Eine oberflächliche Vertrautheit

Arno Schmidt und die internationale Moderne

Von Friedhelm RathjenRSS-Newsfeed neuer Artikel von Friedhelm Rathjen

Als Arno Schmidt ab 1949 seine ersten Bücher veröffentlichte, wurde er sofort als Neuerer, Experimentalist und Modernist aufgenommen, bisweilen sogar als Avantgardist, und dies entsprach auch weitgehend Schmidts Selbstverständnis. Tatsächlich begriff er sich als jemand, der mit der Form experimentierte und neue Schreibweisen entwickelte. Dennoch lassen sich Schmidts Bücher, was ihre Genese betrifft, nur sehr bedingt in den Kontext der literarischen Moderne und ihrer historischen Entwicklung im 20. Jahrhundert stellen. Schmidt war nämlich zu Beginn seiner Karriere mit diesem Kontext weithin unvertraut. Zum Teil liegt das an den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Arno Schmidt aufgewachsen ist. Er war erst neunzehn, als Anfang 1933 Hitler und die Nazis in Deutschland die Macht übernahmen, und von diesem Zeitpunkt bis zum Kriegsende 1945 waren die künstlerischen Errungenschaften der Moderne in Deutschland verpönt, größtenteils sogar verboten. Dies ist allerdings nur teilweise der Grund für Schmidts Unkenntnis; wer sich bemühte, konnte beispielsweise noch Ende der 1930er-Jahre in Deutschland die Bücher von James Joyce erwerben. Arno Schmidt jedoch bemühte sich nicht darum.

Ende Mai 1940 schrieb Schmidt an seinen Freund Heinz Jerofsky: „Ich bin seit einigen Jahren so weit, dass die deutsche Literatur für mich mit Stifter und Storm aufhört –“[1]. Das bedeutet, dass er sich in den literarischen Entwicklungsstand des späten 19. Jahrhunderts flüchtete. Das ist etwas überraschend, wenn man weiß, dass Schmidt sich in seiner Jugend (wohl zu Ende seiner Schulzeit) für den Expressionismus, für Alfred Döblin und für Hermann Hesse begeisterte, aber offensichtlich ist diese Begeisterung bei Schmidt in der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre erheblich abgeflaut. In der Tat ist es schwer, überhaupt einen deutschen (oder gar ausländischen) zeitgenössischen Autor zu finden, mit dem sich Schmidt zwischen 1935 und 1945 beschäftigt hat. Schmidts umfangreiche Bibliothek dieser Zeit ist zum größten Teil bei Kriegsende verlorengegangen, doch vieles lässt sich rekonstruieren, und diese Rekonstruktion ergibt, dass Schmidt sich in diesen Jahren offensichtlich kaum mit zeitgenössischer Literatur beschäftigt hat. Das aktuellste Buch, von dem wir wissen, dass Schmidt es besessen hat, ist „Septembergewitter“ (1937) von Friedo Lampe, ein Roman, der einige Impulse der Moderne aufnimmt, allerdings in so behutsamer Weise, dass er im nationalsozialistischen Deutschland problemlos erscheinen konnte. Außerdem besaß Schmidt einige wenige Bücher von Wilhelm Schmidtbonn, Frank Thiess, Gustav Meyrink und Heinrich Mann, dazu Hesses „Steppenwolf“ sowie von Döblin den Roman „Die drei Sprünge des Wang-lun“ (1915) und eine Kurzfassung von „Berge, Meere und Giganten“ unter dem Titel „Giganten: Ein Abenteuerbuch“ (1932). Ob und in welchem Umfang Schmidt vor 1945 etwas von Hans Henny Jahnn, Albrecht Schaeffer, Gerhart Hauptmann und Bertolt Brecht gelesen hat, ist offen.

Im Grunde handelt es sich bei den genannten Autoren durchweg um Repräsentanten der Literatur der 1920er-Jahre; Arno Schmidts zeitgenössischer Kanon besteht aus jenen Autoren, die in den prägenden Jahren seines Schulbesuchs von Bedeutung waren.

Mit dem Ende der 1920er-Jahre nimmt Schmidt Abschied von der unmittelbaren Gegenwartsliteratur; nach dem Ende der Schulzeit 1933 und insbesondere nach der Heirat 1937 wendet er sich als Leser und Büchersammler zunehmend der Vergangenheit zu und nimmt die Literatur seiner Zeit nicht mehr zur Kenntnis. Vielleicht hängt das auch mit einer Enttäuschung zusammen, die er bei der Abiturprüfung erlebt hat. Schmidt behauptet später, dass er in dieser Prüfung „den Expressionismus pries – was mich folglich im Frühjahr 33 das ’Sehr Gut‘ im Abschlußzeugnis kostete“[2]; allerdings gibt es keinen Beleg dafür, dass dies wirklich geschehen ist und nicht nur eine Selbststilisierung Schmidts ist; und wir wissen auch nicht, wie sehr sich Schmidt damals wirklich mit der Lyrik des Expressionismus beschäftigt hat. Untersuchungen aus jüngerer Zeit haben ergeben, dass Schmidt mit dem Expressionismus vermutlich weit weniger vertraut war, als seine Leser lange Zeit glaubten.

Wenn wir alle diese Daten zusammenrechnen, kommen wir zu dem Schluss, dass Arno Schmidt vermutlich in den frühen 1930er-Jahren einen schmalen Einblick in die deutsche Moderne der vorherigen Jahrzehnte hatte (ein wenig Hesse und Döblin, einige Gedichte des Expressionismus), das Interesse an derartiger Literatur danach aber wieder verlor. Die moderne fremdsprachige Literatur nahm Schmidt überhaupt nicht zur Kenntnis. In der englischsprachigen Literatur[3] kam er über Rudyard Kipling und möglicherweise John Galsworthy (den er kaum schätzte) nicht hinaus; in der französischen Literatur war sogar Jules Verne schon das Non plus ultra – Schmidt wusste nichts von James Joyce, William Faulkner oder Marcel Proust.

Wenn Schmidt nach 1945 dennoch sofort anfing, Texte zu schreiben, die unmissverständlich in die Moderne gehörten und im Vergleich zur zeitgenössischen Literatur (insbesondere in Deutschland) geradezu radikal wirkten, so ist das überaus erstaunlich. Eigentlich bringt Schmidt die Voraussetzungen für ein solches Schreiben gar nicht mit, er hat sich an seine sprachlichen und formalen Neuerungen nicht langsam herangetastet (die unveröffentlichten Texte, die er in den Kriegsjahren schrieb, sind vollkommen altmodisch und orientieren sich an Erzählmustern der Romantik), sondern er fängt mit etwas für ihn gänzlich Neuem an, und er hat offenbar auch kein Bewusstsein dafür, dass es vergleichbare Schreibweisen außerhalb Deutschlands schon gibt.

Arno Schmidt, der aus einer bildungsfernen Schicht kommt, nie studiert hat und über keinerlei Kenntnis der internationalen Literatur seiner Zeit verfügt, erfindet ganz einfach seine eigene Moderne. Dies trägt dazu bei, dass gerade seine frühen Bücher über eine Frische, Unmittelbarkeit und eine sprachlich-erzählerische Verve verfügen, die in der Literatur ganz selten sind. Schmidt schreibt, was die erzähltechnischen Möglichkeiten angeht, beinahe voraussetzungslos, dies aber auf so hohem Niveau und mit so avancierten Mitteln, dass er im Wettlauf des modernen Schreibens sogleich an der Spitze liegt. Alles, was Schmidt macht, ist ebenso virtuos wie durchdacht, doch die Virtuosität und das Denken sind ganz und gar seine eigene Leistung, er übernimmt keine wesentlichen Impulse von seinen Zeitgenossen.

Schmidts erste Bücher erscheinen im Rowohlt-Verlag, dessen Renommee vornehmlich auf seinem internationalen Programm (vor allem der zeitgenössischen amerikanischen Literatur) beruht, und dadurch kommt Schmidt nun doch mit den Büchern seiner ausländischen Kollegen in Berührung. Bei Rowohlt erscheinen Faulkner, Thomas Wolfe und Ernest Hemingway ebenso wie André Gide, Albert Camus und Jean-Paul Sartre, und da der Verlag ihm von 1948 bis 1955 fast alle dort erscheinenden neuen Bücher kostenlos zuschickt, kann Schmidt nun etliche wichtige Autoren der internationalen Moderne kennenlernen. Allerdings reagiert er darauf auf eine für ihn typische Weise. In die nächsten Manuskripte, die er für Rowohlt schreibt, baut er heftige Attacken auf Hemingway, Wolfe, Faulkner und Sartre ein; er liest diese Autoren höchstens oberflächlich, will sich keinesfalls auf eine Nähe mit ihnen einlassen, sondern grenzt sich schroff von ihnen ab. Für ein Kapitel des Buches „Der Bücherfresser“ wurden intensiv alle Spuren der von Rowohlt erhaltenen Bücher in Schmidts Bibliothek und seinem Werk untersucht; das Ergebnis: Schmidt interessiert sich nicht für Faulkner, Wolfe und Hemingway, sondern für James Thurber und H. G. Wells, nicht für Gide, Camus oder Sartre, sondern für Marcel Aymé und Colette – und auch bei der deutschsprachigen Literatur liest er solche Vertreter der Moderne wie Hans Henny Jahnn und Robert Musil weit weniger erfreut und aufmerksam als Kurt Tucholsky und seichte Unterhaltungsliteratur.[4] Arno Schmidt hält die literarische Moderne auf Distanz, und zwar gerade in einer Zeit, als er selbst betont modernistisch schreibt und sich als Erneuerer der Form versteht.

