Noch immer nicht?

Die Zeit Wielands

Von Walter ErhartRSS-Newsfeed neuer Artikel von Walter Erhart

Christoph Martin Wieland ist nie da, wo er hingehört. Soeben wurde sein 200. Todestag gewürdigt, „und noch immer wissen die Deutschen nicht, was sie an ihm haben“ – so betitelte die Süddeutsche Zeitung eine Seite mit mehreren Artikeln zu diesem Tag.[1] Noch immer ist Wieland nicht da, wo er sein sollte: im kulturellen Gedächtnis der Deutschen, im kanonischen Bestand einer Gegenwart, die im Falle Wielands das „Speichergedächtnis“ – nach einem griffigen Schema von Aleida Assmann – offensichtlich immer noch nicht in das passende „Funktionsgedächtnis“ überführt hat.[2] Die fehlende Präsenz und die verhinderte Ankunft Wielands im Gedächtnis der Deutschen, beim Lesepublikum und im Schulbuch, die Formel des ‚immer noch nicht‘ – all dies gehört mittlerweile zu den Ritualen jedes Wieland-Jubiläums. Über die Gründe des Vergessens und der Nachlässigkeiten ist genug geforscht worden – die Attacken der Romantiker, der ‚erotische‘, der ‚französisierende‘ und der wenig ‚originelle‘ Wieland, der in dieser Form die Kanonisierungsprozesse des 19. und 20. Jahrhunderts nicht überstanden hat. Die Gebildeten und die Germanisten auch unter seinen Verächtern haben es nicht versäumt, ihm trotzdem Ehrenkränze zu winden, schließlich habe Wieland so ziemlich alles vorbereitet, was an Weimarer Klassik überdauert: „Wielanden […] verdankt das ganze obere Deutschland seinen Stil“[3] – also auch derjenige Dichter, der dies nach Wielands Tod in kanonisch gewordenen Worten diagnostizierte.

„Wieland hat besser, als irgend Jemand, deutsch geschrieben“, war auch Friedrich Nietzsche 1879 bereit anzuerkennen – mit einer gewichtigen Einschränkung: „aber seine Gedanken geben uns nichts mehr zu denken.“[4] Zu der temporalspezifischen Rhetorik des ‚immer noch nicht‘ gesellt sich das ‚nicht mehr‘, hier in einer Verschiebung von Buchstabe und Geist: Gelobt wird ein virtuoser Stil, dessen Inhalte obsolet geworden sind. In ähnliche Richtung ging bereits die obligatorische Rede von der ‚Vorläuferschaft‘ des Wielandschen Werkes: Es wird gewürdigt, zugleich jedoch als vorläufig und damit als überholt gekennzeichnet. Dies kann man bestreiten und widerlegen, auffällig jedoch ist, wie auch gegenwärtig bei Wieland weniger die Werke selbst als die Schreibweise und der Stil sowie die kulturjournalistischen Aktivitäten und politischen Beiträge hervorgehoben werden. „Er hat der deutschen Literatursprache Geschmeidigkeit gegeben“, so überschreibt die Süddeutsche Zeitung ihre Jubiläumsseite und kombiniert anschließend kleine Artikel zu Wielands Biographie, zu seiner Übersetzungstätigkeit, zur Herausgeberschaft des Teutschen Merkur, vor allem aber zu seinen hellsichtigen politischen Kommentaren im Gefolge der Französischen Revolution. Auch hier – in den Politischen Schriften (darauf haben Herbert Jaumann und Jan Phillip Reemtsma nachdrücklich hingewiesen[5]) – ist es die Form, in der Wieland „besser, als irgend Jemand“ politisch gedacht und gelehrt hat: das dialogische Für und Wider der jeweils nachgestellten politischen Debatten, das Abwägen der Argumente und der Optionen, das den Leserinnen und Lesern das Denken eher beibringt, als dass es fertig abgeschlossene Gedanken präsentiert. Deshalb ist es selbstredend Unfug, die Form und die Gedanken bei diesem Schriftsteller zu trennen. Dennoch ist Nietzsches Bonmot über Wieland nicht nur „eleganter Unsinn“, wie Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung behauptet, sondern selbst ein Stück diagnostischer Literatur: Noch immer – so scheint es – konzentriert sich das Lob Wielands mit Vorliebe auf den Stil und die Form eines eleganten und geschmeidigen Schriftstellers, dessen Virtuosität bei den Deutschen ‚noch immer nicht‘ adäquat erkannt worden sei.

