbares Zeichen für den Vormarsch eines neuen fundamentalistischen Islam“. Dass MuslimInnen in westlichen Demokratien immer bewusster „ihre Frömmigkeit zur Schau stellen“, sei zudem ein „Gradmesser […] für den verstärkten Versuch, gesellschaftliche Kontrolle über Frauen auszuüben“.

Die „unkritische muslimische Haltung zum Koran“, schlussfolgert Hirsi Ali, sei nicht weniger als „eine direkte Bedrohung für den Weltfrieden“, denn „der Islam“ sei „nicht mit den Prinzipien der Freiheit und Einklang zu bringen, die im Kern das Vermächtnis der Aufklärung bilden.“

Spätestens da wird Hirsi Alis Credo deutlich. „Alle Menschen sind gleich“ lautet es, „aber das gilt nicht für alle Religionen und Kulturen.“ Und ebenso wenig Zweifel lässt sie daran, welche Kultur sie vorzieht: „Eine Kultur, die die Weiblichkeit feiert und Frauen als Herrinnen über ihr Leben sieht, ist besser als eine Kultur, die die Genitalien von Mädchen verstümmelt und sie hinter Mauern und Schleiern gefangen hält oder sie auspeitscht oder steinigt, nur weil sie sich verliebt haben. Eine Kultur, die von Gesetzes wegen die Rechte der Frauen schützt, ist besser als eine Kultur, in der ein Mann völlig legal bis zu vier Frauen gleichzeitig haben kann und den Frauen die Alimente und ihr halbes Erbe verweigert werden. Eine Kultur, die Frauen in ihren Obersten Gerichtshof beruft, ist besser als eine Kultur, in der die Zeugenaussage einer Frau nur halb so viel wert ist wie die eines Mannes.“

Mögen sich die diversen islamischen Kulturen und Gesellschaften auch in diesem und jenem Detail unterscheiden, so gilt doch der Glaube an Allah als oberstes Gebot. Ayaan Hirsi Ali zufolge ist das nicht die einzige Gemeinsamkeit. „Allen muslimischen Kulturen“ sei zudem gemein, „Frauen zu unterdrücken“, so wie es zu allen „Stammeskulturen“ gehöre, „Patronage, Nepotismus und Korruption zu institutionalisieren“. Darum erklärt sie ganz unmissverständlich: „Die Kultur der westlichen Aufklärung ist besser.“

Es gelte daher dem Islam mit einer „Aufklärungs-Kampagne“ zu begegnen und so ein „kritischen Urteilsvermögen“ der Gläubigen zu stärken oder auch vielleicht allererst zu wecken. Zwar werde „das Denken der Aufklärung“ die Muslime „nicht unbedingt in Begeisterung versetzen“. Aber es könne dazu beitragen, „dass jeder die Kontrolle über sein Leben selbst übernimmt.“

Doch nicht nur am Islam und an dessen kulturellen Praxen übt Hirsi Ali berechtigte Kritik. Dem Westen wirft sie einen „Rassismus der niedrigen Erwartungen“ und das Ausbleiben angemessener Reaktionen auf die islamische Herausforderung vor. So sei sie etwa überzeugt, dass es möglich ist, den „überholten Ehrbegriff“ islamischer Kulturen „auszurangieren“. Wer dies bestreitet, erkläre Muslime „per se für unfähig zu Wachstum und Anpassung“. Sie könne sich „kaum eine stärker abwertende und rassistische Einschätzung vorstellen“, als eine solche Haltung.

Insbesondere Europa „schlafwandelt derzeit in eine Katastrophe“, klagt die Autorin weiter. Anders als sich viele EuropäerInnen von ihren multikulturellen Träumereien vorgaukeln lassen, „führt gleicher Respekt alle Kulturen gegenüber nicht zu einem bunten Mosaik farbenprächtiger und stolzer Völker, die friedlich miteinander umgehen und dabei eine wunderbare Vielfalt von landestypischen Gerichten und Kunsthandwerken bewahren, sondern zu abgeschlossenen Inseln der Unterdrückung, des Unwissens und des Missbrauchs“, lautet ihr Weckruf. Anstatt den „Wert der Stammeskulturen“ zu beschwören, sollten die Menschen im Westen vielmehr „alles daransetzen, sie abzuschaffen“.

