Von Bilderbüchern und ihren Preisen

Auswahl, Funktion, Programmatik

Von Tobias KurwinkelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Tobias Kurwinkel

Kinder- und Jugendbücher ‚boomen‘: Einen Umsatzanteil von 18,5% nahm die Kinder- und Jugendliteratur als Ausschnitt aus dem literarischen Gesamtangebot 2019 am Buchmarkt ein – und stellte damit die zweitwichtigste Warengruppe im Deutschen Buchhandel nach der Belletristik (vgl. zu diesen und den folgenden Zahlen Hauck 2020). Dieser Erfolg scheint sich nachhaltig zu entwickeln: Im letzten Jahr konnte das „besondere Marktsegment“ (Norrick-Rühl 2020) im Vergleich zum Vorjahr erneut einen Zuwachs von 4,9% verbuchen, 2018 lag er bei 3,2%. Was für Kinder- und Jugendbücher im Allgemeinen gilt, gilt im Speziellen für Bilderbücher, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten in thematischer, erzählerischer und bildnerischer, nicht zuletzt in medialer Hinsicht zu „komplexen, offenen Bild-Text-Medien“ (Thiele 2011, 218) entwickelt haben. Ihre Umsätze stiegen letztes Jahr in der Warengruppe um 16,9%, so man einen weiten Literatur- bzw. Bilderbuchbegriff zugrunde legt und damit nicht nur Erzählbilderbücher, sondern auch Spiel- und Sachbilderbücher hinzunimmt.

Für diesen Zuwachs – wie auch für die Tatsache, dass an den 7646 Kinder- und Jugendbüchern Bilderbücher im letzten Jahr den größten Anteil haben – sind verschiedene Gründe verantwortlich: Einzelne umsatzstarke Titel wie Marc-Uwe Klings Das Neinhorn, von dem seit Oktober 2019 213.000 Exemplare verkauft wurden, zählen ebenso dazu wie Bilderbuch-Klassiker, die in den Verkaufslisten in immer neuen Formaten und Ausgaben die vorderen Plätze einnehmen. Ein weiterer Grund sind Bücher mit elektronischen Erweiterungen wie die tiptoi-Reihe, mit der Ravensburger seit 2010 Verkaufserfolge feiert. Zu den Gründen zählen für Renate Reichstein, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, außerdem die vielen Vorlese- und Leseappelle, die „etwas bewirkt zu haben“ (Hauck 2020, 25) scheinen.

Eingeschrieben ist diesen Appellen die besondere Rezeptionssituation, die Bilderbücher als „Spezialkunst für Kinder“ (Thiele 2005, 228) zeitigen. Für die Rezipierendengruppe der Kinder bis zum Lesealter nehmen Erwachsene als Gatekeeper eine wichtige Rolle ein: Sie wählen die Bücher aus und bieten sie an, sie betrachten mit dem Kleinstkind Frühe-Konzepte-Bücher und lesen dem Kleinkind und Kind vor. Diese Rolle der Erwachsenen für die kindliche Rezeption hat Hans-Heino Ewers mit dem Begriff Vermittler beschrieben: 

Dieser schlägt eine Brücke zwischen zwei Polen: zwischen dem literarischen Angebot auf der einen, den literarischen Interessen von Lesern auf der anderen Seite. Er fahndet nach passenden Abnehmern für bestimmte literarische Angebote; gleichzeitig sucht er für diesen oder jenen Leserkreis nach geeigneten Lektüreangeboten. (Ewers 2012, 34)

Dadurch ergibt sich für das Bilderbuch eine Doppelgesichtigkeit, ein Doppelcharakter: Es muss einerseits Literatur für Kinder und entsprechende Botschaften für diese Adressaten enthalten, andererseits Vermittlerliteratur sein. Im zeitlichen Ablauf der literarischen Kommunikation muss ein Bilderbuch zunächst die Ansprüche des Vermittlers erfüllen, um Zugang zu den eigentlichen Adressaten zu bekommen. Die besondere Art und Weise, in der Vermittler kinderliterarische Botschaften im Bilderbuch empfangen, wird als Mitlesen, die Vermittler entsprechend als erwachsene Mitleser bezeichnet (vgl. Ewers 2012, 57). Erwachsene und Jugendliche rezipieren Bilderbücher auch, ohne Vermittler bzw. Mitleser zu sein; in diesen Fällen handelt es sich um Bücher, die sowohl an Kinder als auch an Erwachsene und Jugendliche als Betrachter bzw. Leser adressiert sind; sie werden als All-Age-/Crossover-Literatur bezeichnet.