Diese beinahe paradoxe Distanz hält bis Ende 1956 an, als sein neuer Verleger Ernst Krawehl ihm eine englische und eine deutsche Ausgabe des „Ulysses“ von James Joyce schenkt. Schon in den Jahren zuvor ist Schmidt gelegentlich in die Nähe von Joyce gerückt worden, was vielfach als Vorwurf gemeint war: Schmidt versuche, wie Joyce zu schreiben, sei mit diesem Versuch jedoch gescheitert, meint der einflussreiche Kritiker Hans Egon Holthusen 1951. Alfred Andersch hat Holthusen widersprochen und beteuert, Schmidt kenne das Werk von Joyce überhaupt nicht – und so war es zu diesem Zeitpunkt tatsächlich. Wenn es Ähnlichkeiten zwischen den Büchern von Joyce und Schmidt gibt (sie betreffen vor allem die Virtuosität im Umgang mit verschiedenen Stilebenen und Sprachregistern), so sind diese Ähnlichkeiten rein zufälliger Natur. Schmidt selbst reagiert auf die Vorwürfe, indem er Joyce nun erst recht ignoriert, bis er von Krawehl die „Ulysses“-Ausgaben geschenkt bekommt und dann doch zu lesen beginnt. Sein erstes Urteil gibt er Alfred Andersch preis: „ein großer Mann, zugegeben: aber es besteht natürlich nicht die geringste Ähnlichkeit![5] Schmidt versucht also weiterhin, seine völlige Eigenständigkeit zu bewahren. Allerdings ist er von Joyce bald so fasziniert und von dessen Werk so verblüfft, dass er in den Folgejahren in den Sog einer sehr intensiven Joyce-Rezeption gerät, die mehr als ein Jahrzehnt andauert. Schmidt beschäftigt sich mit den bestehenden Joyce-Übersetzungen (die er harsch kritisiert), probiert eigene Übersetzungen von „Finnegans Wake“, schreibt eine Reihe von Essays über Joyce, verarbeitet dessen Werk in Form unzähliger Anspielungen, Zitate und anderer Übernahmen im eigenen Werk und stellt im Zuge der Beschäftigung mit Joyce seine eigene Prosatheorie und Schreibpraxis auf eine neue Basis. Dieser schmerzhafte Prozess, den immensen Einfluss von Joyce aufzunehmen und gleichzeitig zu überwinden, bestimmt das Werk von Arno Schmidt mindestens bis zur Vollendung des Riesenromans „Zettel’s Traum“, der 1970 erscheint und auch als Versuch aufgefasst werden kann, das Werk des Rivalen zu übertrumpfen. Erklärbar sind die ungeheure Wucht des Eindrucks, den Joyce in dieser Phase auf Schmidt macht, und der Riesenaufwand, den Schmidt zur Verarbeitung der Joyce’schen Impulse betreibt, nur damit, dass Joyce im engeren Sinne der erste Vertreter der literarischen Moderne ist, den Schmidt tatsächlich kennenlernt. Zuvor hatte er sich der Überzeugung hingeben können, er selbst betreibe eine Art von Literatur, die es so sonst nirgendwo auf der Welt gebe oder gegeben habe, und er habe dabei ein Niveau erreicht, das alle anderen überrage – die späte Entdeckung von Joyce lässt ihn ahnen, dass diese Selbsteinschätzung vielleicht doch auf Unkenntnis beruht und dass es andere Autoren des 20. Jahrhunderts geben könnte, die seinem eigenen Rang gleichkommen.