Als Wanderin nicht nur zwischen den islamischen und den westlichen Kulturen, sondern auch zwischen den europäischen und der US-amerikanischen konstatiert sie, dass die westeuropäischen Besucherinnen ihrer Vorträge zwar meist sehr viel mehr über die von ihr angesprochenen Probleme wissen, die AmerikanerInnen aber sehr viel stärker bereit sind, nach Lösungen zu suchen. In den USA werde ganz überwiegen mit „Mitgefühl“ auf die „Horrorgeschichten“ regiert, die sie aus dem Alltag muslimsicher Frauen in Ländern wie Saudi-Arabien oder Somalia erzählt. Doch falle es „amerikanische Liberale[n] im allgemeinen schwerer“ als den meisten Konservativen, die „Misshandlung von Frauen im Islam“ zu kritisieren. An US-amerikanischen Universitäten schlage ihr sogar regelmäßig eine Welle der Wut und des Protestes entgegen. Wiederholt „rissen junge und außerordentlich redegewandte Leute aus den muslimischen Studentenvereinigungen ganz einfach die Diskussion an sich“ und erklärten, die Kritik am Islam diene lediglich dem, wie sie es nennen, „kolonialen Feminismus“. Hirsi Ali gelingt es überzeugend, diesen denuziatorischen Kampfbegriff und die mit ihm verknüpften antiemanzipatorischen Vorstellungen, Anschuldigungen und Immunisierungsstrategien islamischer Propagandistinnen zu demontieren.

Zwar übt Hirsi Ali ihrerseits ebenfalls Kritik an westlichen Feminismen. Doch moniert sie gerade das Gegenteil. Ihre Feminismuskritik findet sich gegen Ende des Buches in dem Kapitel „Ehre, Tod und Feminismus“, das für FeministInnen zu den lesenswertesten des Bandes zählen dürfte. Im Zuge ihrer Solidarität mit „andere[n] revolutionäre Bewegungen“ wie etwa „nationale[n] Unabhängigkeitsbewegungen in Südostasien“ oder „d[en] Palästinenser[n]“ und der „Bewegung für Minderheitenrechte wie den Kampf gegen die Apartheid“, seien westliche Feministinnen dazu übergegangen, „die weißen Männer als die ultimativen und einzigen Unterdrücker zu präsentieren“. Eine der fatalen Folgen sei, dass „das Leid muslimische Frauen“ weitgehend übersehen werde, ebenso „das Leid aller Frauen in Entwicklungsländern, die im Namen eines von farbigen Männern geschaffenen und gepflegten moralischen Gerüsts von Bräuchen oder Überzeugungen unterdrückt werden“. Ein solcher Feminismus „verschlimmert“ Hirsi Ali zufolge „die Lage für die weiblichen Opfer der Frauenfeindlichkeit farbiger Männer“ geradezu.

Auch erinnert sie daran, dass der Feminismus ganz eigentlich ein „Kind der Aufklärung“ ist, ein Hinweis, der ja in Zeiten der (Post-)Dekonstruktion auch aus ganz anderen Gründen als denjenigen, die Hirsi Ali im Sinn hat, so unangebracht nicht ist. Als Töchter der Aufklärung sollten sich die „Feministinnen im Westen“ vorrangig um die „Notlage muslimischer Frauen“ kümmern, meint Hirsi Ali.

An dieser Stelle muss nun eine kurze Bemerkung zur Übersetzung eingeflochten werden. Im Original heißt es vermutlich „feminists“. Wenn dem so sein sollte, warum ist dann in der deutschen Übertragung ausschließlich von Feministinnen die Rede? Damit wird suggeriert, es sei abwegig, dass sich Männer für die Forderungen und Inhalte des Feminismus stark machen (könnten). Vorzuziehen wäre in diesem Falle ausnahmsweise mal das generische Maskulinum oder besser noch die Form mit dem bekannten großen Binnen-I.