Orientierung bieten – insbesondere für die Vermittler bzw. Mitleser als Gatekeeper – die Bilderbuchkritik und Bilderbuchpreise, die, turnusmäßig und retrospektiv als Auszeichnungen vergeben (vgl. van Endert 2019), Gegenstand dieses Beitrags sind. Ziel ist ein Überblick über die Preislandschaft, strukturiert durch (Preis-)Dimensionen wie Programmatik und Funktion, Vergabekriterien sowie Zusammensetzung der Jury: Im Fokus steht die Frage, welche Preise warum, nach welchen Kriterien und durch wen vergeben werden. Angesichts der Anzahl und Diversität der Preise sowie des Umfangs dieses Beitrags können Antworten auf diese Frage nur exemplarisch, kann ein solcher Überblick nur fragmentarisch sein – damit aber etwaig als Impuls für weitere Betrachtungen dienen. 

Etwa 80 Preise umfasse, Dennis Borghardt folgend, das Feld der Kinder- und Jugendliteraturpreise seit 1990 (Borghardt 2019, 73). Dass eine solche Zahlenangabe nur mit „ungefähr“ (ebd.) bezeichnet werden kann, liegt auf der Hand: So steht bei einigen Preisen zum Erhebungszeitpunkt nicht fest, ob sie vergeben werden – und so lässt sich bei manchen erst gar nicht eruieren, ob sie überhaupt noch existent sind. Im deutschsprachigen Raum werden ungefähr 36 von diesen Kinder- und Jugendliteraturpreisen für Bilderbücher verliehen. Unterscheiden lassen sich zwei Gruppen: Bei den Preisen der ersten Gruppe werden ausschließlich Bilderbücher prämiert; zu den zehn Preisen dieser Gruppe gehören z. B. der „Hamburger Bilderbuchpreis“ oder der „Troisdorfer Bilderbuchpreis“. Auch Bilderbücher werden bei den Preisen der zweiten Gruppe prämiert: Entweder wird ein Preis gattungsunspezifisch verliehen, wie z. B. beim „Gustav-Heinemann-Friedenspreis“, oder es werden Preise gattungsspezifisch in verschiedenen Sparten bzw. Kategorien vergeben, wie bspw. beim „Deutschen Jugendliteraturpreis“ in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch. Mehr als die Hälfte dieser Preise sind seit 2010 entstanden, sieben Preise wurden in den letzten drei Jahren zum ersten Mal vergeben; dieser signifikante Zuwachs in den letzten Jahren reflektiert die eingangs skizzierte Entwicklung des Bilderbuchs und das damit verbundene, zunehmende Interesse.

In den Aus- und Beschreibungen der Bilderbuchpreise finden sich in puncto Programmatik und Funktion die Förderung von „literarischen Tendenzen“ (Lorenz 2007, 468) sowie von Lesekompetenz durch Lesemotivation; (kultur-)politische und mäzenatische Funktionen werden ebenfalls genannt. In Statut und Ausrichtung sind sie damit das eine Mal mehr den Grundsätzen (kinder- und jugend-)literarischer Öffentlichkeit verpflichtet, das andere Mal stärker an die Empfehlungspraktiken anderer Handlungssysteme, wie bspw. dem pädagogischen, angelehnt (vgl. Ewers 2012, 116).

Mäzenatischer Funktionen entsprechend fördern vier Preise Autoren und Illustratoren, dazu gehören z. B. der „Buntspecht – Nachwuchspreis für Bilderbuchillustration“, der ein unveröffentlichtes Kinderbuchprojekt auszeichnet oder der „DIXI Kinderliteraturpreis“, der Künstlerinnen und Künstler sucht und fördert, die „Texte für Kinder bzw. Jugendliche schreiben oder illustrieren“. (Kultur-)politische Funktionen verfolgen sieben Preise, darunter auch der bereits genannte Gustav-Heinemann-Friedenspreis, der im Auftrag der Landesregierung Nordrhein-Westfalen von der Landeszentrale für politische Bildung inhaltlich und organisatorisch betreut wird. Mit diesem Preis, so der Ausschreibungstext, werden Bücher ausgezeichnet, „die Kinder und Jugendliche ermutigen, sich für Zivilcourage und Toleranz, für Menschenrechte und für gewaltfreie Formen der Konfliktlösung einzusetzen“.    