Ob wir Wielands „heitere Moralitäten“ und „heitere Immoralitäten“ – wie Nietzsche fortführt – noch „vertragen“, ob die „Menschen, die an ihnen Freude hatten“,[6] noch unsere Zeitgenossen sind, mag auf einem anderen Blatt stehen; entscheidend ist, dass der Umgang mit Wieland offensichtlich stets die Frage nach der angemessenen, der nicht mehr oder noch nicht passenden Zeit stellt, in die Wieland gehört. Die Rede von der Vorläuferschaft und dem Wegbereiter, die Jubiläumsformel, dass Wieland immer noch nicht im Gedächtnis und in der Gegenwart der Deutschen angekommen sei, Nietzsches Historisierung, dass Wielands Welt ‚nicht mehr‘ die unsere ist: Solche und ähnliche temporalspezifische Bestimmungen verweisen stets auf ein Nirgendwo oder ein Anderswo, in dem sich Wielands Werke gerade befinden. Noch Jan Philipp Reemtsmas Bonmot in einem kürzlich geführten Interview, dass Wieland ein „Avantgardist“ gewesen sei,[7] bemüht die klassische Formel einer ihre eigene Temporalität steigernden Moderne: dass man seiner Zeit immer bereits voraus sein muss. Auch ins 18. Jahrhundert, in die vorläufige und vor-Goethesche Epoche scheint Wieland ‚nicht mehr‘ zu passen – den Klopstocks und Gellerts bereits voraus, Goethe überholend, schon 20. Jahrhundert.

All dies heißt nicht, dass Wielands historischer Ort umstritten ist, es markiert auch nicht ein weiteres Mal das Beispiel einer Rezeptionsgeschichte, mit der die Aktualität und die Haltbarkeit von Autoren und Traditionen bemessen und überprüft werden. Die historiografische Diffusion bei der Beurteilung dieses Werkes weckt vielmehr Zweifel am historisch feststellbaren Ort eines Autors überhaupt: an literaturgeschichtlichen Zuordnungen und Epochenabfolgen, an Teleologisierungen und Zeitpfeilen, die sich gerade am Gebrauch von Vokabeln wie Vorläuferschaft, Verspätung und Avantgarde immer wieder abzeichnen. Könnte sich angesichts dieser temporalspezifischen Desorganisation nicht ein generelles Unbehagen einstellen: an historischer Einordnung und Kategorisierung, an einer stets fortschreitenden geschichtlichen Zeit und einer sich zuletzt selbst erkennenden Modernisierung, in die sich die Autoren und ihre Werke bloß noch eintragen lassen? Aus dem Funken dieses Unbehagens schlagen heute bekanntlich mächtige Theorien ihr Kapital: Hans Ulrich Gumbrecht möchte Zweifel wecken an der Vorherrschaft der historischen Zeit, um demgegenüber nicht nur die immer breiter werdende Gegenwart, sondern auch die verschütteten Präsenzeffekte literarischer Werke einzuklagen;[8] Stephen Toulmin und Bruno Latour distanzieren die auf ihren Fortschritt pochende Moderne, indem sie die seither erfolgten erkenntnistheoretischen Differenzierungen und Trennungen in Frage stellen;[9] Dipesh Chakrabarty beschränkt die Moderne und die ihr zugeordnete Auffassung einer stets fortschreitenden und alle anderen Zivilisationen hinter sich lassenden ‚historischen Zeit‘ auf eine europäische Sonderentwicklung: Diese hat den Blick auf die außereuropäische Vielfalt im Umgang mit Zeit und den Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie zwischen Menschlichem und Nicht-Menschlichem eher verstellt als geöffnet.[10]

