Subterranean Homesick Blues

Die preziösen Triaden des Heribert Boeder stützen dessen „Tektonik der heutigen Philosophie“

Von Thomas EbkeRSS-Newsfeed neuer Artikel von Thomas Ebke

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

In Heribert Boeders „Installationen der Submoderne. Zur Tektonik der heutigen Philosophie“ finden sich gleich drei Erwähnungen von „Michael Jackson and Bubbles“ – jener mit Blattgold bestückten, rokokohaften Porzellanskulptur aus der „Banality“-Serie von Jeff Koons, die den „King of Pop“ lebensgroß, den rechten Arm liebevoll um die Schulter seines kleinen Schimpansen gelegt, inszeniert. Nicht genug damit, dass in diesem Figurenpaar der aufgeputzte winzige Hausfreund in seiner edlen Livree von seinem grazilen Besitzer – prächtig kostümiert auch er – durch keine Differenz, die den Primaten vom Menschen trennen würde, mehr unterscheidbar ist. Vielmehr scheint Koons’ Skulptur jene einebnende Pose, die Jacksons monarchisches Theater selbst vollbringt, auch noch zu verdoppeln und abzusegnen: So wie Jacksons Pop das Sublime ins Profane auflöst und sich des Anspruchs, anderes und mehr als Kommerz zu sein, entschlägt, so lässt auch Koons den Status seiner eigenen (und nicht nur seiner) „Kunst“ verschwimmen. Koons’ Jackson-Ikone scheint jegliche Distanz gegenüber der Fetischisierung der Ware abhanden gekommen; ihr seichter Glamour muss den Kreisläufen des Konsums und der Reproduktion entsprungen sein, auf die hin das kapitalistische Warenuniversum programmiert ist. In den Worten Boeders: „Der Alltag wird von ihrem [gemeint ist an dieser Stelle Warhols Campbell-Suppendose, TE] gemalten Abklatsch so wenig gebrochen, dass er auch das, was als Kunst gilt […] in sich integriert hat“.

Diese Diagnose eines fehlenden Bruchs im Verhältnis zwischen der Ästhetik der Postmoderne und dem „Alltag“, den sie referiert, pointiert bereits die gesamte These, die Boeder in seinen 2006 erschienenen „Installationen der Submoderne“ ausfaltet. Dabei handelt dieses Buch nicht, oder nur aus Verdeutlichungsgründen, von der ästhetischen Konstellation der Gegenwart. Was Boeder interessiert und umtreibt, ist die philosophische Theoriesituation, sozusagen die denkerische Formation unserer Tage. Gegen die seit den 1970er- und 1980er-Jahren prominente Vokabel der Postmoderne stellt Boeder den Terminus der Submoderne, der durchaus pejorativ zu verstehen ist: Im Kontrast zu dem, was in der philosophischen Moderne von Karl Marx über Friedrich Nietzsche zu Martin Heidegger noch auf dem Spiel stand und von ihr denkerisch geleistet wurde, stellt die Submoderne – paradigmatisch etwa bei Maurice Merleau-Ponty, Michel Foucault und Jacques Derrida – ein Abrutschen dar, eine armselige „Subkultur […] gemessen an dem, was Kunst, was Religion, was insbesondere Philosophie in unserer Geschichte gewesen ist“.

In dem Maße, in dem sich die Reflexionen der Submoderne im Horizont einer ordinary language eingerichtet haben, die sich längst nicht mehr gegen die Metaposition einer sie analysierenden und kritisierenden Philosophie ausspielen lässt, unterbietet die Submoderne jene minimale Operation, die für Boeder erst das Philosophische konstituiert: Eine Operation, in deren Rahmen sich der denkende Mensch von sich selbst, das heißt von seiner faktischen Existenz unterscheidet und auf diese Weise, also selbstbestimmt, ein zukünftiges Menschentum zeitigt.

Anstatt eine solche epochale Selbstunterscheidung des Menschen, die von der Antike bis zur Moderne (dort allerdings ambivalent gebrochen) geleistet werden konnte, noch zu erbringen, postuliere die Submoderne nur mehr den faktischen Pluralismus des alltäglichen Sprechens und dessen kommunikative Effizienz. Damit klärt sich auch, inwiefern für Boeder die Koons-Skulptur als Emblem für die Malaise der Philosophie der Gegenwart einsteht: In gewisser Weise hat die Submoderne, wenn sie sich auf die Immanenz und den augenscheinlich alles erklärenden Pluralismus der alltäglichen Sprache fixiert, nur eine Installation im Sinne der Ästhetik des 20. Jahrhunderts zu bieten – ein ebenso konstruiertes wie seine Künstlichkeit offen zur Schau stellendes Ensemble, das seine alleinige Legitimität umso hartnäckiger untermauert, je mehr es den Zusammenbruch der totalitären Anmaßung einer ursprünglichen Wahrheit außerhalb der Erzählungen, Fiktionen oder Diskurse feiert.