Zwölf Bilderbuchpreise prämieren Bücher, die sich zur Leseförderung durch Lesemotivation eignen, was der Einschätzung Borghardts für Kinder- und Jugendliteraturpreise entspricht, nach der sich „axiologische Werte, die sich an Lesesozialisationszielen ausrichten“, „mit größter Zuverlässigkeit“ (Borghardt 2019, 74) in den Selbstbeschreibungen der Preise finden. Entsprechend formulieren die Verantwortlichen des „Penzberger Urmel“, dass mit der Vergabe „die Begeisterung fürs Lesen bei Kindern der Altersgruppe von 8 bis 13 Jahre geweckt und gefördert werden“ soll. Gendersensibel möchte hingegen der Kinderliteraturpreis „Fürther Lupe“ auf „Neuerscheinungen aufmerksam machen, durch die Jungen im Alter des ersten Leseknicks für außerschulisches literarisches Lesen begeistert und damit in der Entwicklung ihrer Lesekompetenz unterstützt und gefördert werden.“ Zielgruppe der prämierten Bücher sind folglich Schüler, die sich in der 2. Lesesozialisationsphase befinden, jene Kinder also, die eine basale kognitive Lesefähigkeit erreicht haben. Für gewöhnlich wirkt sich die Aussicht, Texte selbstständig lesen zu können, positiv aus, kann aber auch zu einer Krise führen: Dies ist der Fall, wenn es nicht gelingt, bereits vorhandene literarische Interessen und Kompetenzen aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Bei Kindern, die diese Interessen und Kompetenzen nicht im Vorfeld erworben haben, stellt sich der erste Leseknick anders dar: Sie müssen im Erstleseunterricht eine enorme Hürde bewältigen, dabei ist die Gefahr groß, dass ihnen das nur unzureichend gelingt (vgl. zu diesem Abschnitt Spinner 2018, 45f.).

Mit der Förderung von literarischen Tendenzen sind ebenfalls zwölf Preise überschrieben: Sie zeichnen Werke bspw. für ihre „künstlerische[] Bilderbuchillustration“ (Troisdorfer Bilderbuchpreis) oder für ihre „vorbildliche[n] Impulse für die Bilderbuchkunst“ (Hamburger Bilderbuchpreis) aus. Solche literar- und bildästhetischen Aspekte finden in den programmatischen Selbstdarstellungen zumeist nur implizit Erwähnung, bleiben abstrakt oder „merkwürdig unterbestimmt“ (Borghardt 2019, 74).

Bei den Vergabekriterien gilt dies nur bedingt, was insofern verwundert, als Programmatik und Vergabekriterien in vielen Selbstbeschreibungen von Kinder- und Jugendliteraturpreisen analog gestaltet sind. Im Falle der Bilderbuchpreise werden die Kriterien hingegen häufig nicht nur explizit benannt, sondern auch konkret bestimmt, wie z. B. beim Verhältnis von Bild und Text – was wenig verwunderlich bei Preisen ist, deren Gegenstand sich durch eben dieses Verhältnis definiert und sich dadurch auszeichnet, dass sowohl Bild- als auch Schrifttext selbstständige Bedeutungsträger darstellen und Handlungskontinua entwickeln (Kurwinkel 2020, 16).

Das Verhältnis bzw. die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Bild und Text werden in der Forschung seit den 1980er Jahren als Bild-Text-Interdependenzen untersucht; sie liegen inzwischen in verschiedenen Typologien und Taxonomien vor (Kurwinkel 2020, 176-181). Die in Deutschland wohl gängigste stammt von Jens Thiele und kategorisiert in Parallelität von Bild und Text, geflochtenem Zopf und kontrapunktischer Spannung (vgl. Thiele 2011, 224-226). Diese Kategorien beinhaltet auch Maria Nikolajevas und Carole Scotts Typologie, ergänzt und differenziert aber präziser zwischen symmetrical, complementary, expanding bzw. enhacing, counterpointing und sylleptic picturebooks (Nikolajeva/Scott 2006, 12). Die Mehrheit der Bilderbücher weist ein symmetrisches Verhältnis bzw. eine Parallelität von Bild und Text auf. Erzählerisch komplexe Bilderbücher greifen auf andere bzw. auf mehrere dieser Interdependenzen zurück, auch Mischformen kommen dabei vor.

