Ernst Ziegler hat Jacob Burckhardts Vorträge über die Zeit Friedrichs des Großen neu aufgelegt

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

„Friedrich brauchte niemanden zu fragen; sein einziges Gesetz war ein inneres. Seine Selbständigkeit hebt sich ab von andern Orten, wo Minister und Mätressen herrschen. Sein Zweck, Preussen zu einer Grossmacht zu machen, war nicht zu erreichen ohne bittere Entbehrung der Einzelnen. Preussen war ein Notstaat, und der König war der erste Soldat … Es geht durch diese ganze Existenz Friedrichs ein Hauch von Kälte.“

1852/53 hielt Jacob Burckhardt in Basel öffentliche Vorträge über das Zeitalter Friedrichs des Großen, zu denen er sich umfangreiche Aufzeichnungen und Notizen machte. Burckhardt, der sich zeitlebens mit Friedrich beschäftigt, aber nie über ihn publiziert hat, entwirft in diesen Vorträgen ein eindrucksvolles, nicht selten kritisches Bild des Preußenkönigs und zugleich ein geistiges und politisches Panorama seiner Epoche. Der Schweizer Burckhardt-Forscher Ernst Ziegler hat erstmals aus dem Nachlass diese Stücke ediert und sie zugleich mit großer Behutsamkeit und Akribie in eine lesbare Fassung gebracht. So bietet dieser Band einen bislang unbekannten Text des großen Historikers und zugleich einen wunderbaren Beitrag zum Friedrich-Jubiläum. Ein Essay von Hans Pleschinski über „Friedrich den Anderen“ rundet das Buch ab.

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Titelbild

Jacob Burckhardt: Das Zeitalter Friedrichs des Großen.
Mit einem Essay von Hans Pleschinski, hrsg. von Ernst Ziegler.
Verlag C.H.Beck, München 2012.
256 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 9783406631788

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