Um Boeders fundamentales Anliegen in diesem Buch zu erfassen, ist es sinnvoll, dem Untertitel „Zur Tektonik der heutigen Philosophie“ einige Aufmerksamkeit zu widmen. In der Tat argumentiert Boeder in Kategorien der Archäologie und Geologie: Es geht ihm darum, den konstruktiven „Bau“ der von ihm so titulierten „Submoderne“ freizulegen, also das Gefüge dieser Ära gewissermaßen in einer Kohärenz zu erhellen, die denjenigen, die in diesem Gefüge standen oder noch stehen, womöglich nicht einmal selbst transparent ist. Das aber heißt, dass sich der archäologische Blick, den Boeder für sich reklamiert, aus einer anderen Quelle speisen muss als aus jenem emphatisch nachmetaphysischen common sense, der die Absenz und die endgültig erledigte Vergangenheit einer auf das Ganze und Eine gehenden Konzeption des Seins behauptet.

Was Boeder vorschwebt, ist eine komplexe „Logotektonik“, die (um im archäologischen Bild zu bleiben) das Terrain des neuen, submodernen Denkens so bearbeitet, dass die unterschwelligen und subtil versteckten Prinzipien (im Sinne von Logoi) dieser Formation ans Licht treten können. Dabei wird das genuin postmetaphysische Selbstverständnis der Autoren (von Merleau-Ponty über Foucault und Derrida bis hin zur strukturalen Linguistik um Jakobson und zur angelsächsischen analytischen Philosophie etwa Ryles und Austins) durchaus ernst genommen: Boeder suggeriert im Hinblick auf diese Denker keineswegs ein widerspruchsvolles Nachleben der Metaphysik. Seine (Re-)Konstruktion fußt im Gegenteil auf der These, dass die früheren Formationen, nämlich die Geschichte der Metaphysik und die Welt der Moderne, gegenüber der Submoderne und ihrem Primat der Sprache ebenso verschlossen und abgeschlossen sind, wie sie auch untereinander in einem Verhältnis wechselseitiger Undurchlässigkeit stehen: Jede Ära des Denkens bringt, so Boeder, die ihr eigenen, sie tragenden Aufgaben, d.h. ihre „Bestimmung“ zur Erfüllung und dichtet sich gegenüber der ihr nachfolgenden und der ihr vorausliegenden Epoche als „Gewesenes von Ende und Anfang“ ab. Mit Foucault könnte man, um diese Organisation und diesen Verschluss von Totalitäten gegeneinander zu beschreiben, von dem je spezifischen historischen Apriori sprechen, das den einzelnen Formationen inhäriert und sie in Richtung auf Vergangenheit und Zukunft unübersetzbar macht.

Was sich jedoch auch in der Submoderne noch aufweisen lässt, ist, Boeder zufolge, eine an den exponierten Autoren der Epoche ablesbare „Sache des Denkens“ (Heidegger): Weiterhin zeichnet sich in der Pluralität verschiedener Typen von Vernunft ein qualifizierter Typ ab, nämlich eine Art „conceptuale[r] Vernunft“, an der in den Zeiten der Metaphysik die oben angesprochene Selbstunterscheidung des Menschen hing. Nicht die weltliche und nicht die natürliche Vernunft, die sich stets neben der „conceptualen“ herauskristallisiert haben, sondern eben nur letztere konnte einst die große „Unterscheidung des Menschen“ garantieren. Und obwohl auch die Submoderne – nicht anders als die Epochen, die ihr vorhergingen – noch auf einem solchen Gepräge dreier Vernunftgestalten aufbaut, ist unter den Bedingungen der Gegenwart dieses Gepräge erstarrt beziehungsweise, wie Boeder in Anspielung auf den postmodernen ennui bei Jean-François Lyotard auch formuliert, „erschöpft“. Konnte man der philosophischen Moderne wenigstens noch zu Gute halten, dass sie „das Vergessen dessen befestigte, was vormals die Vernunft bewegte“ – ohne mit dieser Negierung hinter das spekulative Niveau der abgelehnten metaphysischen Tradition zurückzufallen –, so ist es in der Submoderne zur „Entstellung“, zu einer ebenso höhnischen wie selbstvergessenen Karikatur dieser Operation, die einmal das Denken zu erneuern vermochte, gekommen.

Ist Boeders Diagnose von der hoffnungslosen Dekadenz der Submoderne erst einmal rekonstruiert, erhebt sich natürlich die Frage nach seinem originären Philosophieverständnis. Wie hat man sich die von Boeder der Tradition bis in die Moderne hinein noch zugetraute visionäre Verwandlung, durch die sich das Menschentum selber transzendiert, eigentlich vorzustellen? Welche Rolle hatte die Philosophie in diesen epochalen Selbstbestimmungen inne? Und wie rechtfertigt sich die Annahme, die Moderne – deren historischer und systematischer Rahmen übrigens noch genau abzustecken wäre – markiere ein letztes Aufbäumen der metaphysischen Transformationsgewalt?

Diese Nachfragen führen den Leser über das die Submoderne thematisierende Buch hinaus zu anderen Schriften Boeders, namentlich zu seinen Werken „Topologie der Metaphysik“ (1980) und „Das Vernunft-Gefüge der Moderne“ (1988). Hier entfaltet Boeder ausführlicher, was in den „Installationen der Submoderne“ nur angeschnitten und als vertraut vorausgesetzt wird. Die wesentliche Überzeugung, die Boeder in seinen Studien über die metaphysischen Topoi und das moderne Vernunftgefüge vertritt, lässt sich folgendermaßen skizzieren: Aufgabe der Philosophie ist es, ein ihr äußerliches, vorgängiges und transzendentes Wissen um die Bestimmung des Menschen – Boeder bezeichnet diesen Kontext als Weisheit – zu transponieren, das heißt dieses Wissen in die Rationalität der Philosophie einzuschreiben und dort lebendig zu erhalten. So verwunderlich diese Funktion der Philosophie zunächst erscheinen mag: Streng genommen hält sich Boeder mit seiner Bestimmung der spezifischen Aufgabe von Philosophie schlicht an deren Wortsinn. Philosophie ist eben ursprünglich Liebe zur Weisheit: philo-sophia.

Jede Epoche habe eine „conceptuale“ ratio gekannt, im Unterschied zu den Gestalten der natürlichen und weltlichen Vernunft, die das der Epoche je eigene Moment der Weisheit gewissermaßen evakuiert (also in der vielschichtigen Diktion Heideggers: „geborgen“) habe. Dabei denkt Boeder der Sache nach in Verhältnissen der Patenschaft: Jedem Urheber einer „Weisheit“ ist präzise ein philosophischer Autor zugeordnet, der die betreffende Weisheit auf dem Terrain, in das er sie transponiert, „geschützt“ habe. Der von Hesiod verklärten Reinheit des Gesetzes gegenüber dem empirischen Willen des Tyrannen in der Epoche des „musischen Wissens“ korreliert etwa die unendliche Purheit der Idee bei Platon; Rousseaus für das bürgerliche Zeitalter zentrale Begründung der Autonomie des republikanischen „volonté générale“ erhält ihr Pendant in Kants sublimem Sittengesetz, das als dem Subjekt internes Prinzip seiner moralischen Freiheit etabliert wird.

Boeder spezifiziert für jede Ära drei Weisheitsmomente – jedem „Wissen“ entspricht genau eine philosophische Position. In der Moderne – auch diesen Schritt muss man hinzufügen, um sein Buch über die Submoderne einordnen zu können – beobachtet Boeder den Zusammenbruch dieses reibungslosen Transfers von sophia in philosophia: Die Philosophie wird nicht länger für fähig befunden, die epochale Weisheit ihrer Zeit, welche die Selbstunterscheidung des Menschen verspricht, zu artikulieren. In gewissem Sinne nimmt die „philosophische“ Rationalität ihrerseits Züge einer außer-philosophischen, ekstatischen Weisheit an, und zwar paradigmatisch bei Marx, Nietzsche und Heidegger, von denen Boeder behauptet, sie seien Sprachrohre einer „apokalyptischen Vernunft“: Anders als die vormoderne Tradition gingen diese drei Denker von der radikalen Entwertung der geschichtlichen Gegenwart und davon aus, dass die grundstürzende Selbstdifferenzierung des Menschen vielleicht einmal von einem zukünftigen Menschentum, aber keineswegs von der Welt der Moderne (die Marx durch die kapitalistische Ausbeutung, Nietzsche durch den Nihilismus der Herdenmoral und Heidegger durch das seinvergessene Gestell der Technik charakterisierte) geleistet werden könne.

Bei Marx, Nietzsche und Heidegger lebe, wenngleich hochgradig gebrochen, fort, was einmal die „conceptuale Vernunft“ der philo-sophia ausgezeichnet habe. Gegenüber dieser Trias fallen sowohl die hermeneutische Konstellation, die Dilthey, Husserl und Wittgenstein umfasst, als auch die von Boeder so bezeichnete „technische“ Konstellation, in der Frege, Schlick und Kuhn zusammenstehen, ab: Boeder sieht in ihnen gegenüber dem apokalyptischen Ring der Moderne nur die inferioren Typen natürlicher beziehungsweise weltlicher Vernunft.