In den Kriterienkatalogen für den „Deutschen Jugendliteraturpreis“ der letzten Jahre, die mir vom Arbeitskreis für Jugendliteratur zur Verfügung gestellt wurden, finden sich diese Interdependenzen in jedem der Kataloge für die Sparte Bilderbuch. Unterschieden wird in den Zusammenstellungen, die von den Juroren während der ersten Jurysitzung besorgt werden, in Anlehnung an die Kategorien Thieles.            

Betrachtet man vergangene Nominierungen und Preisträger, wird deutlich, welche Rolle diese Interdependenzen bei der Beurteilung der Bilderbücher gespielt haben. Exemplarisch erwähnt seien zwei Nominierungen aus den Jahren 2000 und 2002, Wolf Erlbruchs Nachts (1999) und Jutta Bauers Opas Engel (2001), in denen die kontrapunktische Spannung das erzählerische Grundprinzip stellt: Bild- und Schrifttext enthalten in diesen Büchern unterschiedliche Informationen, vermitteln jedoch gemeinsam eine Erzählung – die eigentliche Botschaft ergibt sich „im Zusammenprall beider Ebenen“ (Thiele 2011, 226). In Opas Engel gibt der Schrifttext die Erzählungen des Großvaters aus seinem Leben in direkter Rede wieder, der Bildtext spiegelt dessen Inhalt, fügt aber ein wesentliches Element hinzu; die Bilder erläutern, warum dem Großvater zeit seines Lebens „keiner [etwas] konnte“ (Bauer 2001, 3): Ein Engel gab acht, dass ihm nichts geschah, wenn er auf die höchsten Bäume kletterte oder in die tiefsten Seen sprang, große Hunde zitterten nicht vor dem Großvater, wie dieser kraft seiner Überzeugung dem Enkel auf dem Sterbebett berichtet, sondern vor seinem Schutzengel. 

Kontrapunktisch wird auch in Iris Anemone Pauls Polka für Igor (2018) erzählt, kombiniert mit weiteren Interdependenzen; für das Bilderbuch, in dem ein alter Zirkushund, einem tierischen Baron von Münchhausen gleich, zu Polka-Musik aus seinem Leben berichtet, gewann Paul den „Deutschen Jugendliteraturpreis“ (2019) sowie den Sonderpreis „Neue Talente“ (2019). Bereits 2018 wurde die Künstlerin mit dem Illustrationsnachwuchspreis „Serafina“ der „Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur“ ausgezeichnet. Auch bei den Vergabekriterien dieses Preises spielt das Verhältnis von Bild und Text als Interdependenz eine Rolle: Auf meine Nachfrage formulierte Stefan Hauck, der Vorsitzende der Jury, u. a. folgende Fragen zur Beurteilung der Bild-Text-Kombinationen, „die eine Jury bei der Bewertung eines Bilderbuchs im Blick haben muss“: „[G]eht die Illustration über das im Text Gesagte hinaus oder bildet sie lediglich den Text 1:1 ab und erzählt nicht weiter, greift auf, spielt, interpretiert, verkehrt die Textaussage vielleicht sogar ins Gegenteil und lädt zum Widerspruch ein?“

Der Preis wird von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse und dem Börsenblatt vergeben, entsprechend ist die Jury mit VertreterInnen dieser Institutionen sowie mit einer Illustratorin, einer Wissenschaftlerin und einem Vertreter des Literaturhauses Frankfurt besetzt. Diese und ähnliche Jurybesetzungen nach Institution und Profession sind typisch; weiter finden sich als „Agenten literarischer Öffentlichkeit“ (Ewers 2012, 113) in den Gremien auch Pädagogen und Journalisten, die entweder bei einer Tages- bzw. Wochenzeitung für den Bereich der Kinder- und Jugendliteraturkritik verantwortlich schreiben oder für eine der Fachzeitschriften wie bspw. Eselsohr oder 1001 Buch redaktionell tätig sind.    

Bei vielen Kinder- und Jugendbuchpreisen spielen außerdem Schülerinnen und Schüler eine wichtige Rolle bei der Besetzung der Jurys: Entweder als einzelne Mitglieder wie z. B. beim „Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis“oder als autonome Jury, wie es beim „Deutschen Jugendliteraturpreis“ mit der Jugendjury der Fall ist. Diese setzt sich aus verschiedenen Leseclubs zusammen, mit Hilfe eines Punktesystems wird aus den Nominierungen der Clubs das Preisbuch ermittelt.         

