Christian Ritz untersucht in seiner Studie „Schreibtischtäter vor Gericht“ ein Verfahren gegen NS-Kriegsverbrecher, das große Vorbildwirkung hatte
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseDie hier anzuzeigende historische Untersuchung von Christian Ritz – wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg – hat ein Verfahren vor dem Landgericht München II zum Inhalt, das sich in den 1960er-Jahren sogenannten „Schreibtischtätern“ widmete: Bürokraten, die nicht direkt an Tötungshandlungen beteiligt waren, durch ihr Handeln im Hintergrund aber diese Verbrechen mit ermöglichten.
Die Arbeit beruht auf der im vergangenen Jahr an der Philipps-Universität Marburg eingereichten, von Wolfgang Krieger und Eckart Conze betreuten Dissertation des Verfassers. Er zieht darin eine breite Basis in- und ausländischer Archivquellen heran, die von der umfassende Ermittlungsakte der Münchener Staatsanwaltschaft bis hin zum staatlichen Niederländischen Reichsinstitut für Kriegsdokumentation (Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie, NIOD) reichen.
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