Ehre und Provokation – Über Michael Brauns Handreichung zu Arthur Schnitzlers „Leutnant Gustl“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn seiner Novelle „Leutnant Gustl“ (1900) legt Arthur Schnitzler auf sarkastische Weise bloß, in welche lächerlichen, gleichwohl todernsten Situationen seinerzeit jeder satisfaktionsfähige (das heißt zum Duell berechtigte) Mann geraten konnte, dessen Ehre vermeintlich verletzt worden war. Die K.u.K.-Armee fühlte sich durch Schnitzlers Darstellung so provoziert, dass sie dem damals bereits bekannten Autor seinen Rang als Reserveoffizier aberkannte. Erzähltechnisch innovativ ist die Novelle durch die durchgängige Verwendung des Inneren Monologs. In der Literaturwissenschaft gilt sie als Schlüsseltext der Wiener Moderne. Beide Aspekte werden im vorliegenden Band eingehend beleuchtet.
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