„Raynal – Herder – Merkel“: Ein von York-Gothart Mix und Hinrich Ahrend herausgegebener Sammelband widmet sich den „Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Wer sich über die Geschichte der Kolonien, Sklaverei und die Ideen des Abolitionismus in der Aufklärung informieren will, ist auch heute noch auf das Kompendium Histoire Philosophique et Politique Des Etablissements et du Commerce des Européens dans les deux Indes angewiesen, das 1770 von Guillaume-Thomas François Raynal herausgegeben wurde.

Der vorliegende, von York-Gothart Mix und Hinrich Ahrend herausgegebene Band versammelt die Beiträge eines Kolloquiums, das unter dem Titel „Herder – Raynal – Merkel. Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung“ Ende 2014 an der Philipps-Universität Marburg stattfand. Die Tagungsergebnisse belegen, dass die Lektüre von Raynals Histoire Philosophique et Politique zu überraschenden Ergebnissen geführt hat, die sich nicht einfach unter den Vorzeichen von Intertextualität oder produktiver Rezeption analysieren lassen. De facto realisiert sich ein komplexer Kulturtransfer, der bei Johann Gottfried Herder zu konzeptioneller Transformation und schließlich zu politisch virulenter Aneignung durch Garlieb Merkel führt.

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Titelbild

York-Gothart Mix / Hinrich Ahrend (Hg.): Raynal – Herder – Merkel. Transformationen der Antikolonialismusdebatte in der europäischen Aufklärung.
Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2017.
298 Seiten, 46,00 EUR.
ISBN-13: 9783825365301

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