Derlei Theorien sind dazu angetan, vielleicht auch den Blick auf die Literaturgeschichte und die Literaturgeschichtsschreibung zu verändern. Umgekehrt bietet Wielands Werk selbst Anlass genug, nicht nur die eigene (literar-)historische Einordnung zu erschweren, sondern auch das Konzept der historischen Zeit auf den Prüfstand zu stellen und die temporalspezifische Unordnung seiner Werkrezeption in eine produktive Fragestellung nach der Historizität und Gegenwart seines Werkes zu verwandeln. Längst ist beispielsweise nicht mehr klar, welche Aspekte in Wielands Werk nach vorwärts oder nach rückwärts weisen, ob bestimmte Elemente seines Stils und seiner ‚Gedanken‘ eher modern oder eher vor- bzw. unmodern anmuten. Der viel beschworene ‚erotische‘ Wieland mag immer dann bemüht werden, wenn das seiner eigenen Zeit Unangemessene betont werden soll; viel eher und viel präziser aber lässt sich fragen, welche „Codierung von Intimität“ (Niklas Luhmann) Wielands ars amatoria historisch eigentlich repräsentiert. Es steht zu vermuten, dass sich Wieland in seinen Werken der einflussreichen Prägung der ‚romantischen Liebe‘ und ihrer neuen „Einheitsformel“[11] für Liebe, Sexualität und Ehe nahezu systematisch widersetzte und auf ‚vormoderne‘ und aristokratische Trennungen und Konflikte zurückgriff; für die postromantischen und gegenwärtigen Überlegungen, „warum Liebe weh tut“ (Eva Illouz), wenn denn die Autonomie der freien Liebeswahl garantiert und die Sexualität inkludiert ist,[12] mögen die Wielandschen Szenarien wieder hilfreich sein. Ähnlich steht es um andere Elemente der Moderne, denen Wielands antikische Fiktionen eine Absage erteilen: der sich selbst steigernden Subjektivität und ihrer angestrengten ‚Selbstverwirklichung‘, der Geschichtsphilosophie, der ästhetischen Autonomie.[13] Es wäre zu überlegen, ob nicht jene beklagte Fremdheit Wielands in der nachfolgenden Zeit auch darin besteht, dass sein Werk die Maßstäbe des ‚vorher‘ und ‚nachher‘ fast planmäßig verwirrt und sich der Einordnung in die zielgerichtete Abfolge moderner Epochen entzieht. Nicht von ungefähr tauchen solche Fragen genau in jenem Moment auf, in dem die normativen Maßstäbe einer lange Zeit als Telos der Geschichte wirksamen Moderne in Frage gestellt und – je nachdem – „multiple modernities“[14], „entangled histories“[15], „blended modernities“[16] oder irritierende Kreuzungspunkte zwischen Nachmoderne und Vormoderne[17] diagnostiziert werden. Deshalb ist es auch kaum ergiebig, Wielands Werk bloß in der ‚Vormoderne‘ zu verorten; vielmehr kann die Lektüre Wielands heute dazu anregen, die Sortierung literarischer Werke nach Zeitaltern und Epochen versuchsweise in Zweifel zu ziehen.

Tatsächlich fällt auf, dass Wieland wie kaum ein anderer Autor des 18. Jahrhunderts seine Gegenwart in Verserzählungen und Romanen konsequent ausgespart hat. Dabei lässt Wieland keinen Zweifel daran, dass seine Romane – Geschichte des Agathon, Die Abderiten, Agathodämon, Peregrinus Proteus, Aristipp und einige seiner Zeitgenossen – sowie die in ihnen verhandelten Themen höchst gegenwärtig sind. Wielands Verfahren besteht nicht in einer ‚Aktualisierung‘ oder ‚Allegorisierung‘ der Antike, viel eher in einer Anthropologisierung des geschichtlichen Denkens und einem ständigen In-Bezug-Setzen von historischen Erfahrungen und zeitgemäßen Deutungskontexten. Seine Romane gestalten eine Antike, deren Handlungen und Figuren zu immer mehr (Teil-)Geschichten tendieren. In der Geschichte des Agathon gehen zuletzt die in den Geschichten von Agathon, Danae und Archytas jeweils gespiegelten Modelle von Mikrokosmos und Makrokosmos komplizierte Verbindungen ein, in Aristipp und einige seiner Zeitgenossen werden sowohl die „Epochen“[18] der Menschheit als auch die „Verschiedenheit“ der „Art zu denken und zu leben“[19] von den Figuren dargestellt, diskutiert und als Hypothesen getestet. Wielands literarische Modellsituationen erklären Zeit und Geschichte keineswegs zu irrelevanten Größen, sondern präsentieren eine historische Welt, in der die Bezugspunkte historischer Ereignisse, die Denksysteme, die Erfahrungen und die anthropologischen Verweisungszusammenhänge ständig neu variiert werden. Die Geschichte und die Moderne werden auf diese Weise nicht zu einem zeitlichen Raum, in dem sich die Erfahrungen, Medien und Techniken, die politischen Systeme, ästhetischen Wertmaßstäbe und Zivilisationen zu einem wachsenden Fortschritt und einer stetig vorangetriebenen Aufklärung akkumulieren, sondern sich vielmehr zyklisch erneuern und zu neuen Kristallisationen ordnen.[20] Aus diesem Grund sind Wielands Werke im Blick auf die ‚Wahrheiten‘ der Geschichte und der Subjekte, der Philosophie und der Politik eigentümlich verhalten; sie begreifen die ‚wahre‘ Welt nicht als etwas, was sich finden und entschleiern lässt, sondern eher als ein Ensemble von Denkweisen, die sich jeweils neu arrangieren, verbinden, perspektivieren und zusammenfügen. Sie ähneln einer Bewegung, die Bruno Latour – in Abgrenzung zu einer modernen Geschichtsphilosophie des Fortschritts, in Distanz auch zu einer sich selbst gewissen (Ideologie-)Kritik – als „compositionalism“[21] bezeichnet hat: als neue Art und Weise, Bewegung und Geschichte ohne Fortschritt zu denken und die mittlerweile triadisch gewordene Geschichtsschreibung von Prämoderne, Moderne und Postmoderne zu verabschieden.

Die vergeblichen temporalen Zuschreibungen an Wielands Werk – ‚nicht mehr‘, ‚immer noch nicht‘, ‚modern‘ oder ‚vormodern‘, Avantgarde – korrespondieren mit den Merkmalen und Strukturen seiner literarischen Texte. Ihr Personal und ihre fiktiven Welten sind der Gegenwart des 18. Jahrhunderts weitgehend entrückt, sie sind zumeist in der Spätantike verortet, bestimmten historischen Epochen jedoch kaum zuzuordnen. Sie wirken auf eigentümliche Art aus der Zeit gefallen – und dies lässt sich heute vielleicht als die ihnen zukommende Strategie und Wirkung erkennen. Somit wären Wielands Texte ein neues Experimentierfeld für eine Literatur(-geschichte) ohne Epochen und für ein Denken ohne historisch festgefügte Zeitgrenzen, ein Plädoyer für eine Gegenwärtigkeit und die ‚zeitlose‘ Resonanz der Literatur, wie sie sich in Zeiten historiografischer Zweifel heute augenscheinlich auch literaturtheoretisch wieder zu profilieren scheint.[22] Nichts könnte dies deutlicher zum Ausdruck bringen als eine neue Lektüre und eine neue Wertschätzung des Wielandschen Oberon, der gerade im Rahmen der neuen Werkausgabe erschienen ist.[23] Statt dieses Versepos auf die Weimarer Klassik vorausweisen zu sehen, statt am mühsam errungenen Bündnis der Liebenden Hűon und Amanda das bürgerliche Tugend- und Eheideal vorgefertigt zu sehen und in Goethes Hermann und Dorothea kulminieren zu lassen, präsentiert sich Wielands Verserzählung als planmäßige Verwirrung der Gegenstandsbereiche, als Rückgriff und Vorgriff auf eine Welt, in der die epistemologischen Maßstäbe mehrerer Epochen zitiert und variiert werden: Psychologie und Animismus, Kausalität und Wunderglauben, Menschen und Geister, Schicksalsfügung und Willenskraft. All dies bedient sich der poetischen Tradition der französischen Feenmärchen, der Elemente einer aristokratischen Salonkultur,[24] es fällt aus Wielands Zeit und aus der Zeit des 19. Jahrhunderts heraus (in die es die Kanonisierungsbestrebungen einer älteren Germanistik wieder hineinzuschreiben versuchten). Heute sind Wielands Verserzählungen und Romane gerade dadurch gegenwärtig, dass sie sich den historischen Zuteilungen entziehen; sie machen die Probe auf das gegenwärtige Exempel, ob es gelingt, zur Diktion des ‚nicht mehr‘ und des ‚noch nicht‘ auf Distanz zu gehen.

[1] Süddeutsche Zeitung v. 19./20. Januar 2013. Nr. 16, S. 16 (mit Beiträgen von Martin Bauer, Jens Bisky, Christopher Schmidt, Gustav Seibt).

[2] Aleida Assmann: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München 1999.

[3] Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Leipzig 1884, Erster Band 1823-1827, S. 143.

[4] Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hrsg. v. Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München 1999. Bd. II, S. 599.

[5] Herbert Jaumann: Politische Vernunft, anthropologischer Vorbehalt, dichterische Fiktion. Zu Wielands Kritik des Politischen. In: MLN 99 (1984), S. 461-478. Jan Philipp Reemtsma: Der politische Schriftsteller Christoph Martin Wieland. In: Christoph Martin Wieland: Politische Schriften, insbesondere zur Französischen Revolution. 3 Bde. Bd. 1. Nördlingen 1988, S. XII-LXV.

[6] Nietzsche, a.a.O.

[7] Im Gespräch: Jan Philipp Reemtsma: Warum ich Wieland liebe. Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 18.01.2013. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/im-gespraech-jan-philipp-reemtsma-warum-ich-wieland-liebe-12029897.html (zuletzt eingesehen am 9.2.2013).

[8] Hans Ulrich Gumbrecht: Diesseits der Hermeneutik. Über die Produktion von Präsenz. Frankfurt a.M. 2004. Hans Ulrich Gumbrecht: Präsenz. Berlin 2012.

[9] Stephen Toulmin: Kosmopolis. Die unerkannten Aufgaben der Moderne. Frankfurt a.M. 1994. Bruno Latour: Wir sind nie modern gewesen. Frankfurt a.M. 2008.

[10] Dipesh Chakrabarty: Provincialising Europe. Postcolonial Thought and Historical Difference. Princeton 2000.

[11] Niklas Luhmann: Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt a M. 1982, S. 150.

[12] Eva Illouz: Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung. Berlin 2011.

[13] Vgl. dazu Walter Erhart: Wieland ist nie modern gewesen. In: In: Walter Erhart, Lothar van Laak (Hg): Wissen, Erzählen, Tradition: Wielands Spätwerk. Berlin / New York 2010, S. 15.35.

[14] Vgl. Shmuel N. Eisenstadt: Multiple modernities. Analyserahmen und Problemstellung. In: Torsten Bonacker, Andreas Reckwitz (Hg.), Kulturen der Moderne. Soziologische Perspektiven der Gegenwart, Frankfurt a.M., S. 19–45.

[15] Shalini Randeria: Entangled Histories or Uneven Modernities: Civil Society, Caste Solidarities and Legal Pluralism in Post-Colonial India«, in: Yehuda Elkana (Hg.), Unraveling Ties. From Social Cohesion to New Practices of Connectedness, Frankfurt a.M., New York 2002, S. 284–311.

[16] Carol Gluck: The End of Elsewhere. Writing Modernity Now, in: The American Historical Review 116 (2011), S. 676–687, hier S. 686.

[17] Vgl. den Band: Frühe Neuzeit – Späte Neuzeit. Phänomene der Wiederkehr in Literaturen und Künsten ab 1970. Herausgegeben vom Nordverbund Germanistik (Thomas Althaus , Matthias Bauer, Markus Fauser, Alexander Košenina und Steffen Martus). Sonderheft der Zeitschrift für Germanistik (2011).

[18] Christoph Martin Wieland: Sämmtliche Werke. Hamburg 1984. 36 Bde. u. 6 Supplementbände (Faksimiledruck der „Sämmtlichen Werke“. Leipzig 1794-1811), Bd. 34, S. 351.

[19] Ebd., Bd. 35, S. 35.

[20] In eine ähnliche Richtung gehen heute Überlegungen zu einer von der actor-network-theory beeinflussten Theorie der Entwicklung von Kulturtechniken: vgl. Erhard Schüttpelz: Die medienanthropologische Kehre der Kulturtechniken. In: Lorenz Engell, Bernhard Siegert, Joseph Vogl (Hg.): Kulturgeschichte als Mediengeschichte (oder vice versa?). Weimar 2006, S. 87-110 (den Hinweis auf diesen Text verdanke ich meiner Bielefelder Kollegin Kirsten Kramer).

[21] Bruno Latour: An Attempt at a „Compositionist Manifesto“. In: New Literary History 41 (2010), S. 471-490.

[22] Vgl. etwa Rita Felski: Uses of Literature. Malden / Oxford 2008.

[23] Christoph Martin Wieland: Oberon. Werke. Bd. 15,1. Bearbeitet von Hans-Peter Nowitzki und Heinz-Günther Nesselrath. Berlin 2012.

[24] Klaus-Detlef Müller: Verabschiedung einer Gattung. Wielands Oberon. In: Euphorion 90 (2005), S. 453-468. Hannelore Schlaffer; Poesie und Prosa. Wielands Verserzählungen. In: Walter Erhart, Lothar van Laak (Hg.): Wissen, Erzählen, Tradition: Wielands Spätwerk. Berlin / New York 2010, S, 153-167.