Technik- und Modernitätsverweigerer? Klaus Hübners gesammelte Publikationen aus zwei Jahrzehnten über Bücher, Bilder und Menschen

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Mit dem Titel Kein Twitter, kein Facebook hat der Publizist, Literaturkritiker und Redakteur Klaus Hübner seine auf vier Bänden angelegte Sammlung eigener Publikation aus den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts überschrieben. Im Vorwort und auf dem Buchrücken der ersten beiden Bände, die jetzt erschienen sind, erklärt er, wie dieser Titelformulierung verstanden werden will: „Wer weder Twitter noch Facebook noch andere angeblich soziale Medien nutzt, wird schon seine Gründe haben. Ein im moralischen Sinne besserer Mensch ist er deswegen noch lange nicht. Ein ignoranter Technik- und Modernitätsverweigerer auch nicht. Man muss ihn sich nicht zwingend als einen Menschen vorstellen, der eher von Künstlern, Büchern, Bildern, Städten und Landschaften angeregt wird als von noch schnelleren Rechnern und noch spezielleren Apps. Aber man darf. Als einen, der weiß, dass es nicht wenige Zeitgenossen gibt, denen es ähnlich geht. Für solche Menschen ist dieses Buch gedacht!“

Der erste Band versammelt Arbeiten zur deutschsprachigen Literatur seit den 1960er-Jahren. Man lernt einen seriösen Hippie kennen, einen äthiopischen Prinzen, einen masurischen Berserker, einen tuwinischen Schamanen, eine bulgarische Berlinerin, einen Münchner aus Teheran und einen wunderbaren Lyriker aus Luxemburg. Dazu preußische Heimatkunde, Robinson und Freitag auf Hiddensee, Fallobst aus Schwabing, mehrere Windhunde und einiges mehr.

Der zweite Band versammelt Arbeiten zur Gegenwartsliteratur aus Österreich und der Schweiz. Man lernt einen alttestamentarischen Aphoristiker kennen, einen ewigen Existentialisten, einen Lachsfischer aus Barbarswila, einen passionierten Helfer namens Viktor, einen albanischen Wiener und einen Berner aus Süditalien. Dazu siebenundsiebzig Geschwister, Pferdekutschen im Prater, erotische Malerei und einiges mehr. Sogar Habsburg steht in Flammen.

Ausführlichere Informationen über das Projekt sind einem von Literatur Radio Hörbahn veröffentlichten Gespräch mit Klaus Hübner zu entnehmen.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

Titelbild

Klaus Hübner: Hippies, Prinzen und andere Künstler. Kein Twitter, kein Facebook. Von Menschen, Büchern und Bildern. Band 1.
p.machinery, Winnert 2020.
264 Seiten, 18,90 EUR.
ISBN-13: 9783957651891

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Titelbild

Klaus Hübner: Kaiserschmarrn, Röschti und andere Schmankerl. Kein Twitter, kein Facebook. Von Menschen, Büchern und Bildern. Band 2.
p.machinery, Winnert 2020.
244 Seiten, 18,90 EUR.
ISBN-13: 9783957651914

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