Wohl im Versuch, diese prekäre Situation zu überwinden, vertieft sich Arno Schmidt in den 1960er-Jahren nicht nur in das Werk von Sigmund Freud, sondern macht sich auch mit den wichtigsten Autoren der literarischen Moderne zumindest oberflächlich vertraut. Die Spuren dieser Beschäftigung finden sich vor allem in „Zettel’s Traum“. An etwa 90 Stellen des Buches nimmt Schmidt offen Bezug auf James Joyce; diese hohe Frequenz deutet die singuläre Stellung an, die dem Werk von Joyce in Schmidts Augen beikommt. Andere Autoren des 20. Jahrhunderts folgen erst mit großem Abstand. Mit jeweils rund 20 Fundstellen kommen als nächste Marcel Proust und Theodor Däubler, mit 16 Fundstellen Hans Henny Jahnn, mit 13 Fundstellen Thomas Mann. Unter den Autoren der Moderne, die nur wenige Male erwähnt werden, sind Döblin und Franz Werfel, Jean Giraudoux und Paul Léautaud, Henry Miller und Samuel Beckett, Raymond Queneau und Curzio Malaparte.[6] Viele der Erwähnungen sind allerdings sehr oberflächlicher Natur, und häufig sind die Urteile negativ (das gilt auch für Proust). Schmidt lehnt Beckett und Arthur Miller, Franz Kafka und Musil, Ezra Pound und Gertrude Stein dezidiert ab; Virginia Woolf und Jorge Luis Borges und viele andere kommen bei Schmidt nirgendwo vor; Vladimir Nabokov und John Lennon sind ihm zwar zur Übersetzung angeboten worden, er hat die Angebote aber abgelehnt und sich mit den Autoren nicht beschäftigt.

So scheint James Joyce am Ende immer noch der einzige Vertreter der literarischen Moderne, der Schmidts Hochschätzung genießt, allerdings mit einer bemerkenswerten Ausnahme. An einigen wenigen Textstellen von „Zettel’s Traum“ benennt Schmidt sein Triumvirat der größten Könner der modernen Literatur; für die deutsche Literatur nennt er sich selbst, für die englische Joyce, für die französische Queneau. Leider begründet Schmidt seine Auswahl nicht, er sagt über Queneau nicht mehr, als dass er ihn sehr schätzt, und es gibt bisher leider auch keine Forschungsarbeit zum Zusammenhang zwischen Schmidt und Queneau. Wir wissen nur, wie Schmidt auf Queneau gestoßen ist – eben über seinen Verleger Ernst Krawehl, der auch der deutsche Verleger Queneaus war. Schmidt selbst hat sich nicht die Mühe gemacht, sich in der französischen Literatur (oder überhaupt der Weltliteratur) seiner Zeit kundig zu machen.

Ebenso wenig haben das die meisten seiner deutschen Leser getan. Die Leser erkennen an, dass Schmidt ein Autor der Moderne ist, aber die meisten von ihnen folgen in der Literatur weitgehend Schmidts Interessen, und da Schmidt selbst sich selten positiv über die Literatur des 20. Jahrhunderts (Joyce ausgenommen) geäußert hat, beschäftigen sich auch viele seiner Leser lieber mit einer literarischen Tradition, die „mit Stifter und Storm aufhört“, als mit den Neuerern seiner Zeit. In Deutschland wird Arno Schmidt deshalb noch immer vielfach in einem Kontext gesehen, der von den älteren Autoren definiert wird, über die er geschrieben hat: von Christoph Martin Wieland bis Karl May, von Friedrich de la Motte Fouqué bis Gustav Frenssen, von Jules Verne bis Edward Bulwer-Lytton. Schmidts obskuren literarischen Ausgrabungen wird akribisch nachgegangen, aber der Kontext seiner Zeitgenossen gerät dabei oft ganz aus dem Blick.

Außerhalb Deutschlands wird Schmidts Werk dagegen zumeist aufgeschlossener für seine modernistischen Qualitäten rezipiert, wie die Beiträge und Interviews des Bandes „Arno Schmidt global. Eine Bestandsaufnahme der internationalen Rezeption 1950-2010“ demonstrieren[7]. Julio Cortázar wurde schon 1964 auf Schmidt aufmerksam, als die französische Übersetzung „Scènes de la vie d’un faune“ herauskam; Italo Calvino stellte ihn 1967 mit Queneau und Borges auf eine Stufe, was den kreativen Umgang mit Lewis Carroll betrifft; Autoren wie Julián Ríos in Spanien, Roberto Bolaño in Chile, Carlos Fuentes in Mexiko, Ricardo Piglia in Argentinien, Marcelo Rezende in Brasilien, António Lobo Antunes und Almeida Faria in Portugal, Sybren Polet und Jacq Firmin Vogelaar in den Niederlanden, Gheorghe Crăciun in Rumänien, Raymond Federman in den USA, Peter Laugesen in Dänemark, Lars Gustafsson und Håkan Anderson in Schweden, Claudio Magris in Italien haben sich auf Schmidt berufen. Juan Goytisolo hat Arno Schmidt immer wieder als herausragenden Vertreter einer bestimmten Art von Literatur genannt und dabei in illustre Reihen gestellt: mit Joyce und Céline (1985); mit Joyce und Carlo Emilio Gadda (1992); mit Joyce, Céline, Gadda, João Guimarães Rosa und Guillermo Cabrera Infante (2000); mit Joyce und Pound (2003). Arno Schmidt ist ohne jeden Zweifel Teil jener „république mondiale des lettres“, die Pascale Casanova am Ende des 20. Jahrhunderts ausgerufen hat[8], und die Namen, die in diesem Zusammenhang fallen, machen unmissverständlich klar, um was für eine Republik es sich handelt: eine Republik der Moderne. Arno Schmidt, der von dieser Republik nie viel gewusst hat, hat ihre Geschichte dennoch beherzt vorangetrieben und ist einer ihrer wichtigsten Botschafter. Dies ist der Kontext, in dem wir ihn lesen sollten, immer wieder.

Anmerkung der Redaktion: Der Text erschien zuerst in einer Übersetzung von Irmhild Gierth in der Zeitschrift „La Soeur de l’Ange“, Nr. 9 (Frühjahr 2011), die deutsche Fassung 2011 in Friedhelm Rathjens Buch „Immerfort mitlebend: Arno Schmidt und die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts“.

Diese Fassung wurde leicht überarbeitet. Wir danken dem Autor für die Publikationsgenehmigung.

[1]     Arno Schmidt: Briefe an Heinz Jerofsky. In:  Jan Philipp Reemtsma u. Bernd Rauschenbach: „Wu Hi?“ Arno Schmidt in Görlitz Lauban Greif­fen­berg. Zü­rich: Haff­mans 1986, S. 53-89, hier S. 87.

[2]     Arno Schmidt: Begegnung mit Fouqué. In: ders.: Bargfelder Ausgabe, Bd. III/3. Zürich: Haffmans 1995, S. 421-428, hier S. 422.

[3]     Vgl. Friedhelm Rathjen: Inselwärts. Arno Schmidt und die Literaturen der britischen Inseln. Scheeßel: Edition ReJoyce 2008. Sowie: Friedhelm Rathjen: Westwärts. Arno Schmidt und die amerikanische Literatur. Scheeßel: Edition ReJoyce 2006.

[4]     Vgl. Friedhelm Rathjen: Feiste Schurken. Arno Schmidt als Rowohlt-Leser 1947-55. In: ders.: Der Bücherfresser. Arno Schmidt als Wiederverwerter. Scheeßel: Edition ReJoyce 2009, S. 37-57. Sowie Friedhelm Rathjen: Grimme Plage. Eine erste Übersicht über die von Arno Schmidt rezipierten Rowohlt-Bücher 1947-55. Ebd., S. 59-103.

[5]     Arno Schmidt: Der Briefwechsel mit Alfred Andersch. Mit einigen Briefen von und an Gisela An­dersch, Hans Magnus Enzensberger, Helmut Heißenbüttel und Alice Schmidt. Hg. v. Bernd Rau­schenbach. Zürich: Haffmans 1985, S. 106 (Brief Nr. 115 v. 23.12.56).

[6]     Vgl. Friedhelm Rathjen: Zettel’s Charts. Die Top 40 der Moderne in Zettel’s Traum. In: ders.: Der Bücherfresser. A.a.O., S. 149-166, hier S. 154 f.

[7]     Vgl. Friedhelm Rathjen (Hg.): Arno Schmidt global. Eine Bestandsaufnahme der internationalen Rezeption 1950-2010. München: edition text + kritik 2010, pas­sim.

[8]     Vgl. Pascale Casanova: La République mondiale des lettres. Paris: Éditions du Seuil 1999; hier speziell S. 447-455: La famille joycienne, Arno Schmidt et Henry Roth.