Aber zurück zu Hirsi Alis Argumentation. Da die im Westen „berüchtigte ‚gläserne Decke‘“ schon einige „Risse“ bekommen habe, sei es nun an der Zeit, sich „wichtigere[n] Themen“ zuzuwenden. „Wenn Feminismus überhaupt einen Sinn haben soll, dann sollten Frauen mit Einfluss ihre Tatkraft dafür einsetzen, den Mädchen und Frauen zu helfen, die unter den Qualen der Genitalverstümmelung leiden, die in Gefahr sind, wegen ihrer westlichen Lebensweise und Ansichten ermordet zu werden, die um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie das Haus verlassen wollen, die keinen Deut besser als Leibeigene behandelt werden: gebrandmarkt und verstümmelt, ohne Rücksicht auf ihre Wünsche verkauft. Für eine echte Feministin sollten, meiner Meinung nach, diese Frauen oberste Priorität haben.“

Das alles ist natürlich nicht verkehrt. Beides, den Kampf westlicher Frauen für berufliche und andere Gleichstellung einerseits und denjenigen gegen die islamische Unterdrückung der Muslimas andererseits gegeneinander auszuspielen, ist aber alles andere als unbedenklich. Jedenfalls schlägt Hirsi Ali „dreierlei Art zu helfen“ vor. Muslimische Mädchen und Frauen sollten „selbst über ihren Körper und mithin ihre Sexualität verfügen können“, eine „vollständige Ausbildung“ erhalten und dauerhaften „Zugang zur Arbeitswelt“ bekommen. Um sie darin erfolgreich zu unterstützen, sei es „dringend“ notwendig, „einen neuen Feminismus“ zu entwickeln, „der für muslimische Frauen attraktiv ist“.

Gemeinsam mit dem zweiten Teil ihrer Autobiografie, denn als solche darf man das vorliegende Buch zumindest in weiten Teilen betrachten, ist in Deutschland ein ganz anders geartetes Werk aus der Feder der Autorin erschienen – ein literarisches. „Adan und Eva“ lautet sein Titel. In ihm erzählt die Islamkritikerin, wie sich ein jüdisches Mädchen und ein muslimischer Junge, die in die gleiche Klasse einer Amsterdamer Schule gehen, kennen lernen und ein wenig näher kommen, um sogleich von den vorurteilsbeladenen Eltern auseinandergerissen und in verschiedene Himmelsrichtungen verschickt zu werden. Das Mädchen auf ein Schweizer Internat und der Junge in eine Marokkanische Koranschule. Nun könnte auf das Buch leicht das berühmte Wort von der durch erkannte Absicht erzeugte Verstimmung zutreffen. Da es sich allerdings allem Anschein nach jedoch um eine für Jugendliche geschriebene Geschichte handelt, ist man geneigt, darüber hinwegzusehen. Doch selbst dann muss man konstatieren, dass die Literatur Hirsi Alis Metier nicht ist. Zudem wird der Jugendbuchcharakter des Bandes durch die Aufnahme der weiteren Texte konterkariert, insbesondere durch den aus dem Buch „Ich klage an“ entnommenen Essay über „Die Notwendigkeit der Selbstreflexion im Islam“. Doch dienen die angefügten Texte wohl vor allem dazu, den für ein Buch notwendigen Umfang zu erreichen.

Titelbild

Ayaan Hirsi Ali: Adan und Eva. Eine Begegnung mit dem Islam.
Piper Verlag, München 2009.
160 Seiten, 14,95 EUR.
ISBN-13: 9783492052795

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch

Titelbild

Ayaan Hirsi Ali: Ich bin eine Nomadin. Mein Kampf für die Freiheit der Frauen.
Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz, Karin Schuler, Anne Emmert.
Piper Verlag, München 2010.
354 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 9783492053754

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