Zu dieser Ausgabe
Aus Italien wird derzeit wenig Gutes berichtet. Wenn man in Deutschland an das einstige Sehnsuchtsland denkt, fallen vielen Leuten deshalb nur noch Silvio Berlusconis Verbrechen, die ertrunkenen Flüchtlinge vor Lampedusa, die müllverseuchte Umgebung Neapels oder der Costa-Concordia-Kapitän Francesco Schettino ein. Auch sonst hört man wenig wirklich Erfreuliches. Dieser Tage meldete etwa „Spiegel Online“, die Casting-Show „The Voice of Italy“ werde von einer Nonne gerockt.
Aber wie sieht es eigentlich in der Welt der Literatur und im Film aus? Was liest, hört und schaut man in Italien? Die literaturkritik.de-Redaktion der Mainzer Komparatisten hat sich des Themas angenommen, das wir gleich einmal zum Schwerpunkt unserer Juni-Ausgabe gemacht haben – passend zur Jahreszeit, in der sich die Touristenmassen dann doch wie jedes Jahr auf den Weg gen Süden machen werden.
In den Essays, Rezensionen und Filmkritiken unseres Italien-Schwerpunktes wird deutlich, wie lebendig die Gegenwartskultur dieses einzigartigen Landes tatsächlich ist. So wird etwa ein allgemeiner Blick auf den dortigen Buchmarkt geworfen, den man hierzulande mangels Übersetzungen ins Deutsche teils nur sehr sporadisch und lückenhaft zur Kenntnis nimmt.
Ansonsten es ist ja tatsächlich schon wieder so weit: Diese Woche beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Wer weiß, vielleicht wird Italien ja wieder einmal Weltmeister! Und wenn Sie wegen der WM überhaupt keine Zeit für literaturkritik.de mehr haben sollten, keine Panik: Sie können ja einfach nach dem Schlusspfiff weiterlesen.
Herzlich
Ihr
Jan Süselbeck