Blick auf eine „Schnittmengendisziplin“ – Stefan Schweizer schreibt über die „Anthropologie der Romantik“
Besprochene Bücher / Literaturhinweise
Erstmals wird in diesem Buch der Versuch unternommen, das anthropologische Denken der Romantik anhand detaillierter Rekonstruktionen einschlägiger Œuvres umfassend darzustellen. Damit wird die Anthropologie als „Schnittmengendisziplin“ aus Medizin, Philosophie, Physiologie, Psychologie und Theologie für eine Wissensgeschichte der Romantik transparent. Zwei Schulen werden erkennbar: Die Schule der Dualisten behauptete, dass der Mensch aus einer Seele und einem Körper bestehe. Die genuin christlich inspirierten Trinitarier gingen hingegen von einem Gott analogen Menschenbild mit den Merkmalen Geist, Seele und Körper aus.
Nach einer Einführung in anthropologisches Gedankengut in der Literatur der Romantik und in die philosophischen Grundlagen wendet sich der umfangreiche Hauptteil der anthropologischen Semantik in den Texten von Autoren zu, die den romantischen Wissenschaften zuzuordnen sind: Johann Jakob Fries und Johann Christian August Heinroth stehen neben den bekannteren Carl Gustav Carus und Gotthilf Heinrich Schubert. Hinzu treten wiederum weniger bekannte Anthropologen der Zeit: Johann Michael Leupoldt und Joseph Ennemoser.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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