Ein Lesebuch zu Rose Ausländers Gesamtwerk, zusammengestellt und kommentiert von Maria Behre
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseRose Ausländers Gesamtwerk wird in der Reihe Nylands Rheinische Bibliothek vorgestellt, zum 30. Todestag der in Düsseldorf verstorbenen Autorin am 3.1.2018. Begleitet hat die Arbeit Maria Behres an der Auswahl und Kommentierung der Betreuer des Nachlasses im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf, außerdem wurde der Nachlass im Leo Baeck Institut for Jewish History in New York herangezogen. Das Prinzip der Textanordnung ist entsprechend der Reihenkonzeption werkchronologisch unter besonderer Berücksichtigung aller Textgattungen. Neben den Gedichten mit Vorstufen und verschiedenen Fassungen stehen englischsprachige Gedichte, Gedichtübersetzungen aus dem Englischen, Prosatexte, Briefe sowie philosophische, poetologische und kunstsoziologische Essays. Das Nachwort und die Kommentare Maria Behres informieren über die Veröffentlichungsgeschichte von Ausländers Werk und ihre in Düsseldorf (seit 1965) und Köln (seit 1976) hergestellten Kontakte. Als Werkproblemkonstante erweist sich in diesem „Lesebuch“ Ausländers Auseinandersetzung mit dem – über Constantin Brunner vermittelten – jüdischen Philosophen Baruch de Spinoza. Dieser entwarf eine zweckfreie, nicht-utilitaristische Ethik des reflektierten Gefühls, die Ausländers Ästhetik des Gedichts und Reflexion des Schaffensprozesses geprägt hat. Damit bietet ihr Werk eine nicht vergleichbare intellektuelle Spiritualität oder spirituelle Intellektualität als Selbst- und Weltvergewisserung angesichts der zeitgeschichtlichen Todeserfahrungen.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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