Mark Z. Danielewski: „Only Revolutions“

Von Friedhelm RathjenRSS-Newsfeed neuer Artikel von Friedhelm Rathjen

Die Wurst hat bekanntlich zwei Enden; dieses Buch hat keines, dafür zwei Anfänge. Heißt: zwei Umschlagvorderseiten, zwei Titelblätter. Auf dem einen steht: „Only Revolutions / von / Sam“; es folgt erstens eine Impressumseite, zweitens eine fast leere Seite mit den drei Wörtern „Du warst da“, drittens eine Seite mit einem seitengroßen S und auf der Seite drauf endlich der eigentliche Textanfang mit einem großen fetten H. Drehe ich das Buch herum, finde ich ein weiteres Titelblatt, auf dem steht: „Only Revolutions / von / Hailey“; es folgt erstens eine weitere Impressumseite, zweitens eine weitere fast leere Seite mit den drei Wörtern „Du warst da“, drittens eine Seite mit einem seitengroßen S und auf der Seite drauf ein weiterer eigentlicher Textanfang mit einem fetten großen S. H und S sind Buchstaben, die ich auch auf den Kopf drehen kann, ohne dass sie sich ändern; dieses Buch ist also ein Spiegelbuch mit variierend gespiegeltem Text oder vielmehr zwei Spiegeltexten, die sich von verschiedenen Enden, nein, Anfängen her ineinander schieben. (In Klammern sei verraten, dass es insgeheim doch ein Ende gibt, zwei Enden, kopfstehend unter dem Impressum des jeweils anderen Textes; dieses Ende lautet beide Male: „Mindestens haltbar bis Jetzt“.)

Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen