Simone Frieling portraitiert drei faszinierende „Rebellinnen“ des 20. Jahrhunderts und vergleicht sie: Rosa Luxemburg, Hannah Arendt und Simone Weil

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

In drei miteinander verbunden biographischen Essays beleuchtet das neueste Buch der Malerin und Schriftstellerin Simone Frieling mit kritischem Blick die außergewöhnlichen Lebenswege und Leistungen von drei „Rebellinnen“ des 20. Jahrhunderts: Rosa Luxemburg, die politische Revolutionärin, die aus Polen gekommen war, um in der deutschen SPD Karriere zu machen; Hanna Arendt, die scharfsinnige Theoretikerin, die gegenüber ihren Lehrern Martin Heidegger und Karl Jaspers ihre Eigenständigkeit behauptete; und Simone Weil, die religiöse Sozialisten, die viele gesellschaftliche Normen außer Kraft setzte, um an dem Leben der Menschen teilzuhaben, die am Rande der Gesellschaft standen.

Vom Ehrgeiz ihre Familien geprägt, forderten die drei Jüdinnen von sich höchste Leistungen. Modern und aufgeklärt, mussten sie sich nicht mehr täglich mit den Vorschriften religiöser Orthodoxie beschäftigen wie noch ihre Großmütter. Mit der dadurch gewonnenen Freiheit konnten Sie sich anderen Dingen zuwenden: sozialen Themen, philosophischen Fragen, religiösen Ungewissheiten. Als hinge ihr Leben davon ab, stellten sie sich den großen Fragen ihrer Zeit, zu denen nicht zuletzt der Marxismus und die Frauenbewegung gehörten. Und sie handelten kompromisslos nach ihren Überzeugungen, auch wenn sie dafür einen hohen Preis zu bezahlen hatten.

Das Buch arbeitet die Gemeinsamkeiten, Querverbindungen und Unterschiede zwischen ihnen heraus, geht auf die Schmähungen ein, die sie zu Lebzeiten ertragen mussten, und auf die vielfältigen Legendenbildungen, die ihre nach wie vor faszinierenden Lebensgeschichten hervorgerufen haben.

 

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Titelbild

Simone Frieling: Rebellinnen – Hannah Arendt, Rosa Luxemburg und Simone Weil.
(blue notes).
ebersbach & simon, Berlin 2018.
144 Seiten , 18,00 EUR.
ISBN-13: 9783869151700

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