Dank dieses Exkurses zu früheren Schriften Boeders ist es erst möglich, den Aufbau und die abenteuerlich anmutende Selektion von Bezugsautoren in seinen „Installationen der Submoderne“ nachzuvollziehen. Denn die Triaden, die Boeder in diesem Buch zeichnet, knüpfen exakt an die Dreischritte an, die er im „Vernunft-Gefüge der Moderne“ logotektonisch zu Tage gefördert hatte. So ist, wie Boeder argumentiert, die aus Marx, Nietzsche und Heidegger zusammengesetzte Phalanx der „apokalyptischen Vernunft“ beerbt worden durch das Dreigestirn Merleau-Ponty (bezogen auf Marx), Foucault (bezogen auf Nietzsche), Derrida (bezogen auf Heidegger).

Die „an-archische Reflexion“ dieser französischen Intellektuellen finde ihre Pointe darin, dass sie den Einsturz der Idee eines die Geschichte tragenden Logos nicht mehr, wie die Modernen, als einen kritischen Stachel spüren, der zu einer neuen Konfíguration des Denkens Anlass geben müsste. Vielmehr sei für die Submoderne bloß noch der „Vorgang eines Abräumens von Abgelebtem, das dem in der Moderne Bestrittenen bereits äußerlich ist“, einschlägig. Merleau-Ponty schließe in gewisser Hinsicht noch an Marx an, aber so, „dass er nicht mehr bei den Verhältnissen der materiellen Produktion, sondern bei denen der körperlichen, genauer: fleischlichen Kommunikation beginnt“.

Foucault sei zwar noch Nietzscheaner, banalisiere aber das genealogische Verfahren auf der Ebene einer prä-existentiellen, diskursiven Sprachlichkeit. Und Derrida beabsichtige und erreiche weniger die Imitierung als die Simulierung von Heideggers Destruktion der Metaphysik beziehungsweise des Kurzschlusses von Sein mit ousia (Anwesenheit). Neben dieser „französischen“ Triade geht Boeder auf das strukturalistische Ensemble Jakobson/Barthes/Lévi-Strauss sowie auf die sprachanalytische Kette Ryle/Austin/Dummett ein. Ersteres sei das submoderne Pendant zur hermeneutischen Triade um Dilthey, Husserl und Wittgenstein, letztere könne der technizistischen Reihe Frege/Schlick/Kuhn assimiliert werden.

Was ist nun von diesem weit ausgefächerten Panorama der submodernen Rationalität zu halten? Fragwürdig ist zunächst einmal, nicht nur im „Submoderne“-Buch, Boeders triadisch ausgefeiltes Konstrukt: Es ist nicht einzusehen, weshalb jeder Epoche in der Geschichte des abendländischen Denkens ein Dreigestirn immanent sein soll, mit dem sich die philosophische Formulierung einer prä-philosophischen Weisheit schicksalhaft entscheidet. Genau genommen handelt es sich zudem stets um zwei Trinitäten: Um eine dreigeteilte Formation der Weisheit, die durch eine aus wiederum drei Momenten komponierte philosophische Matrix transformiert wird (zum Beispiel Rousseau-Schiller-Hölderlin vs. Kant-Fichte-Hegel).

Diese Hypothese ist artifiziell und lässt sich nicht seriös vertreten, wenn denn mehr damit beansprucht wird als eine ebenso zwanghafte wie antiquierte Fundierung von Geschichtsphilosophie im Angesicht und nach dem Modell der christlichen Trinität. Und auch das elementare Geschehen, von dem Boeders Konzeption ausgeht – die „Bergung“ von Weisheit in Philosophie –, ist suspekt: Was spricht dafür, das spezifisch Philosophische von einem „Zuruf“ (Heidegger) aus der Dimension der Weisheit abhängig zu machen? Handelt es sich hier nicht ebenfalls um eine krypto-christliche Projektion? Es ist kaum verwunderlich, dass Boeder die eminente Säkularisierung der philosophischen Vernunft seit Kant als eine mal zögerliche, mal rapide Dekadenzentwicklung vorkommt, die schließlich in der Statik eines „submodernen“ Sprachprimats kulminieren musste. Boeder hat, um einen Titel Bob Dylans abzuwandeln, den „Subterranean Homesick Blues“. Er vermisst die epochalen Metamorphosen des abendländischen Menschen, das geheime Raunen der Weisheit an den Grenzen der philosophischen ratio, die alten Erzählungen, die das Große und Ganze erklären können: Und spielt dabei eine alte Platte, die man an vielen Stellen belächeln, mitunter aber auch fürchten kann.

Titelbild

Heribert Boeder: Die Installationen der Submoderne. Zur Tektonik der heutigen Philosophie.
Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2006.
433 Seiten, 39,80 EUR.
ISBN-10: 3826033566
ISBN-13: 9783826033568

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