Nicht Schul-, sondern Kindergartenkinder stellen die Jury des Bilderbuchpreises „Buxtehuder Kälbchen“: Aus den Neuerscheinungen zweier Jahrgänge wählen Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek sowie Erzieherinnen zehn Bilderbücher aus; diese gelangen in Form von „Rucksack-Bibliotheken“ in die 20 Kindertagesstätten Buxtehudes, wo die Kinder die Bücher betrachten und vorgelesen bekommen, schließlich wählen sie den Siegertitel aus. Das „Buxtehuder Kälbchen“ ist als Leseförderprojekt konzipiert, bei dem die Kinder in verschiedene Prozesse eingebunden werden und so basale literarische Fertigkeiten und Kompetenzen erwerben. 

Derart besetzte Jurys gehören seit einiger Zeit zum kinder- und jugendliterarischen Polysystem; mit der Etablierung einer solchen kinder- und jugendliterarischen Öffentlichkeit nehmen auch die primären Adressaten dieser Literatur an den Auswahlprozessen teil. Dabei kommen, wie im Falle des „Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreises“ geschildert, auch „Vermischungen beider Öffentlichkeiten“ vor, was – wie ich aus eigener Jurytätigkeit weiß – alles andere als „problematisch“ ist , auch wenn „[b]eide Öffentlichkeiten“ nicht zu einer „einhelligen Meinung“ (Ewers 2012, 117) über die angebotenen Kinder- und Jugendmedien gelangen.

Literaturangaben

Primärliteratur:

Bauer, Jutta: Opas Engel. Hamburg: Carlsen, 2001.

Erlbruch, Wolf: Nachts. Wuppertal: Hammer, 1999.

Paul, Iris Anemone: Polka für Igor. Mannheim: kunstanstifter, 2018.

Sekundärliteratur:

Borghardt, Dennis: Valorisierungen und Heterarchisierungen im Feld der Kinder- und Jugendliteraturpreise. In: kjl&m 71 (2019) 3. S. 73-77.

Ewers, Hans-Heino: Literatur für Kinder und Jugendliche. Eine Einführung in Grundbegriffe der Kinder- und Jugendliteraturforschung. 2. Auflage. Paderborn: Fink, 2012.

Hauck, Stefan: Gute Laune. Kinder- & Jugendbuch Spezial. In: Börsenblatt 6 (2020). S. 25-28.

Kurwinkel, Tobias: Bilderbuchanalyse. Narrativik, Ästhetik, Didaktik. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Tübingen: Narr, Francke, Attempto, 2020.

Lorenz, Otto: Literaturpreis. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Hrsg. von Klaus Weimar, Harald Fricke, Jan-Dirk Müller u. a. Band II: H -O. Berlin: de Gruyter, 2007. S. 468-469.

Nikolajeva, Maria und Carole Scott: How Picturebooks Work. New York: Routledge, 2006.

Norrick-Rühl, Corinna: Der Bilderbuchmarkt: Produktion, Distribution und Rezeption eines besonderen Marktsegments. In: Die Welt im Bild erfassen. Multidisziplinäre Perspektiven auf das Bilderbuch. Hrsg. von Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim, Corinna Norrick-Rühl. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2020. S. 13-34.

Spinner, H. Kaspar: Lese- und Literaturdidaktik. In: Deutschdidaktik Grundschule. Eine Einführung. 2., durchgesehene Auflage. Hrsg. von Anja Pompe, Kaspar H. Spinner und Jakob Ossner. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2018. S. 140-169.

Thiele, Jens: Das Bilderbuch. In: Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur. Hrsg. von Günter Lange. Band 1: Grundlagen und Gattungen. 4. Auflage. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren, 2005. S. 228-245.

Thiele, Jens: Das Bilderbuch. In: Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Ein Handbuch. Hrsg. von Günter Lange. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, 2011. S. 217-230.

van Endert, Sabine: „Mehr Literaturpreise, mehr Wettbewerb, mehr Publikumsbeteiligung. Interview mit den Literaturpreisforschern Sarah Maaß und Dennis Borghardt“. In: Börsenblatt – Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel 12 (2019). URL: https://www.boersenblatt.net/archiv/1775994.html (28.08.2020).

Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen