Vorwort zum Schwerpunkt der Juli-Ausgabe: „Literatur und Technik“
‚Die Technik‘ ist unsere tägliche Begleiterin und nimmt unterschiedlichste Formen an: von Alltagsgegenständen über hochspezialisierte Maschinen bis hin zu Künstlicher Intelligenz. So vielfältig die Formen und Anwendungsbereiche technischer Entwicklungen sind, so vielfältig ist auch die literarische Auseinandersetzung mit Technik. Besonders augenfällig ist der dystopische Roman, einer der bekanntesten sicherlich Aldous Huxley’s Brave New World von 1932.
Begeisterung und Skepsis liegen in der Entwicklung technischer Neuerungen eng beieinander; das Streben nach technischer Optimierung des Menschen geht immer auch einher mit Fragen der Verantwortung und Ethik. Diese der Technik oftmals inhärente Ambivalenz ist Thema in den beiden Romanen, die den Auftakt bilden zum Schwerpunkt Literatur und Technik der Redaktion Gegenwartskulturen. Michael Fassel hat Niklas Maaks Technophoria besprochen, und Vera K. Kostials Rezension befasst sich mit Artur Dziuks Das Ting.
Nicht im Rahmen einer fiktionalen Geschichte, sondern in Form einer Interviewsammlung widmet sich Sibylle Berg nichts weniger als der Rettung der Welt – Sarah Maaß hat Nerds retten die Welt rezensiert. Mit dem Erzählband Sind wir nicht Menschen von T. C. Boyle hat sich Sebastian Böck beschäftigt, und Juliane Prade-Weiss diskutiert Jamie Metzls Band zur Anwendung von Gentechnik an Menschen.
Einen Blick auf die historische Beziehung von Mensch und Technik wirft Monique Grüters Artikel zur Ausstellung Der montierte Mensch im Museum Folkwang in Essen. Und nicht zuletzt liefert ein Essay von Stefanie Jakobi Überlegungen zur Darstellung von digitaler Technik in Jugendliteratur. Weiter ergänzt wird der Schwerpunkt durch Beiträge aus der Mainzer Hauptredaktion.
Wir wünschen gute Lektüre!
Vera K. Kostial für die Redaktion Gegenwartskulturen
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen