Buchmesse-Krimi

Zu den beiden Themenschwerpunkten der März-Ausgabe 2019 von literaturkritik.de

Von Stefan JägerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Stefan Jäger

Steht die Leipziger oder Frankfurter Buchmesse an, so beginnen die Vorbereitungen der Redaktion dazu nicht erst kurz vorher. Bekanntlich ist nach der Messe zugleich auch vor der Messe. Kaum ist die Frankfurter Buchmesse im Oktober passé, flattern schon die ersten Frühjahrsvorschauen der Verlage herein, aus denen dann die vielversprechendsten Titel für die Leipziger Buchmesse gesichtet und (vor-)bestellt werden. Ein paar Wochen – oder auch erst Tage – vor der Messe stapeln sich in der Redaktion die Buchpakete mit den eingehenden Rezensionsexemplaren, die oft schon sehnsüchtig und mit Spannung erwartet werden. Unter ihnen auch der eine oder andere Krimi. Ein besonders wichtiger Termin ist die Verkündigung der Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse – respektive für den Deutschen Buchpreis, der auf der Frankfurter Buchmesse vergeben wird. Hat man aus den Frühjahrsprogrammen tatsächlich alle relevanten Titel bestellt? Warum wurde ausgerechnet dieses Buch nominiert, während ein anderes vielversprechendes außen vor gelassen wurde? Gibt es Nominierungen, mit denen gar nicht zu rechnen war? Fragen über Fragen. Vor zwei Jahren war ein solcher ‚Überraschungskandidat‘ beispielsweise Steffen Popps Gedichtband 118 von kookbooks. Sieht man sich die diesjährigen Nominierten im Bereich Belletristik an, so fällt auf, dass wenig auffällt. Die Liste ist weitgehend homogen, einzig Anke Stellings Schäfchen im Trockenen aus dem unabhängigen Verbrecher Verlag ist eine kleine Überraschung. Die anderen Titel kommen von den üblichen Verdächtigen: Hanser, Rowohlt, Luchterhand, Kiepenheuer & Witsch. In dieser Ausgabe widmen wir uns ausgiebig den nominierten Titeln in Form von Rezensionen, sowie den AutorInnen, zu denen die Gegenwartskulturen-Redaktion Porträts geschrieben hat. Der Themenschwerpunkt wird laufend aktualisiert und ergänzt, unter anderem durch aktuelle Berichte von der Buchmesse.

Der zweite Themenschwerpunkt der März-Ausgabe, der unter der Leitung von Manuel Bauer mit Studierenden zweier Master-Studiengänge an der Universität Marburg erarbeitet wurde, ist den vielfältigen Facetten des Kriminalgenres gewidmet. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie zum Beispiel: Welche Rolle spielt die Strafe im Krimi? Welche Figuren sind die Interessanteren: die Täter, die Opfer oder die Ermittler? Wie wird Geschichte in Kriminalromanen verarbeitet? Neben Essays und Interviews, vor allem mit Filmschaffenden, finden sich im Themenschwerpunkt zahlreiche Rezensionen zu aktuellen Büchern aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch/Wissenschaft. Dass das Kriminalgenre bei literaturkritik.de nicht unterbelichtet ist, zeigen – neben vielen entsprechenden Rezensionen in den laufenden Ausgaben – auch die drei bisherigen Schwerpunkte zum Thema im August 2016, September 2013 und September 2005.

Vielen Dank allen, die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben!

Anregende und horizonterweiternde Lektüren im Bücherfrühling wünscht

Stefan Jäger